Kapitel 6: SchokoKinderkrimi Internet Kids online

“Er trägt gar keine Steuermarke”, stellte Niki fest, während sie das kleine schwarze-weiße Wollknäuel streichelte. Sie schien den kleinen Kläffer zu mögen. “Na du kleiner Steuersünder, wie heißt du denn?”, feixte Marc in Richtung Hund, der gerade hingebungsvoll damit beschäftigt war, sich die letzten Schokoladenkrümel von seinen Schnurrbarthaaren zu lecken. Niki sah Marc an und lächelte verschmitzt: “Schokoladenmonster wäre doch passend”, fand sie und wandte sich wieder dem Hündchen zu. “Komm süßes Schokoladenmonster, sitz”!

“Oh je”, dachte sich Marc, der doch eigentlich ein Verbrechen aufdecken wollte und sich gerne als Held der Stadt präsentiert hätte. Mit einer Assistentin namens Niki würde das ja gerade noch so gehen, aber dann noch mit einem Hund namens Schokoladenmonster – Nein! Das war eindeutig zu viel. Nur über seine Leiche.

Wie soll er denn heißen?

Nachdem sie den Hund ja nicht einfach wieder sich selbst überlassen konnten und sich die Spürnase des Kleinen eventuell noch als nützlich erweisen könnte, sollte er zumindest einen vernünftigen Namen bekommen. “Wie wär’s denn mit Schoko?”, fragte Marc in Richtung Niki, die den Hund gar nicht mehr loslassen wollte. “Schoko, wie findest du das denn? Willst du Schoko heißen?”, fragte Niki den Hund. “Mädchen!!”, dachte sich Marc und entschied: “Nachdem der Hund nichts dazu sagt, wird er jetzt einfach so genannt – Punkt!”

Niki blickte ihn erstaunt an, an Humor schien es Marc dann doch zu fehlen. Die durchlebte Aufregung machte sich jetzt bei beiden durch Müdigkeit bemerkbar. Es war schon spät und nun merkten sie, wie schnell die Zeit vergangen war. Der Keller hatte noch einige Türen und Nischen zu bieten, doch noch mal da hereinzugehen dafür war heute eigentlich keine Zeit mehr. “Was wollen wir denn mit Schoko machen?” fragte Niki.

 “Ich kann ihn auf gar keinen Fall… “, Marc unterbrach sich, als Niki ihn traurig ansah. “Ich kann ihn eigentlich…”, wieder stockte Marc in seinem Versuch klarzulegen, dass er Schoko nicht mit nach Hause nehmen könne. Niki setzte einen noch viel verzweifelteren Blick auf und sah Marc tief in die Augen. Sie hatte schöne Augen, schöne dunkelgrüne Augen wie Marc fand.

“Okay, ich nehme ihn heute ausnahmsweise mit nach Hause”, gab Marc nach und wusste, dass er sich damit bestimmt eine Menge Ärger bei seinen Eltern einhandeln würde. “Danke Marc”, hauchte Niki und unterstrich ihre Freude, indem sie ihm einen kleinen Kuss auf die Wange gab. Marc war völlig überrascht und merkte, wie er rot wurde. Schnell wandte er seinen Kopf ab, aber Niki bemerkte es sowieso nicht, denn sie säuselte schon wieder mit Schoko. “Du darfst heute bei Marc schlafen, ist das nicht super?”, sagte sie in einer Art und Weise zu dem Hund, wie Erwachsenen sonst nur mit Babys reden zu. Einfach albern. “Wenn Du Zeit hast, dann treffen wir uns morgen wieder und schauen uns noch mal genauer in dem Haus um”, schlug Marc vor, um die Säuselei zu beenden.

“Klar, gerne, ab zwölf Uhr hätte ich Zeit, das ist doch total spannend”, entgegnete Niki, und knuddelte Schoko noch mal zum Abschied. Marc verstaute den kleinen Hund kurzerhand in seinem Rucksack und schnallte ihn sich auf seinen Rücken. Schoko lugte aus dem Loch heraus und fühlte sich sichtlich wohl in seinem neuen Zuhause. Marc und Niki stiegen auf ihre Räder und fuhren noch ein Stück zusammen, bis sie sich dann an einer Kreuzung trennten. “Bis Morgen um zwölf, am Schwimmbad”, rief Marc der abbiegenden Niki hinterher und Schoko kläffte leise dazu.

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Marcs neuer Freund

Zu Hause angekommen, hieß es jetzt für Marc, kein großes Aufsehen zu verursachen. Er schloss den Rucksack und ermahnte Schoko ruhig zu sein, bis sie auf seinem Zimmer waren. “Hallo, ihr beiden”, rief Marc in Richtung Wohnzimmer, wo er seine Eltern vermutet, “ich bin wieder zu Hause!”. Keine Antwort.

Seine Eltern waren noch gar nicht da. Somit konnte er Schoko ungesehen in sein Zimmer bringen. “Ich bringe dir gleich was zu trinken und zu essen”, erklärte Marc dem treuherzig blickenden Schoko, als er sich wieder in Richtung Küche begab. Auf dem Anrufbeantworter war eine Nachricht und er drückte die Knöpfe für die Wiedergabe. Wann würde seine Mutter endlich WhatsApp benutzen? Als Polizistin hatte sie ständig Bedenken, dass jemand sie ausspionieren könnte.

“Hallo, mein Schatz”, klang die Stimme seiner Mutter vom Band, “Papa und ich sind heute Nachmittag noch in der Stadt verabredet. Wir werden etwas später kommen. Such dir doch einfach was aus dem Kühlschrank, ich habe extra einen Pudding für dich gekauft. Ansonsten kannst du dir auch was vom Pizzadienst bestellen – Geld liegt im Schrank. Und nicht zu lange im Internet surfen!” 

Marc isst nicht alleine

Mit einer Wurst, einem Becher Pudding, einer Tüte Chips, zwei belegten Broten und einer Schüssel voll Wasser kam Marc wieder in sein Zimmer zurück, wo er von Schoko schon freudig erwartet wurde. Nachdem beide satt waren, ging er mit seinem neuen Haustier noch schnell um den Block, damit in der Nacht kein Unglück passierte. Ein bisschen hoffte er, der kleine Hund würde einfach weglaufen. Doch umsonst. Schoko wich Marc nicht von der Seite und schaute ihn die ganze Zeit treuherzig an. Eigentlich ein ganz schönes Gefühl, dachte Marc. Wieder zu Hause, richtete er für Schoko eine kleine Schlafstelle neben seinem Bett ein, indem er ihm eine alte Decke darunter legte. Anscheinend war der Hund auch ganz schön erschöpft, denn er rollte sich sofort zusammen und schloss die Augen. Dann hörte Marc nur noch leise Grunzgeräusche.

Später im Bett ließ Marc den verstrichenen Tag noch mal in seiner Erinnerung ablaufen. Die Angst, die er in diesem dunklen Keller gespürt hatte, Nikis Hand auf seinem Arm, die Fahrradfahrt, Schoko, das kleine schwarze-weiße Knäuel mit den blitzenden Augen, das alte Haus am Güterbahnhof, Nikis wunderschöne dunkelgrüne Augen und ihr der Kuss auf die Wange… Marc schaltete das Licht wieder ein und fragte sich, warum er ständig an Niki denken musste. Schließlich nahm er sich ein Comic-Heft, fing an zu lesen und schlief dann irgendwann ein. [weiterlesen]

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Kapitel 1: Sommerloch

Kapitel 4: Versteck

Kapitel 7: Spur

Kapitel 10: Kontaktaufnahme

Kapitel 13: Labor

Kapitel 16: Geteiltes Leid

Kapitel 19: Polizeieinsatz

Kapitel 22: Feuer

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Kapitel 2: Zeitungsmeldung

Kapitel 5: Mut

Kapitel 8: Dienstgeheimnis

Kapitel 11: Online News

Kapitel 14: Spionage

Kapitel 17: Unbeschrieben

Kapitel 20: Mc Gyver

Kapitel 23: Rettung

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Kapitel 3: Steckbrief

Kapitel 6: Schoko

Kapitel 9: Animals alive

Kapitel 12: Väterchen scherzt

Kapitel 15: Romball

Kapitel 18: Nackte Angst

Kapitel 21: weibliche Intuition

Kapitel 24: Fahndung

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