Kapitel 9: Animals aliveKinderkrimi Internet Kids online

Vor sich auf dem Schreibtisch hatte er ungefähr 15 Blätter ausgebreitet. Fast alle waren beklebt mit Zeitungsausschnitten der hiesigen Tageszeitung, und auf allen Artikeln waren verschiedene Passagen rot markiert.

“Das sieht ja gut aus. Wir müssen sie nach dem Datum sortieren”, rief Niki aufgeregt und beugte sich über den Tisch. “Hier, das ist von vor einem Jahr, siehst du noch ein älteres Datum?” Marc und Niki arbeiteten konzentriert und hatten nach wenigen Minuten Ordnung in die Artikel gebracht.

“Schau mal Marc, es geht in fast jedem Artikel um Tiere”, flüsterte Niki, die das sichere Gefühl hatte, dass sie dem Grund für Lukas Verschwinden immer näher kamen. “Da, lies selbst, der hier ist ein Jahr alt und er beschreibt, dass sich die Vermisstenanzeigen von Hunden innerhalb eines Monates um 200 Prozent gesteigert hätten. Ist doch sonderbar, oder?” “Und der hier gibt den Hundehaltern Tipps, wie sie besser auf ihre Tiere aufpassen können, damit nicht noch mehr verschwinden.”

Verschwundene Tiere

“Ja”, murmelte Marc, “und hier sind Plakate von verschwundenen Tieren. Guck mal, ein zwei Jahre alter Terrier wird gesucht, und hier, eine schwarz-grau gefleckte Katze. Und ist das nicht goldig? Das muss ein kleines Kind gemalt haben, das seinen Setter vermisst. Ist der Hund nicht niedlich gemalt? Ich wünschte, ich hätte so ein Talent zum Zeichnen.”

“Hm, schon sonderbar”, überlegte Niki. “Warum sammelt Lukas diese Artikel? Und was hat das Ganze denn mit dem Versuchslabor zu tun? Diese Labors klauen doch nicht einfach Tiere? Das war vielleicht früher mal so, aber heute machen die doch alle Tests an Ratten oder Mäusen oder an Genmaterial, habe ich gedacht.

Und diese kleinen Tiere werden von den Labors selbst gezüchtet, da werden die doch nicht einfach Hunde und Katzen aus der Umgebung klauen. Sehr merkwürdig. Welche Spur hat Lukas da wohl verfolgt? Und wie ist er überhaupt darauf gekommen?”

“Hier, Niki, schau mal das an!” Marc zog einen Prospekt unter den Blättern hervor, der über eine Tierschutzorganisation mit Namen Animals Alive! informierte. Ob Lukas mit denen was zu tun hatte? “Hier ist auch eine Adresse im Internet, komm Niki, das rufen wir mal auf, okay? Vielleicht bringt uns das weiter”, überlegte Marc. “Kommst du mit zu mir? Meine Eltern kommen noch lange nicht nach Hause, wir haben also jede Menge Zeit, um in Ruhe zu surfen? Mein Handy ist nämlich schon gedrosselt, kein Volumen mehr.” Niki nickte.

“Okay, ich komme mit. Pack mal die ganzen Blätter besser ein, vielleicht brauchen wir sie noch.”

Jetzt kommt Licht ins Dunkle

Die beiden Detektive schoben den Stapel Blätter aufgeregt zusammen und packten sie samt Schoko in den Rucksack. Dann verließen sie das alte Haus genauso wie sie gekommen waren, durch den Keller, und radelten in der brütenden Mittagshitze zu Marc nach Hause. Niki hatte sich die Blume von Marc auf ihren Gepäckträger geklemmt, und bei jedem Abbiegen fielen ihr die bunten Blüten ins Auge.

Irgendwie fand sie das richtig niedlich, dass Marc ihr Blumen gekauft hatte. Und überhaupt, Marc war wirklich ein netter Kerl, sie war richtig gerne mit ihm zusammen. Schweiß gebadet erreichten sie Marcs Wohnung und lehnten schwer atmend die Räder an die Hauswand.

“Puh, hier wohnst du also? Sieht ja nett aus.” Niki betrachtete die Namensschilder an den Briefkästen, aber außer Marc kannte sie niemanden in dem Haus. “Hast du auch was zu trinken? Ich verdurste sonst”, stöhnte Niki. In Marcs Küche leerten sie erst mal eine Flasche Mineralwasser zusammen, und auch Schoko machte sich über eine Schüssel Wasser her wie ein Wahnsinniger.

“Das tut gut”, seufzte Niki und mit einem gigantischen Rülpser entließ sie die Kohlensäure wieder aus ihrem Magen. Marc tat es ihr nach, und beide brachen gleichzeitig in lautes Lachen aus. Sie konnten überhaupt nicht mehr aufhören und lachten sogar noch weiter, als Niki schon die Tränen aus den Augen liefen. Schoko guckte sie verdutzt an – Menschen waren schon komisch!

Völlig ausgepumpt von ihrem Heiterkeitsanfall sanken sie kurze Zeit später nebeneinander auf den Küchenboden. Marc zog ein Tempo aus der Küchenschublade und wischte Niki damit die Lachtränen aus dem Gesicht, während Niki sich erschöpft an ihn lehnte. So blieben sie eine ganze Weile sitzen, schwiegen, und jeder hing seinen Gedanken nach.

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Marc wunderte sich über sein Verhalten, er hatte noch nie jemandem die Tränen aus dem Gesicht gewischt, aber irgendwie fand er es schön. Und Niki fühlte sich einfach nur unheimlich wohl, alles war so spannend im Moment. Sie waren Lukas auf der Spur, hatten einen kleinen Hund gefunden, das Geheimversteck entdeckt und Marc war ein toller neuer Freund. Diese Sommerferien waren bisher wirklich aufregend.

Als beide wieder zu Kräften gekommen waren, warfen sie den PC an und riefen die Homepage der Animals Alive! auf.  Eine grell rote Seite sprang ihnen ins Gesicht. “Hey, die sind ja richtig wild!”, rief Marc, als er die Homepage durchblätterte. “Schau, die rufen dazu auf, alle gefangenen und misshandelten Tiere zu befreien, egal ob es legal ist oder nicht. Das sind militante Vegetarier”, scherzte er.

“Ich kann mir gut vorstellen, dass die hinter dem Einbruch in der Müllerstraße stecken, so ein bisschen Greenpeace für Tiere.”

Niki hörte auf Schoko zu streicheln und stellte sich hinter Marc an den Computer. Dann lasen sie gemeinsam die Informationen der Organisation. Als sie die zahlreichen Seiten durchgeblättert hatten und über die Ziele der Organisation ausreichend informiert waren, schlug Niki vor: “Los, wir schreiben ihnen eine E-Mail. Wir fragen sie einfach, ob sie Lukas kennen. Ob sie wissen, wo er ist. Vielleicht hat er was mit denen zu tun, aber die haben gar nicht mitbekommen, dass er verschwunden ist. Solche Organisationen sind manchmal sehr unübersichtlich.” “Gute Idee!”, nickte Marc und hämmerte in die Tasten. [weiterlesen]

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Kapitel 1: Sommerloch

Kapitel 4: Versteck

Kapitel 7: Spur

Kapitel 10: Kontaktaufnahme

Kapitel 13: Labor

Kapitel 16: Geteiltes Leid

Kapitel 19: Polizeieinsatz

Kapitel 22: Feuer

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Kapitel 2: Zeitungsmeldung

Kapitel 5: Mut

Kapitel 8: Dienstgeheimnis

Kapitel 11: Online News

Kapitel 14: Spionage

Kapitel 17: Unbeschrieben

Kapitel 20: Mc Gyver

Kapitel 23: Rettung

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Kapitel 3: Steckbrief

Kapitel 6: Schoko

Kapitel 9: Animals alive

Kapitel 12: Väterchen scherzt

Kapitel 15: Romball

Kapitel 18: Nackte Angst

Kapitel 21: weibliche Intuition

Kapitel 24: Fahndung