Sachtext: Was steht denn da?

Immer weniger Kinder verstehen, was sie lesen, besonders wenn es sich um einen Sachtext handelt. Ihr Textverständnis nimmt ständig weiter ab, möglicherweise durch die verstärkte Nutzung digitaler Medien. Doch Sachtexte zu verstehen ist wichtig für den Schulerfolg und für die Ausbildung.

Sachtexte begegnen Ihrem Kind in der Grundschule nicht nur im Deutschunterricht, sondern auch in anderen Fächern. Immer wenn es darum geht, Informationen aus einem Text zu filtern, „Sachen“ kennzulernen, handelt es sich um einen Sachtext. Das ist natürlich häufig in Sachkunde der Fall, wenn vielfältige Themen aus dem Lebensumfeld bearbeitet werden. Es gibt drei wichtige Gründe, warum Ihr Kind Sachtexte, im Gegensatz zu Erzähltexten, üben und trainieren sollte.

Das spricht für Sachtexte

  1. Einen Sachtext benötigt Ihr Kind zum Wissensaufbau. Viele Informationen bekommt Ihr Kind aus Büchern, Zeitungen und dem Internet. Diese Informationen müssen gelesen und verstanden werden.
  2. Sachtexte fördern die Sprachkompetenz, mit ihnen wird die eigene Sprachkompetenz auf- und ausgebaut. Ihr Kind lernt und wendet zunehmend Begriffe an, mit denen es sich immer deutlicher und detaillierter mitteilen kann.
  3. Ein Sachtext fördert die kognitive Entwicklung, denn durch das Denken und Verknüpfen der Informationen, werden die kognitiven Fähigkeiten trainiert und somit auch ausgebaut.

Verschiedene Lesestile helfen Ihrem Kind beim Verstehen vom Sachtext

Um Sachtexte besser zu verstehen, kann Ihr Kind auf verschiedene Art und Weise vorgehen. Jede Möglichkeit stellt einen Ansatzpunkt für das Verstehen von Sachtexten dar. Die Form des gewählten Lesestils richtet sich nach der Aufgabe (Fragen beantworten, Zusammenfassung schreiben, Textaufgabe erkennen und lösen) und nach dem Charakter Ihres Kindes. Langsame und ungeduldige Leser erzielen mit dem selektiven Lesestil zumindest Achtungserfolge.

1. Orientierendes Lesen (skimming):

Ihr Kind schaut sich zunächst die Überschriften und die Bilder an. Anhand dieser Informationen entscheidet es, welchen Teil des Textes es genauer ansehen will. Sein Interesse lenkt das Lesen. Der gesamte Text wird erst nach und nach erfasst.

2. Extensives (kursorisches) Lesen:

Hierbei liest Ihr Kind möglichst schnell den gesamten Text im Überfliegen-Modus. Dieses Vorgehen wiederholt es, bis der Text sich nach und nach erschließt. Bei jedem neuen Durchlesen versteht es ein wenig mehr. Bereits Verstandenes kann im nächsten Durchgang überflogen werden, so dass sich Ihr Kind auf den Rest des Sachtextes konzentrieren kann.

3. Selektives (suchendes) Lesen (scanning):

Ihr Kind sucht gezielt Informationen heraus, nach denen in begleitenden Aufgaben gefragt ist. Es scannt den Gesamttext und bleibt an möglichen Antworten hängen. Diese Form des Lesens wird beispielsweise bei Textaufgaben oder auch bei Klassenarbeiten gerne angewendet. Steht in der Frage eine Maßangabe (wie viel Liter), sucht Ihr Kind im Text nach genau diesem Wort.

4. Intensives (detailliertes, totales) Lesen:

Beim intensiven, zeitaufwendigen Lesen wendet Ihr Kind Strategien an, um den Sachtext als Ganzes zu verstehen. Es markiert Absätze, findet Überschriften für Sinnzusammenhänge oder fasst Teile schriftlich zusammen. Dieser Lesestil ist sehr aufwendig und setzt viel Zeit voraus. Er trainiert das Textverständnis allerdings nachhaltig, denn die verwendeten Methoden helfen dabei, tief in die Materie einzusteigen.

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