Asperger

Kinder mit dem Asperger Syndrom, einer Kontakt- und Kommunikationsstörung, sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Erst ihre sonderbaren Verhaltensweisen, die irgendwie nie so ganz in die jeweilige Situation passen, machen sie sichtbar. Asperger Autismus bei Kindern heißt, ihnen fehlt der soziale Sinn, sie können Gesichtsausdrücke nur schlecht interpretieren und reagieren nicht emotional. Als abgeschwächte Form des Autismus ist das Asperger Syndrom seit 1991 von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheit anerkannt.

 Asperger Autismus bei Kindern: Kinder sind gerne alleine

Von Asperger Autismus bei Kindern Betroffene zeigen mangelndes Einfühlungsvermögen, starres Festhalten an Gewohnheiten und oft ausgeprägte Spezilinteressen. Diese Eigenschaften machen den Umgang mit Eltern, Freunden und Bekannten schwierig. Beispielsweise sind für sie alle Geräusche gleich laut, sie können sie nicht filtern. Auch verlieren sich einzelne Gegenstände nicht in der Menge, sondern stechen daraus hervor.

 Asperger Autismus bei Kindern: Regeln sind nicht ihr Ding

Im Kindergarten oder in der Schule haben es Kinder mit Asperger schwer, sich an die allgemein gültigen Regeln zu halten. Häufig sind sie motorisch ungeschickt und keine guten Sportler. Kontakte zu Gleichaltrigen sind schwer, weil sie Gefühle nicht erkennen. Sie wirken sehr Ich-bezogen. Ihr fehlendes soziales Gespür führt dazu, dass sie andere ungewollt kränken.

Asperger lieben Detailswissen

Oft haben Kinder mit Asperger ein ausgeprägtes Spezialwissen, zum Beispiel über das Straßennetz, Computer oder Tierrassen. Diese Inhalte wiederholen Autisten

Asperger ist eine Form von Autismus

Beim Asperger Autismus bei Kindern wird zwischen zwei Hauptgruppen unterschieden: dem Asperger-Autismus und dem Kanner-Autismus. Heute werden die Ursachen in genetischen Einflüssen und Störungen in den Hirnfunktionen vermutet. Zusätzliche Faktoren (z.B. Umweltgifte, psychosoziale Faktoren) können das Erscheinungsbild des Autismus mit beeinflussen.

Asperger-Autismus  

Kanner-Autismus

Auffälligkeiten etwa vom 3. Lebensjahr an, Durchschnittsalter bei Diagnose: 8 Jahre

Auffälligkeiten meist schon in den ersten Lebensmonaten, Diagnose bis zum dritten Lebensjahr

geistig normal entwickelt, häufig Spezialinteressen, mitunter Hochbegabung

große intellektuelle Unterschiede zwischen Betroffenen, häufig Sonderbeschulung

Schwierigkeiten in sozialen Situationen

große Schwierigkeiten in sozialen Situationen

keine oder leichte Verzögerungen der Sprachentwicklung

verzögerte Sprachentwicklung, mitunter Mutismus

motorische Ungeschicktheit

keine motorischen Einschränkungen

Asperger in internationalen Diagnosekatalogen

1991 erkannte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Asperger-Syndrom als Krankheit an und nahm es in den Diagnosenkatalog ICD auf. Drei Jahre später folgte die American Psychiatric Association, die das Asperger-Syndrom fortan in ihrem Diagnosenkatalog DSM listete. Diese Handbücher enthalten genaue Beschreibungen der mit dem Asperger-Syndrom in Verbindung gebrachten Verhaltensweisen.

Häufige Schwierigkeiten von Kindern mit dem Asperger Autismus:

  • erfassen Situationen nicht als Ganzes, orientieren sich an unbedeutsamen Merkmalen
  • können Gelerntes nicht auf ähnliche Situationen übertragen, „kleben“ an Beispielen
  • können ihre Aufmerksamkeit nur schwer auf Neues ausrichten
  • sind vergesslich und leicht ablenkbar
  • reagieren verzögert oder nicht auf komplexe Aufforderungen
  • legen Sprache wortwörtlich aus
  • können die Wirkung ihres Verhaltens auf andere schwer einschätzen
  • können sich nicht in die Gefühlswelt anderer hineinversetzen
  • reagieren zum Teil sensorisch über- oder unterempfindlich (Geräusche, Berührungen, Licht, Temperaturen)
  • haben Schwierigkeiten mit der zeitlichen Organisation, d.h. sie wissen nicht, was wann zu tun ist
  • haben Schwierigkeiten mit der räumlichen Organisation, d.h. sie wissen nicht, wo was hingehört
Stärken von Kindern mit Asperger-Autismus:
  • Aufrichtigkeit, Loyalität, Zuverlässigkeit
  • ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
  • gutes Gedächtnis, was das Spezialinteresse betrifft
  • große Leistungsbereitschaft
  • fotografisches Gedächtnis
  • motiviert, dankbar und anhänglich bei Anerkennung und Lob