10 Lernmythen – welche stimmen?

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Es ist Sommer und die Schule pausiert. genug Zeit, um sich mal um einige Lernmythen zu kümmern und sie für das kommende Schuljahr auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen. Wenn es um das Thema Lernen und Schule geht, scheint fast jeder ein Fachmann zu sein. Gute Ratschläge zu besseren Noten und einem modernen Bildungssystem sind ebenso häufig zu finden wie harsche Kritik an den deutschen LehrInnen.

Dabei sind einige gut gemeinte Ratschläge nichts anderes als Irrwege, die Ihr Kind keinen Schritt weiter bringen. Sie haben sich von Generation zu Generation übertragen und werden nicht mehr hinterfragt. Höchste Zeit, dass wir uns diese Lernmythen mal genauer ansehen.

1. Hochbegabte Kinder stehen überall auf Eins

Ein hoher IQ bedeutet nicht unbedingt, dass sich die Begabung auf die schulischen Noten positiv auswirkt. Ein Anteil der (unerkannt) hochbegabten Kinder langweilt sich in der Schule so sehr, dass sie sich vollkommen verweigern und nicht mehr am Unterricht beteiligen. Andere haben Probleme mit MitschülernInnen und fühlen sich in der Klasse nicht wohl. Und eine dritte Gruppe ist zwar sehr intelligent, ist aber nicht bereit, sich anzustrengen und Leistung zu erbringen. Nicht alle hochbegabten Kindern können daher ihr Potenzial ausschöpfen und in der Schule Topnoten bekommen. Es handelt sich hier als um typische Lernmythen.

Welche Lernmythen stimmen?

2. Top-PädagogInnen bestechen durch Erfahrung

Nicht die langjährige Erfahrung, sondern das persönliche Engagement und Interesse am Beruf machen den guten Pädagogen oder die gute Pädagogin aus. Wer jahrelang an veralteten Konzepten und Unterrichtsmethoden festhält, erreicht seine Schulklassen irgendwann nicht mehr. LehrerInnen müssen flexibel, neugierig, interessiert und engagiert sein, um Wissen zu vermitteln und ihre SchülerInnen zu erreichen.

3. Lernen muss immer Spaß machen

Wer ein Supersportler werden will oder ein brillanter Musiker, der weiß, dass damit auch harte Arbeit verbunden ist. Auch in der Schule gibt es Durststrecken, die überwunden werden wollen. Wer beispielsweise nicht immer wieder Vokabeln lernt, was zugegeben langweilig sein kann, kann sich in einer Fremdsprache nicht detailliert ausdrücken.

4. Je kleiner die Klasse, desto besser

Kleine Klassen haben sicherlich viele Vorteile, der Lernerfolg der SchülerInnen gehört aber nicht dazu. Studien beweisen das Gegenteil. In großen Klassen bereiten LehrerInnen den Unterricht intensiver vor, sodass der Lernstoff strukturiert „durchgezogen“ werden kann. Davon profitieren die Schüler.Innen Hier gilt natürlich, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.

5. Wer Musik macht wird klüger

Diese immer wieder gerne verbreitete These hat der Kognitionsforscher Ralph Schumacher im Auftrag des Berliner Bildungsministeriums überprüft und festgestellt: „Es gibt keine wissenschaftlich haltbaren Belege dafür, dass musikalisches Training ein besonders geeignetes Mittel ist, um Intelligenz in einem nennenswerten Umfang zu steigern.“ Trotzdem hat das Musizieren positive Auswirkungen auf die Stimmung, es macht gute Laune. Den IQ hebt das Spielen eines Instrumentes aber nicht. Was wirklich hilft, sind Softskills, die schon im Elternhaus vermittelt werden können.

Gute LehrerInnen müssen nicht alt sein

6. Was Häschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr

Menschen werden immer älter und müssen oft umlernen, beispielsweise beruflich. Das gelingt den meisten auch sehr gut, denn sie können auf einen Wissensschatz zugreifen, der es ihnen ermöglicht, neues Wissen schnell aufzunehmen. Im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich lernen Kinder sogar mühsamer als Erwachsene, weil sie weniger Vorwissen mitbringen.

7. Morgenstund hat Gold im Mund – auch in der Schule

Aktuelle Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche früh am Morgen weniger leistungsfähig sind als am Vormittag. Besonders im Winter und bei langen Anfahrtswegen ist der Unterrichtsbeginn um 8 Uhr zu früh. In einigen Ländern, testweise auch in Teilen der USA, wurden daher der Schulbeginn nach hinten verschoben.

8. Jungen können besser rechnen als Mädchen

Jungen und Mädchen sind im mathematischen Bereich gleich stark begabt, trotzdem bringen Jungen bessere Ergebnisse. Das liegt nicht an den mathematischen Fähigkeiten, sondern am Selbstverständnis. Mädchen glauben eher, Mathe wäre „nicht ihr Ding“. Im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung trauen sie sich weniger zu und legen mehr Wert auf andere Lerninhalte.

9. Frontalunterricht ist Kram von gestern

Guter Frontalunterricht nutzt allen Kindern, ebenso wie Gruppenarbeit. Die Mischung macht´s, wie so oft in der Bildung. Dabei bedeutet Frontalunterricht allerdings nicht Lehrermonolog. Ohne die SchülerInnen aktiv einzubeziehen, ist Frontalunterricht definitiv wenig wirksam.

10. Mädchen lernen besser ohne Jungen

Für diese These liefern Studien keinen Beleg, behauptet die Wiener Bildungspsychologin Christiane Spiel. Vereinzelte Projekte zeigen zwar Leistungssprünge der Mädchen in gleichgeschlechtlichen Klassen, dies kann aber auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein.

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