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Am Beginn des Schriftspracherwerbs können Kinder mit einer Legasthenie sehr gut und effektiv gefördert werden. Die Leistungsdifferenz zu den Mitschülerinnen und Mitschülern sind noch nicht zu groß, sodass eine Legasthenie Therapie optimale Erfolge erzielen kann.

Das sollten Sie über eine Legasthenie Therapie wissen

Aber auch später ist eine Förderung noch sinnvoll. Neben den grundlegenden Wahrnehmungsbereichen Hören und Sehen, sowie konkreten Schreib- und Leseübungen mit Buchstaben, Silben und Wörtern gibt es noch weitere Bereiche, die für das Erlernen von Lesen und Schreiben wichtig sind.

Legasthenie
Schreiben fällt in jedem Fach schwer

Achtung: Lernprogramme, die einen schnellen Erfolg (quasi über Nacht) versprechen, gibt es nicht. In der praktischen Arbeit mit Legasthenikern zeigt sich immer wieder, dass sinnvolle Übungen und konsequentes Training die größten Erfolge bringen.

Das bedeutet aber auch, dass eine sorgfältige Diagnose IMMER am Anfang einer Lerntherapie stehen sollte. Erst wenn klar ist, wo die genauen Probleme eines Kindes liegen, kann eine wirksame und möglichst effektive Lerntherapie optimal wirken.

Welche Fehler macht Ihr Kind?

Zunächst einmal sollten Sie sich die Fehler, die Ihr Kind macht, genauer ansehen. Treten diese Fehler immer auf? Gibt es bestimmte Situationen, in denen Ihr Kind viele Fehler macht? Können die Fehler einer Kategorie zugeordnet werden? Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei. Außerdem sollten Sie sich auch einen Eindruck darüber verschaffen, ob es bei Ihrem Kind nur um die Rechtschreibung geht oder ob es möglicherweise auch Probleme beim Lesen hat. Es gibt auch Kinder, die nur das Lesen sehr mühsam lernen, aber keine Probleme bei der Rechtschreibung haben.

Schritt 1: kleiner Legasthenie-Check

  Ja
LesenMacht Ihr Kind beim Lesen viele Fehler? 
 Liest Ihr Kind sehr langsam und stockend? 
 Fällt es Ihrem Kind schwer, Buchstaben, Silben oder ganze Wörter zu erfassen? 
 Korrigiert sich Ihr Kind beim Lesen oft selber? 
 Hat Ihr Kind häufig Schwierigkeiten, den Sinn des vorgelesen oder selbstgelesenen Textes wiederzugeben? 
 Hat Ihr Kind eine Abwehrhaltung zum Lesen entwickelt? 
RechtschreibungSchreibt Ihr Kind sehr ungerne? 
 Macht Ihr Kind viele Fehler beim Abschreiben? 
 Macht Ihr Kind viele Fehler beim freien Schreiben? 
 Macht Ihr Kind viele Fehler beim Diktat? 
 Würden Sie die Rechtschreibung Ihres Kindes als kreativ bezeichnen, weil es Wörter immer wieder anders schreibt? 
 Lässt Ihr Kind beim Schreiben Buchstaben, Wortteile oder sogar Satzteile aus? 
 Vertauscht Ihr Kind häufig beim Schreiben die Reihenfolge der Buchstaben? 
 Hat Ihr Kind eine verkrampfte Schreibhaltung und kann nicht lange schreiben? 

Auswertung:

Wenn Sie im Testbereichen Lesen 3x oder mehr JA angekreuzt haben und / oder im Testbereichen Rechtschreibung 4x oder mehr JA angekreuzt haben, sollten Sie unbedingt den nächsten Schritt gehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Ihrem Kind eine Legasthenie vorliegt, ist dann auf jeden Fall vorhanden.

Schritt 2: Gespräch mit der Schule

Als nächstes sollten Sie unbedingt zeitnah um ein Gespräch mit der Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer bitten. Sprechen Sie dort Ihre Befürchtung an und fragen Sie, wie die Schule damit umgehen wird. Nehmen Sie ruhig ein Schreibheft Ihres Kindes mit und zeigen Sie, was Sie meinen. Möglicherweise macht Ihr Kind nur in der Schule Fehler, aber nicht zu Hause. Dann kann eine Legasthenie nicht der Grund sein. Wenn Ihr Kind eine Lese- Rechtschreibstörung hat, dann tritt diese immer auf und nicht nur sporadisch. Stimmen die Lehrer mit Ihnen überein, dass Ihr Kind immer noch besonders viele Rechtschreibfehler macht oder große Probleme beim Lesen hat, können Sie den Ursachen nun gemeinsam auf den Grund gehen.

Schließen Sie allgemeine Konzentrationsprobleme aus

Klären Sie auch ab, wie die Leistungen Ihres Kindes in den anderen Fächern sind. Manchmal resultieren Rechtschreibfehler aus einer Konzentrationsschwäche oder Konzentrationsstörungen, die dann aber Auswirkungen auf alle Schulfächer hat. Bei einer Legasthenie geht es um eine Teilleistungsstörung, es ist also nur ein Teil der Leistungen beeinträchtigt. Hat Ihr Kind in allen Fächern Schwierigkeiten, ist die Ursache für das Problem vermutlich woanders zu suchen.

Schritt 3: Augen und Ohren überprüfen lassen

Auf jeden Fall sollten Sie beim Kinderarzt abklären lassen, ob die Sehfähigkeit und die Hörfähigkeit Ihres Kindes altersgemäß entwickelt sind. Schlechtes Sehen oder schlechtes Hören führen ganz schnell dazu, dass die Unterrichtsinhalte vom Kind nicht aufgenommen werden können. Das führt zu einer Reihe von unterschiedlichen Problemen, zu denen durchaus auch viele Rechtschreibfehler oder eine schlechte Lesefähigkeit gehören können.

Spaß muss es bei der Legasthenie Therapie auch geben

Bei allem Üben darf auf jeden Fall der Spaß nicht zu kurz kommen. Je lustvoller ein Kind das Lesen und Schreiben erlebt, desto lieber wird es sich damit befassen.

Bleiben Sie auf jeden Fall geduldig, denn Kinder mit einer Lese- Rechtschreibschwäche haben es sehr viel schwerer als andere, das fehlerfreie Lesen oder Schreiben zu erlernen.

Diese Wahrnehmungbereiche sind Bestandteile einer Legasthenie Therapie

  • Sowohl für das Lesen als auch für das korrekte Schreiben braucht Ihr Kind eine gute Merkfähigkeit. Damit kann es sich das Schriftbild der Wörter besser einprägen.
  • Die Figur-Grund-Unterscheidung hilft dabei, auch kleine Veränderungen in Wörtern schnell zu erkennen, zum Beispiel bei den Wörtern „lesen und lernen“, und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden (Wortbilder im Buchstabensalat).
  • Eine sichere Raum-Lage-Wahrnehmung hilft auch in der Legasthenie Therapie, ähnliche Zeichen besser voneinander zu unterscheiden, zum Beispiel d und b.
  • Die rhythmische Differenzierung erleichtert Ihrem Kind den Aufbau von Wörtern und Sätzen zu verstehen und hilft, lange und kurze Laute zu unterscheiden. Das ist wichtig für die Dopplungs- und Dehnungsschreibweisen, zum Beispiel nach kurzem Vokal steht oft ein doppelter Konsonant (Tasse).
  • Das Kurzzeitgedächtnis braucht Ihr Kind bei vielen Lernprozessen. Beim Lesen muss es sich vorangegangene Wörter merken, um den Sinn eines Textes verstehen zu können. Auch beim Schreiben erklären sich manche Schreibweisen erst durch den Zusammenhang, zum Beispiel bei „dass und das“.
  • Das auditive Gedächtnis in der Legasthenie Therapie zu stärken ist wichtig, um auch unbekannte Wörter nur anhand ihres Klanges weitgehend richtig zu schreiben. Ihr Kind benötigt es aber auch, um gehörte Informationen aufzunehmen und mit dem bereits vorhandenen Wissen zu verknüpfen.
  • Das visuelle Gedächtnis benötigt Ihr Kind unter anderem, um häufig gesehene Wörter als ein unverwechselbares Wortbild abzuspeichern. Das hilft beim Schreiben, aber besonders stark wirkt es sich beim Lesen aus. Das Wort wird als Ganzes erfasst und sofort identifiziert, ohne es erst langsam Buchstabe für Buchstabe entziffern zu müssen. 

Was zeichnet eine gute Legasthenie Therapie aus?

Die ausgebildeten Pädagogen oder Psychologen (Achtung: Lerntherapie ist kein geschützter Begriff) bauen das Selbstbewusstsein der Schüler wieder auf, stärken ihre Lernmotivation und behandeln die Lernstörung von Grund auf.

In der Regel wird zu Beginn der Therapie eine umfassende Diagnostik durchgeführt und ein darauf basierender Förderplan erstellt. Dieser kann und sollte von Kind zu Kind unterschiedlich sein und an den persönlichen Schwachpunkten unter Einbeziehung der individuellen Stärken arbeiten.

In Absprache mit den Eltern wird dann anfangs möglichst im Einzelkontakt und später, falls es für das jeweilige Kind sinnvoll ist, in kleinen Gruppen gearbeitet. Je nach Stärke der Störung kann solch eine Therapie bis zu zwei Jahren oder sogar noch länger dauern.

Signalgruppentraining: Eine Möglichkeit, Basiskompetenzen bei Ihrem Kind aufzubauen

Wenn Kinder mit einer Legasthenie einige Komponenten des Schreibens automatisieren können, machen sie weniger Fehler und sparen Zeit. Von beidem profitieren sie.

Das hilft bei Diktaten und auch beim Schreiben von Aufsätzen, weil sich die Rechtschreibung verbessert. Trainieren können Legastheniker das beispielsweise mit einem Signalgruppentraining.

Es gibt über 30 Signalgruppen

Signalgruppen sind häufig auftretende einsilbige Klangeinheiten, die mit einem Vokal beginnen und mehr als zwei Buchstaben umfassen (and, inn, und, och…).

Da das Erlernen von Lesen und Schreiben stark auf die Speicherfähigkeit bereits gelernter Buchstaben und Worte baut, haben betroffene Kinder oft besondere Schwierigkeiten beim Wiedererkennen von Klangeinheiten und Wörtern. Es macht daher Sinn, diese Buchstabengruppen in der Legasthenie Therapie zu üben.

Unser Signalgruppentraining bei Legasthenie oder Rechtschreibschwäche

Auf 43 Seiten erhalten Sie hier mein gesammeltes Expertenwissen aus 25 Jahren Lerntherapie. Die Übungen sind kindgerecht und spielerisch aufgebaut. Sie enthalten neben dem Übungsstoff auch motivierende Anreize, um den Spaß am Lernen nicht zu verlieren. Außerdem können Sie das Training sofort ausdrucken und umgehend loslegen. Schneller geht es nicht!

Signalgruppentraining
Legasthenie Therapie