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Beachten Sie den Lerntyp Ihres Kindes

Gibt es jetzt eigentlich verschiedene Lerntypen oder nicht? Ich bin der Ansicht, dass unterschiedliche Kinder auch unterschiedlich lernen. Sicherlich gibt es kaum Schülerinnen und Schüler, die nur über einen Kanal Informationen aufnehmen. Die nur etwas lernen, wenn sie es hören, sehen, fühlen, darüber sprechen oder Bewegung damit verknüpfen. Aber ganz sicher gibt es Kinder, die auf einem dieser Wahrnehmungskanäle leichter zu erreichen sind als auf einem anderen.

Es macht also durchaus Sinn, ein Kind gut zu beobachten und herauszufinden, wann es schnell reagiert und sich Informationen gut behält. Dieses Wissen kann selbstverständlich auch beim Lernen in der Schule genutzt werden.

Wahrnehmungskanäle sind unterschiedlich stark ausgeprägt

Beim Lernen, also beim Aufnehmen unterschiedlichster Informationen in der Schule oder bei den Hausaufgaben, muss Ihr Kind seine verschiedenen Wahrnehmungskanäle einsetzen. Diese sind meistens ganz unterschiedlich stark ausgeprägt. Je nachdem zu welchem Lerntyp Ihr Kind gehört, kann es sich das Lernen durch die optimale Darbietung erleichtern. Ob Ihr Kind neue Inhalte also schnell und effektiv lernt, liegt nicht unerheblich auch daran, wie diese präsentiert werden.

Kluge Schüler nutzen auf jeden Fall den Lernkanal, der bei ihnen am stärksten ausgeprägt ist, doch dazu müssen sie ihr Lernverhalten kennen. Wie Ihr Kind am besten lernt und welche Wahrnehmungskanäle es dazu nutzen sollte, können Sie durch einen kleinen Lerntypen Test erkennen. Grob lassen sich drei verschiedenen Lerntypen unterscheiden, der visuelle, der akustische und der motorische Lerntyp, ergänzend hilft der kommunikative Kanal beim Merken. Je mehr Kanäle beim Lernen angesprochen werden, desto besser. Eine Kombination der beiden stärksten Lernkanäle, wenn es möglich ist, bringt den größten Erfolg.

Sie können unseren großen Lerntyp-Test hier downloaden

Schnelltest für zu Hause

Wenn Sie nur ein ungefähres Ergebnis brauchen, können Sie auch diesen Schnelltest mit Ihrem Kind durchführen. Falls Sie es genauer wissen möchten, empfehlen wir Ihnen den Download unserers Lerntypen-Tests.

Testen Sie den auditiven Kanal

Machen Sie den Lerntyptest ab Klasse 2 – wie viele Wörter kann Ihr Kind sich merken?

1. Lesen Sie Ihrem Kind die folgenden Wörter vor, es soll sich davon so viele wie möglich merken:

Waschmaschine, Nadelwald, Schneemann, Wandtapete, Sommerurlaub, Fensterglas, Telefonhörer, Lederjacke, Wanderschuh, Fensterbank

Lassen Sie Ihr Kind nun die 6er und die 2er Reihe des Einmaleins aufsagen. Anschließend soll es so viele Wörter wie möglich aufschreiben.

Akustischer Lerntyp: Mein Kind hat sich _________ Wörter mit seinem akustischen Gedächtnis gemerkt.

Lerntypen - Lerntipps
Zuhören schläfert manche Kinder ein.

Testen Sie den visuellen Kanal

2. Legen Sie Ihrem Kind ein Blatt Papier mit den folgenden Wörtern vor. Lassen Sie es sich die Wörter leise durchlesen, ungefähr eine Minute lang, und drehen Sie dann das Blatt um.

Handschuh, Wandgemälde, Parkettboden, Wasserflasche, Klopfgeräusche, Vollbart, Schlangenleder, Bilderrahmen, Brillengestell, Kopfhörer

Lassen Sie Ihr Kind nun die 8er und die 3er Reihe des Einmaleins aufsagen. Anschließend soll es so viele Wörter wie möglich aufschreiben.

Visueller Lerntyp: Mein Kind hat sich _________ Wörter mit seinem visuellen Gedächtnis gemerkt.

Testen Sie den taktil-motorischen Kanal

3. Legen Sie Ihrem Kind ein Blatt Papier mit den folgenden Wörtern vor, die es zügig abschreiben soll. Danach nehmen Sie das Blatt an sich.

Munddusche, Armbanduhr, Faschingskostüm, Hemdknopf, Fensterglas, Klarsichthülle, Hundehalsband, Badeanzug, Wutanfall, Fahrradkette

Lassen Sie Ihr Kind nun die 7er und die 4er Reihe des Einmaleins aufsagen. Anschließend soll es so viele Wörter wie möglich aufschreiben.

Motorischer Lerntyp: Mein Kind hat sich _________ Wörter mit seinem taktilen-motorischen Gedächtnis gemerkt.

Ergebnis: Bei welcher Aufgabe hat sich Ihr Kind die meisten Wörter merken können? Das Ergebnis ist ein deutlicher Hinweis auf seinen bevorzugten Lernkanal. Präsentieren Sie Lernstoff künftig möglichst oft über diesen Lernkanal.

Beispiele, um lerntypgerecht zu arbeiten

  visueller Lerntyp akustischer Lerntyp taktil-motorischer Lerntyp
Vokabeln lernen Wortfelder mit farbigen Stiften markieren, Texte markieren, bunte Klebezettel Vokabeln auf sprechen und abhören, Hörspiele, Podcasts Vokabeln pantomimisch darstellen, Wörter häufig aufschreiben
Einmaleins lernen Plakat mit den Reihen aufmalen und aufhängen Die Rechenreihen singen, eine Melodie für jede Reihe erfinden Einmaleins- Reihen mit farbigen Büroklammern „bauen“
Rechtschreibregeln merken Schwierige Rechtschreibstellen farbig markieren (z.B. um jedes –sch- und –ch- einen roten und einen blauen Kreis malen) Gereimte Eselsbrücken verwenden (z.B. he, she, it – das s muss immer mit) Schwungübungen zu schwierigen Stolperstellen machen, Wörter rückwärts schreiben
Daten auswendig lernen Jahrzehnte / Jahrhunderte Farben zuordnen und damit Eselsbrücken bauen Geschichten aus der jeweiligen Zeit vorlesen / Hörbuch Rollenspiel, Ereignisse nachspielen
Textaufgaben lösen Teile der Textaufgabe (Signalwörter, Mengenangaben, Einheiten) farbig markieren Im Gespräch aus der knappen Aufgabenstellung eine nachvollziehbare Geschichte machen Eine Textaufgabe nachspielen oder mit Playmobil nachbauen, um die Rechnung und Lösung zu finden

Und was ist mit dem kommunikativen Element?

Eine gute Frage. Untersuchungen angezeigt, dass der aktive Austausch über ein Thema die Wahrscheinlichkeit des Behaltens stark erhöht. Etwas mit seinen Wahrnehmungskanälen aufnehmen und dann in der Gruppe mit anderen darüber sprechen ist also die beste Art und Weise, sich Wissen anzueignen und dieses auch über einen längeren Zeitraum zu behalten. Wie das am besten funktioniert, zeigt die Lernkurve von Ebbinghaus aus unserem Video. Neben den lerntypen gibt es auch Lernpersönlichkeiten, dazu erfahren Sie hier mehr.

Lernprofis nutzen ihr Handwerkszeug

Mit der Zeit lernt Ihr Kind, wie es sich am besten Informationen merken kann. Je nach Lerntyp sollte es die wichtigsten Hilfsmittel immer zur Hand haben, um damit auch im Unterricht arbeiten zu können. Für den visuellen Lerntyp eignen sich bunte Stifte, Post-its und Bilderkarten (zum Beispiel von Vokabeln), beim akustischen Lerntyp kann ein MP3 Player wertvolle Dienste leisten, in dem Ihr Kind Informationen aufnimmt oder beim motorischen Lerntyp hilft beispielsweise ein kleiner Gummiball, der rhythmisch in der Hand geknetet werden kann.  

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