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Eine Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung wie ADHS oder ADS gibt es in ganz unterschiedlich starker Ausprägung, daher sieht auch die ADHS und ADS Therapie bei jedem Kind anders aus, es gibt also unterschiedliche Ansätze und ADHS Therapieformen.

Bevor Medikamente zum Einsatz kommen, probieren viele Eltern erst mal andere Möglichkeiten der ADHS Therapieformen aus. Tabletten oder Verhaltenstherapien können nur vom Facharzt oder der Fachärztin verschrieben werden, aber praktische Tipps für den Lernalltag oder für den Umgang mit Familie und Freunden können auch einfach so ausprobiert werden.

Es gibt unterschiedliche Hilfsmittel für die ADHS und ADS Therapie, die bei manchen Kindern sehr erfolgreich sind. Da diese Hilfsmittel keinerlei schädliche Nebenwirkungen haben, es keine Medikamente im herkömmlichen Sinn sind, ist das Ausprobieren unbedenklich.

Die Entwicklung der ADHS Therapieformen

Die nach wissenschaftlichen Kriterien wirkungsvollen Therapien werden von Fachverbänden in Leitlinien empfohlen, die immer wieder nach dem aktuellsten Forschungsstand angepasst werden. Die bisher existierenden Leitlinien für die Diagnostik und Therapie von ADHS bei Kindern und Jugendlichen wurden im Juni 2018 durch die neue interdisziplinäre evidenz- und konsensbasierte (S3) Leitlinie „Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend und Erwachsenenalter” der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AMWF) ersetzt.

Diese klassischen ADHS Therapieformen werden bei Aufmerksamkeitsstörungen angeboten

Weltweit gehen Fachleute davon aus, dass AD(H)S eine neuro-biologische Störung ist, die mit einer andersartigen Informationsverarbeitung einhergeht und die in einigen Fällen nicht alleine durch verhaltenstherapeutische Maßnahmen oder spezielle Förderung in den Griff zu bekommen ist. Die Ursachen dafür sind multikausal. Daher gibt es auch verschiedene Therapieformen bei ADHS.

Zur Zeit werden die folgenden Möglichkeiten empfohlen

  1. Information und Beratung
  2. Medikamentöse Therapie
  3. Verhaltenstherapie
  4. Ergänzende Maßnahmen wie pädagogische Begleitung oder Hilfsmittel und Übungen

1. Information und Beratung

Erzieher*innen, Lehrer*innen, Freund*innen und Verwandte können ADHS nicht diagnostizieren, höchstens einen Anstoß zu einer Untersuchung geben. Eine umfassende und professionelle Beratung ist immer der erste Schritt zur Besserung. Wenn ein Kind oder Jugendlicher immer mehr Probleme im Alltag hat und Verhaltensauffälligkeiten zeigt (oft schon im Vorschulalter), ist eine fachliche Abklärung mit einer hochwertigen Diagnostik sinnvoll. Am besten macht das eine erfahrene Ärztin oder ein erfahrener Arzt. Er oder sie kennt die typischen Verhaltensweisen und kann ADHS Therapieformen empfehlen.

Hinzu kommt, dass das psychische Störungsbild vom Umfeld immer wieder infrage gestellt wird. Ursächlich dafür sind die drei Hauptsymptome, die jeder Mensch bei sich mehr oder weniger feststellen kann.

  • Unaufmerksamkeit
  • Impulsivität
  • hyperaktives oder hypoaktives verhalten

Die Grenze von einem normalen Verhalten zu einer Störung wie AD(H)S ist dabei fließend. Unruhe, Unkonzentriertheit und Stimmungsschwankungen können auch ganz normal sein. Niemand kann sie bis heute genau festlegen. Ein ADHS Test im Internet kann nur ein erster Schritt sein, um die Vermutung auf das Vorliegen der Aufmerksamkeitsdefizitstörung zu festigen und Hinweise zu liefern.

Ansprechpersonen für eine Beratung  sind:

  • der Kinder- und Jugendarzt
  • der Hausarzt
  • Kinder- und Jugendpsychiater
  • Psychotherapeuten
  • Beratungsstellen
  • Ambulanzen und sozialpädiatrische Zentren

2. Medikation bei ADHS / AD(H)S / ADS

  • Stimulanzien wie Methylphenidat (wie Rit. bei ADHS)
  • Atomoxetin, ein Noradrenalinwiederaufnahmehemmer (wie Strattera)
  • Lisdexamfetamin aus der Stoffgruppe der Phenylisopropylamine (wie Elvanse)

Immer noch wird die Medikation kontrovers diskutiert, obwohl die Menge der verschriebenen Tabletten mit dem Wirkstoff Methylphenidat (häufig Ritalin) jahrelang zunahm. Inzwischen stagniert sie, was auf eine Verfeinerung der Diagnostik hinweist. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit AD(H)S inzwischen erfasst ist und von einer Medikation profitiert.

Die Kommunikation der Nervenzellen untereinander, die über die sogenannten Neurotransmitter geschieht, ist verändert. Neurotransmitter haben einen wesentlichen Anteil an der Weiterleitung von Reizen. Zwei dieser Neurotransmitter heißen Dopamin und  Noradrenalin, und genau diese beiden scheinen dafür verantwortlich zu sein, dass Informationen und Reize anders übermittelt werden, als sie sollten.

Fachleute haben herausgefunden, dass extrem unruhige, hyperaktive Kinder auf eine Behandlung mit einem Stimulanz positiv reagieren.

Stimulanzien, wie es  das Medikament Ritalin ist, können die Ungleichheit im Neurotransmittersystem ausgleichen, also die Informationsverarbeitung und -umsetzung sowie die Speicherung verbessern. Das AD(H)S Kind erlangt damit die Fähigkeit aufmerksamer zu sein und Reize besser filtern zu können. Seine erhöhte Aufmerksamkeit ermöglicht es ihm endlich, interessiert am Unterricht teilzunehmen und seine intellektuellen Fähigkeiten auch voll einsetzen zu können.

In vielen Fällen kann die Gabe von zum Beispiel Ritalin oder dem Amphetaminsaft, kombiniert mit einer verhaltenstherapeutischen und psychosozialen Unterstützung der Familie zu sehr guten Behandlungsergebnissen führen. Es ist jedoch immer eine Einzelfallentscheidung, die niemals vorschnell oder leichtsinnig gefällt werden darf.

Natürlich gibt es Kritiker und Befürworter dieser Methode. Wichtig ist, dass für jedes einzelne betroffene Kind immer wieder neu geklärt wird, welche Behandlung angewendet werden soll.

Die Dosierung von Ritalin, Medikinet, Elvanse oder einem anderen Medikament ist von Kind zu Kind unterschiedlich und muss in einer Anlaufphase mit Unterstützung eines Arztes individuell angepasst werden. Man geht heute verstärkt von der Annahme aus, dass die Tabletten am besten wirken, wenn der Wirkstoff über den Tag verteilt in mehreren kleinen Dosen gegeben werden.

Bisher konnte nicht nachgewiesen werden, dass Ritalin süchtig macht. An Nebenwirkungen wurden vereinzelt Appetitunlust, Schlaflosigkeit, Magenschmerzen, Kopfschmerzen und Tics berichtet. Der behandelnde Arzt wird die Eltern über die Wirkung und Nebenwirkung des Medikamentes aufklären. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von alternativen Medikamenten.

3. Verhaltenstherapie | Psychotherapie bei ADHS / ADHS / ADS

Abhängig vom Erscheinungsbild, dem Schweregrad der Erkrankung und Art der Begleitstörungen und dem Ausmaß der Beeinträchtigung kommen für die ADHS und ADS Therapie psychosoziale, pädagogische, psychotherapeutische und medikamentöse Maßnahmen in Frage, die sich als einzelne Bausteine im Rahmen eines Gesamtbehandlungskonzeptes ergänzen können.

3a. Verhaltenstraining bei ADHS und ADS

In speziellen, auf Kinder und ihre Eltern ausgerichteten Programmen, können neue Verhaltensweisen eingeübt werden. Eines der bekanntesten Training stammt vom inzwischen verstorbenen Schulpsychologen Dieter Krowatschek: Marburger Konzentrationstraining und wird bundesweit angeboten.

4. Ergänzende Maßnahmen

4.a. Pädagogische Unterstützung bei ADHS / AD(H)S / ADS

Ausgebildete Pädagogen können den Kontakt zur Schule erleichtern, Lernstrategien einüben, den Eltern einen Schonraum geben und mit den Kindern Strategien einüben, die ihren Alltag leichter machen. In akuten Problemsituationen sind sie schnell erreichbar und können unmittelbar eingreifen.

Klare Strukturen helfen den Familien

Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist das Vermitteln von Strategien für Kinder und Eltern, um den Alltag besser organisieren zu können. Das Erledigen von Pflichten, das Setzen von Ordnungsstrukturen und die Wahrnehmung von Zeit sind ebenfalls wichtige Aspekte.

Das AD(H)S Kind lernt in verhaltenstherapeutischen Sitzungen ganz praktische Dinge, wie seinen Ranzen zu packen, sich zügig anzuziehen oder beim Spielen zu verlieren ohne einen Wutanfall zu bekommen. Es bekommt Hilfestellungen und Tipps zum schnelleren Einschlafen  und zum Aufräumen seines Zimmers.

In Gesprächen mit den Eltern werden Möglichkeiten diskutiert, das Familienleben durch strukturelle Hilfen, Entlastungen und Unterstützungsformen zu erleichtern. Durch die Vermittlung der Sichtweise des Kindes, seiner Wahrnehmungswelt erkennen die Eltern die Gründe des Verhaltens ihres Kindes besser. Sie werden dadurch in die Lage versetzt, Angriffe und Entgleisungen nicht immer persönlich zu nehmen, sondern sich distanzierter um eine Unterstützung des Kindes und seiner Probleme zu bemühen.

Gut bewährt haben sich sogenannte Punktepläne oder Belohnungspläne, bei denen das Kind für erledigte Aufgaben Punkte erhält, die es später gegen eine Belohnung eintauschen darf. Diese Pläne werden mit den Therapeut*innen angelegt und eingehend besprochen. Regelmäßig erfolgt eine Anpassung an veränderte Situationen. Als Selbsthilfeprogramm oder Begleittraining zu einer Therapie hat sich das Programm „Wackelpeter & und Trotzkopf“ von Döpfner, Schürmann und Lehmkuhl bewährt.

4b. Materialien und Hilfsmittel

Wer es nicht mit Medikamenten probieren möchte, sondern mit nicht-medizinischen Mitteln, ist mit den folgenden Materialien und Trainingsgeräten gut bedient. Sie dienen dem Stressabbau, dem besseren verständnis von Lerninhalten oder der körperlichen Zufriedenheit.

ADHS und ADS Therapie: Ballsitzkissen

In einigen Schulklassen mit hyperaktiven oder aufmerksamkeitsgestörten Kindern finden sich diese bei Sitzkissen als ADHS und ADS Therapie. Natürlich würden die Lehrer niemals behaupten, sie führten eine Therapie mit den Kindern durch. Das dürfen sie auch gar nicht.

Trotzdem sind die praktischen bei Sitzkissen mit den locken in verschiedenen Farben eine gute Möglichkeit, sehr unruhige Kinder zu beruhigen. Indem sie immer wieder mal auf den bunten Sitzkissen sitzen, können Sie sich beim Sitzen besser bewegen, ohne den Unterricht zu stören. Das Verwenden dieser Sitzkissen kann eine Form der ADHS und ADS Therapie sein.

Energieabbau mit dem Fidget Spinner

Die bunten Hand Fidget Spinner, die vor noch gar nicht allzu langer Zeit aus keinem Schulranzen mehr wegzudenken waren, eignen sich ebenfalls zur Ablenkung überschüssiger Energie. Anstatt den Nachbarn zu nerven oder vor Langeweile im Unterricht durch den Klassenraum zu stromern, können Aufmerksamkeit schwache Kinder auch recht störungsfrei ihr Handspielzeug bewegen.

Doch die Fidget Spinner können noch mehr: auch bei den Hausaufgaben oder beim Üben für eine Klassenarbeit leisten sie gute Dienste. Kombiniert mit dem Lernstoff können Arbeitsblätter mit dem Fidget Spinner hoch motivierend wirken. Mit unseren Downloads können Sie das gleich einmal ausprobieren.

ADHS und ADS Therapie: Restless Cube

Recht neu auf dem Markt ist dieser Würfel, der ebenfalls die Konzentrationsspanne und die Aufmerksamkeitsfähigkeit verbessern soll. Auf jeder der sechs Seiten befindet sich ein anderes Fingerspielzeug, das beim Lernen ganz nebenbei bewegt werden kann. Auch in der Schule können die Würfel sinnvoll eingesetzt werden, wenn Kinder mit ADHS oder ADS den Unterricht stören.

Diese Form der ADHS und ADS Therapie schadet den Kindern nicht, sie ist also auch einen Versuch wert. Allerdings müssen Lehrer darauf achten, dass das Spiel nicht überhand nimmt und die anderen Schülerinnen und Schüler in der Klasse nicht gestört werden.

ADHS und ADS Therapie: magischer Wüstensand

Er für zu Hause eignet sich dieses interessante Spielzeug. Der Wüstensand hilft angeblich langfristig konzentrierter und entspannter zu werden – und das ganz nebenbei. Als ADHS und ADS Therapie, bei Konzentrationsstörungen, Nervosität, Burnout, Prüfungsangst, trainiert er die Feinmotorik, dieTiefensensibilität und die taktile Wahrnehmung.

Das Spielen mit ihm baut innere Spannungszustände und Aggressionen ab. Als kleines Gadget kann der Wüstensand in der Ergotherapie, Physiotherapie oder Psychotherapie eingesetzt werden, bietet aber auch für den den unaufmerksamen ADHSler den optimalen Ruhepol und Ablenkung für Zwischendurch.

ADHS  Therapieformen: Gewichte

Viele Eltern schwören als ADHS und ADS Therapie auf Gewichte in verschiedensten Formen. In diesem Beitrag können Sie genau nachlesen, was es mit den Gewichtsdecken, den Armgewichten, den Gewichtswesten oder den Stiftgewichten auf sich hat

ADHS und ADS Therapie: Rainbow-Ball

Dieses farbenprächtige Gadget liegt zur Zeit voll im Trend und macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch Konzentration und Aufmerksamkeit. Der Rainbow Ball birgt in seinem Inneren verschieden farbige Kugeln, die durch geschicktes Hantieren an ihren richtigen Platz geschoben werden müssen.

Das Geschicklichkeitsspiel ist eine Herausforderung für alle Altersgruppen. Es macht Spaß die Zeit zu stoppen und herauszufinden, wer die Lösung am schnellsten findet. Es fördert die Feinmotorik und die Kreativität. Kognitive Fähigkeiten werden gefördert und die Unterhaltung kommt auch nicht zu kurz.