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Legastheniker sind Personen, die überdurchschnittliche Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder der Schriftsprache haben.

Manchmal haben die Betroffenen nicht nur mit dem Schreiben große Probleme, sondern entwickeln auch gegen das Lesen eine Abneigung. Alle diese Probleme fallen unter den Oberbegriff Legasthenie.

Legasthenie

Probleme mit dem Lesen oder Schreiben?

Im Laufe der Schulzeit wirkt sich die Legasthenie auf fast alle Schulfächer aus, da das Lesen und das Schreiben zentraler Bestandteil aller Fächer sind. Betroffene Kinder benötigen unbedingt Unterstützung.

Es ist wichtig, dass besonders Eltern von Kindern mit Legasthenie genug Informationen darüber haben, was sie und die Schule tun können.

Grundlegende Legasthenie Informationen

Legasthenie ist eine resistente Sprachentwicklungsstörung, deren Hauptmerkmal eine ausgeprägte Beeinträchtigung der Lese- und Rechtschreibfähigkeit ist. Mit einer präzisen Diagnostik, einer klaren Lernstrategie und einem einfühlsamen Unterrichtsstil können Legastheniker ihre Schwierigkeiten Schritt für Schritt überwinden.

Die Ursachen für eine Legasthenie sind multifaktorell, unterschiedliche Bedingungen können eine Rolle spielen.

Mögliche Ursachen einer Legasthenie

  • genetische Voraussetzungen
  • Entwicklung von Vorläuferfähigkeiten wie der phonologischen Bewusstheit und der Benennungsgeschwindigkeit
  • die Sprachentwicklung eines Kindes
  • die Hörverarbeitung
  • die Sehverarbeitung
  • die Aufmerksamkeit
  • die soziale Rolle eines Kindes in der Schule und in der Familie
  • die Qualität des Bildungsangebots
  • die didaktischen Fähigkeiten der Lehrkraft
  • die mehr oder weniger anregende Lernumgebung zu Hause

Legasthenie – eine Herausforderung

Als ich letztens beim Friseur auf meinen Termin wartete, saß neben mir ein etwa 9 oder 10jähriges Mädchen, das sich seine Wartezeit mit dem Malen eines prächtigen Sommerbildes vertrieb. Innerhalb einer Viertelstunde erschuf es ein vielfarbiges und detailgetreues Wiesengemälde, auf dem die schillernsten Fantasie-Blumen um die Wette mit buntgetupften oder geblümten Ostereiern leuchteten.

Über allem schien eine lachende Sonne. Es war wirklich wunderschön und strahlte enorme Lebensfreude aus! Abschließend beschriftete das Kind gewissenhaft sein Kunstwerk, das ein Geschenk für den Papa sein sollte, mit dem folgenden Text: „Liber Paba, dises Bilt habe ich für dich zum Geburstak gemalt. Ich wünche dier ales gute und habe dich ser lib. Deine Sarah”

Dieses Kind hatte Spaß, trotz Legasthenie

Legasthenie Informationen

Als langjährige und erfahrene Lerntherapeutin konnte ich natürlich nicht anders, als die vielen Fehler und lautreuen Schreibweisen der Wörter als Anzeichen einer Legasthenie zu deuten.

Was mich aber wirklich beeindruckte, waren der Spaß, die Selbstverständlichkeit und das Selbstvertrauen, mit dem das Mädchen sein Bild gewissenhaft beschriftete. Legastheniker entwickeln nämlich wegen der vielen Misserfolgserlebnisse sehr häufig eine große Abneigung zu schreiben und vermeiden dies, wo immer es geht.

Dass dieses Kind augenscheinlich nicht nur am Malen, sondern auch am Schreiben Spaß hatte, war deutlich zu sehen. Ein Zeichen für einen positiven Umgang von Schule und Elternhaus mit der Teilleistungsstörung.

So etwas habe ich nicht oft gesehen, denn leider wird diese Freude an der Schriftsprache vielen Legasthenikern schnell genommen.

Ohne gute Förderung entwickeln betroffene Kinder oft Blockaden

Obwohl die Teilleistungsstörung seit über 100 Jahren bekannt ist, werden betroffene Kinder und ihre Eltern noch viel zu oft mit der Bewältigung der Problematik alleine gelassen. Wer ein betroffenes Kind  hat, weiß davon ein Lied zu singen, denn die auftretenden Schwierigkeiten sind mannigfaltig.

Häufig wird die Teilleistungsstörung erst spät erkannt und dann nicht qualifiziert therapiert, die Kinder leiden unter dem Leistungsdruck in der Schule und entwickeln Lernblockaden. Ihre Eltern machen sich Sorgen und fühlen sich hilflos, sie stöhnen zurecht unter dem Kostendruck einer außerschulischen Lerntherapie.

Die Möglichkeiten einer Kostenerstattung sind häufig nicht bekannt und werden von den zuständigen Stellen auch nicht kommuniziert. Trotz einer guten Intelligenz ist der Weg zum Abitur für einen Legastheniker enorm schwierig.

Alle Informationen sind wertvoll

Da ich selbst seit über 20 Jahren mit Legasthenikern und ihre Eltern arbeite, kenne ich die möglichen Leidenswege sehr genau. Auf meiner Internetseite www.lernfoerderung.de greife ich daher alle relevanten Aspekte der Teilleistungsstörung auf, um betroffene Kinder und ihre Eltern so gut wie möglich zu unterstützen und vor negativen Erfahrungen zu schützen.

Je nachdem wie stark eine Legasthenie ausgeprägt ist, können geduldige Eltern und erfahrene Lehrkräfte sehr dazu beitragen, dass die schulische Laufbahn des Kindes nicht gefährdet wird und es sich gemäß seinen Anlagen entwickel kann. Doch das reicht nicht immer aus. Es gibt viele Legastheniker, die eine lerntherapeutische Begleitung benötigen, um ihre Sprachentwicklungsstörung, in den Griff zu bekommen.

 

Wir beantworten Ihre Fragen zur Legasthenie

Auf diese Fragen finden Sie Antworten auf www.lernfoerderung.de. Sollten Ihre Fragen nicht geklärt werden, können Sie mir auch gerne eine Mail an info@lernfoerderung.de schreiben.

Geduld und gute Förderung 

Eine Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie ist keine Katastrophe und muss mit der notwendigen Unterstützung auch nicht zu großen schulischen Problemen führen. Eine Belastung stellt sie jedoch meistens schon dar.

Alleine das zusätzliche Üben, die Diskrepanz zu den schriftsprachlichen Leistungen Gleichaltriger und die ständige Sorge, das betroffene Kind könnte dadurch benachteiligt sein, belasten viele Familien sehr. Hinzu kommt der finanzielle Aufwand, wenn eine außerschulische Lerntherapie notwendig wird und die Kosten nicht übernommen werden.

Lassen Sie sich von diesen Schwierigkeiten bitte nicht aus der Ruhe bringen! Sie helfen Ihrem Kind nur, wenn Sie es mit viel Geduld und Zuwendung unterstützen. Ein langer Atem kann dabei nicht schaden, und zahlt sich letztendlich fast immer aus.

Legasthenie: Die vielen Gesichter der Teilleistungsschwäche

Der Anteil von Kindern mit Lese-Rechtschreibproblemen in deutschen Schulklassen wird je nach Quelle mit 4% bis 10% der Schülerinnen und Schüler angegeben. Die große Spanne ist damit zu erklären, dass das Problem in verschieden schwere Ausprägungen unterteilt wird.

Anhand von standardisierten Testverfahren wird ermittelt, ob es sich um

  • eine Lese-Rechtschreibschwäche (leichte Form),
  • eine Lese-Rechtschreibstörung (intensivere Form) oder um
  • eine Legasthenie (schwere Form) handelt. Häufig werden auch Legasthenie und Lese- Rechtschreibstörung synonym verwendet.

Dabei geht es entweder um eine Kombination von Lesen und Schreiben, oder auch um isolierte Schwierigkeiten, also entweder beim Lesen oder beim Schreiben. Außerhalb von Deutschland wird der Name Legasthenie nur selten verwendet, hier wird gleichbedeutend der Begriff Dyslexie eingesetzt, auf den sich auch die Wissenschaft weltweit geeinigt hat.

Kinder mit Legasthenie brauchen mehr Zeit

Legasthenie Informationen

Legasthenie Information: Kinder mit Teilleistungsstörungen brauchen viel länger als ihre Klassenkameraden, um das Basiswissen des jeweiligen Faches zu verstehen und sinnvoll anzuwenden, doch diese Zeit ist im Lehrplan erstmal nicht vorgesehen.

Legastheniker benötigen viel Diszipin und einen hohen Konzentrationsaufwand, um an die Lernerfolge der anderen anknüpfen zu können.

Meistens sind sie damit schnell überfordert und stoßen an ihre Grenzen. An jedem Schultag verpassen sie aufgrund ihrer stark beanspruchten Konzentrationsfähigkeit, die irgendwann erschöpft ist, wichtige Lerninhalte, die sich mit der Zeit zu großen Wissenslücken summieren.

Legastheniker sind nicht lernschwach

Das sieht schnell so aus, als ob diese Kinder vom Lernstoff überfordert wären, dabei sind sie lediglich an die Grenzen ihrer Ressourcen gestoßen. Sie benötigen schlichtweg mehr Energie und Ausdauer als ihre Klassenkameraden, um die gleichen Leistungen erbringen zu können.

Nur durch eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern, Verständnis für die Schwierigkeiten, zu bewältigende Aufgabenstellungen und eine sinnvolle Förderung kann den Kindern Schritt für Schritt geholfen werden. Dabei können nicht dieselben Anforderungen wie an die Klassenkameraden gestellt werden, sondern es muss der individuelle Lerngewinn, gemessen an den jeweiligen Möglichkeiten, beurteilt und bewertet werden.