Fortsetzungsgeschichte schreiben
Fortsetzungsgeschichte

Muss Ihr Kind eine Fortsetzungsgeschichte schreiben? Bei einer Fortsetzungsgeschichte wird eine angefangene Handlung zu Ende zu Ende geführt. Der Autor muss sich in die Handlung hineinversetzen und mit gleichen Stilmitteln eine logische und passende Weiterführung schreiben.

Mit der Fortsetzungsgeschichte den Leser fesseln

Dabei handelt es sich um einen klassischen Aufsatz, nur dass der Anfang schon geschrieben ist. Dadurch ist die Aufgabe Ihres Kindes vordefiniert, es kann also nicht mehr ganz frei eine Geschichte erfinden.

Bei der Fortsetzungsgeschichte kommt es stark auf Fantasie und Vorstellungskraft an. Fakten können, müssen aber nicht Bestandteil der Fortsetzungsgeschichte sein. Viel wichtiger ist es, die Weiterführung einer Handlung spannend und interessant zu gestalten, damit der Leser durch die Geschichte gefesselt wird. 

Eine Handlung spannend weiterzuführen ist gar nicht so leicht. Am besten überlegt sich Ihr Kind zwei oder drei mögliche Weiterführungen und notiert sich dazu Stichwörter. Dann wählt es die beste Version aus, um seine Fortsetzungsgeschichte zu schreiben.

Fortsetzungsgeschichte schreiben als Gruppenaufgabe

Die Fortsetzungsgeschichte kann entweder von einem Autor alleine oder auch von mehreren Autoren gemeinsam gestaltet werden. Das ist beispielsweise eine schöne Projektaufgabe für eine Gruppe in der Schule.

Eine bereits vorliegende Einleitung für die Fortsetzungsgeschichte, also der Anfang einer Geschichte, wird dabei von einer Person oder von mehreren nacheinander weitererzählt.

Was muss Ihr Kind bei der Fortsetzungsgeschichte beachten?

Natürlich liegt der Reiz einer Fortsetzungsgeschichte darin, den Hauptteil mit dem Höhepunkt und das Ende ganz individuell gestalten zu können. Ganz gleich welche Weiterführung sich der Erfinder des Anfangs gedacht hat, Ihr Kind kann die Fortsetzungsgeschichte als Aufsatz inhaltlich so gestalten, wie es möchte.

Dabei sind Fantasie und Kreativität gefragt. Manchen Kindern fällt genau das sehr schwer. Sie haben einfach keine Idee, wie eine Geschichte weitergehen könnte. Wie Ihr Kind seine Fantasie anregen kann, erfahren wir hier in diesem Video. Es zeigt, wie Schülerinnen und Schüler kreativ werden und Ideen für Geschichten finden können.

Diese 5 Kriterien muss Ihr Kind bei der Fortsetzungsgeschichte beachten

Wenn Ihr Kind eine Idee zur Fortsetzung der Geschichte gefunden hat, ist es damit noch nicht getan. Trotzdem muss es auf grundlegende Kriterien für diesen Aufsatz achten, die wie in allen Aufsatzformen auch hier die Qualität des geschriebenen Textes ausmachen.

5 Kriterien Fortsetzungsgeschichte

Die Erzählperspektive bei der Fortsetzungsgeschichte einhalten, also nicht von der am Geschehen teilnehmenden Ich-Form plötzlich zum neutralen Betrachter von außen wechseln.
Die Erzählzeit bei der Fortsetzungsgeschichteeinhalten, also nicht von der Vergangenheit zur Gegenwart wechseln.
Der Einleitung der Fortsetzungsgeschichteeinen Hauptteil mit Höhepunkt und auch einen Schluss folgen lassen.
Unterschiedliche Satzanfänge und beschreibende Adjektive in der Fortsetzungsgeschichtenutzen, damit die Geschichte flüssig gelesen werden kann.
Sich stilistisch bei der Fortsetzungsgeschichte an der Einleitung orientieren, also nicht einen bayrischen Bauern plötzlich hochdeutsch sprechen lassen.

Wie lang darf die Fortsetzungsgeschichte sein

Die Länge einer Fortsetzungsgeschichte ist offen, sofern der Lehrer keine Vorgaben gibt. Theoretisch kann Ihr Kind einen angefangenen Faden auch seitenlang weiterspinnen, wenn es sich eine spannende Geschichte vorstellen und mit einigen Verzweigungen schildern kann.

Fortsetzungsgeschichte schreiben

Beispiele für eine Fortsetzungsgeschichte

Probieren Sie es mit den folgenden Geschichtenanfängen doch einmal aus. Lassen Sie Ihr Kind einen der zwei Anfänge auswählen und dann fortsetzen – entweder mündlich im Kreis von Zuhörern oder schriftlich als Autor einer eigenen Geschichte.

An einem warmen Sommernachmittag schaukelte Lina im Garten in ihrer Hängematte. Das sanfte Schaukeln machte sie müde und schon nach wenigen Minuten schloss die Augen. Sie hörte den Vögeln zu, wie sie im Baum hoch oben zwitscherten. Doch was war das? Plötzlich konnte Lina verstehen, was sich die Vögel zuriefen. Besonders eine große, schwarze Amsel war sehr asufgeregt und rief immer wieder :”……….”
Leon und sein Freund Paul sind begeisterte Longboardfahrer. Sie nutzen jede freie Minute, um damit zu trainieren. Gerade eben sausen sie einen Spielstraße hinunter und testen einen neuen Sprung. Dabei stürzt Paul und fällt neben einem Gullideckel hin. Aua! Er reibt sich sein Schienbein, als er ein merkwürdiges Glitzern im Gulli-Loch bemerkt. Aufgeregt ruft er Leon herbei.
Die Einleitung steht, und dann?

In den meisten Fällen ist der Anfang der Fortsetzungsgeschichte auch schon ihrer Einleitung. Nun geht es darum diesen Faden fortzuführen. Dabei muss Ihr Kind unbedingt darauf achten, dass es im gleichen Stil weiter schreibt. Das bedeutet:

  • es muss in der gleichen Person bleiben
  • es muss in der gleichen Zeit bleiben
  • die Fortführung muss zur Einleitung passen
Den Hauptteil und die Überschrift nicht vergessen

Nach der Einleitung führt die Geschichte zu einem Höhepunkt hin, den Ihr Kind schön ausschmücken sollte. Dabei können die beteiligten Personen etwas sagen, ihre Gefühle ausdrücken oder Fragen stellen. Am Schluss werden dann Fragen beantwortet, ein Rätsel aufgelöst oder ein Streit geschlichtet. Falls es noch offene Fragen der Geschichte gibt, kann auch das am Schluss geschrieben werden.

So bewerten Lehrer deine Fortsetzungsgeschichte

 JaNein
Deine Überschrift passt zu deiner Geschichte.  
Deine Fortsetzung passt zum Anfang der Geschichte.  
Du schreibst flüssig und wiederholst nichts aus der Einleitung, also dem Anfang.  
Du hast einen Höhepunkt ausführlich beschrieben, der spannend oder interessant ist.  
Du hast viele Einzelheiten geschildert, um deiner Fortsetzungsgeschichte “Leben” einzuhauchen.  
Du hast wörtliche Rede benutzt.  
Du hast die Zeitform eingehalten.  
Du hast verschiedene Satzanfänge gefunden.  
Du hast starke Verben (hüpfen statt gehen) gefunden und genutzt.  
Du hast Adjektive zur Besseren beschreibung verwendet.  
Du hast vollständige, grammatikalisch richtige Sätze geschreiben.  
Deine Rechtschreibung ist weitgehend gut.  
Deine Fortsetzungsgeschichte ist leserlich und ordentlich geschrieben.