Kapitel 5: Nur Mut!Kinderkrimi Internet Kids online

Vorsichtig schlichen sich Marc und Niki an das letzte der kleinen Häuser heran. Marc stieß das rostige Tor weit auf, sodass die beiden „Hilfspolizisten“ freie Sicht hatten. Hinter dem Tor wucherte kniehoch Unkraut. Eine Herde Schafe hätte hier ziemlich lange zu kauen gehabt, dachte Niki. Durch den verwilderten Garten führte ein gepflasterter Weg direkt zur Eingangstür. Hier und da waren Steine heraus gebrochen und lagen im Gras. Niki und Marc folgten vorsichtig dem Weg bis zur Eingangstür. Zu ihrer Enttäuschung war diese jedoch kreuz und quer mit Brettern vernagelt. Einzelne Nägel ragten verbogen und schief aus dem Holz hervor.

“Hier kommen wir nicht rein”, flüsterte Marc. “War wohl nichts mit dem Geheimversteck”, seufzte Niki. Marc wollte jedoch nicht so schnell aufgeben. Die Spur war heiß. “Lass uns mal die Rückseite anschauen!”, schlug er vor. Niki willigte ein und beide schlichen nun um das Haus herum. Das trockene Gras war an einigen Stellen zusammengedrückt und es sah aus, als ob schon jemand vor ihnen durch das meterhohe Grünzeug gestiefelt wäre. Im ungünstigsten Fall könnte es natürlich statt Lukas auch irgendein, vielleicht sogar unliebsamer, Obdachloser gewesen sein oder schlimmer noch…

Aber darüber wollte Marc jetzt erst mal nicht nachdenken. Zielstrebig lief er um das Häuschen herum, und auch hier mussten sie das Gestrüpp niedertreten, um sich einen Weg zu bahnen. Doch ihr Einsatz wurde belohnt.

Der Eingang zum Geheimversteck

Auf der Rückseite der Hütte führte eine schiefe Steintreppe in Richtung Keller. Die Stufen waren mit Laub bedeckt und am Ende der Treppe sammelte sich das Regenwasser, welches aufgrund eines mit Laub verstopften Gullis nicht ablaufen konnte. Neben der großen Pfütze war mal eine Tür gewesen. Das verbleibende Loch in der Wand war ebenso wie die Haustüre mit mehreren Brettern vernagelt.

“Lass uns das Loch näher betrachten”, sagte Marc und stieg vorsichtig die Treppen nach unten. Es war ziemlich rutschig auf den nassen Blättern. “Ich habe mein Schwimmtraining heute schon hinter mir”, entgegnete Niki schlagfertig, als sie auf die große Pfütze schaute. “Keine Angst, ich kenne die Nummer der Rettungsschwimmer,” scherzte Marc und überspielte damit seine eigene Aufregung. Dann setzte er seinen Fuß auf die erste Stufe.

Am Ende der Treppe angekommen und vor der Pfütze stehend, untersuchte er den Bretterverschlag. An den unteren zwei Brettern fehlten einige Nägel, sodass er die Holzlatten nach unten drehen konnte. Als Marc die vermoosten Latten zur Seite schob, wurde ein Loch frei, durch das ein kleiner Mensch durchaus hineinklettern konnte.

Detektive müssen mutig sein

Einige Sekunden standen Marc und Niki zögernd vor dem dunklen Eingang. Irgendwie unheimlich sah das alles schon aus, aber was sollte an einem alten, leeren Haus schon unheimlich sein? Sie zögerten. Niki war schließlich die Erste, die neugierig ihren Kopf durch die Bretter steckte. “Komm, da drin ist alles trocken, wir gehen jetzt einfach mal rein”, und schon war sie leichtfüßig durch den Bretterverschlag geschlüpft. Jetzt blieb Marc nichts mehr anderes übrig, er musste Niki folgen, wenn er nicht sein Gesicht verlieren wollte. Er holte tief Luft, schob die Bretter zur Seite und quetschte seinen Körper durch die enge Öffnung. Mädchen!

Im Keller roch es muffig. Dunkelheit umschloss Marc, und nachdem sich seine Augen auf die Finsternis eingestellt hatten, packte er seine Taschenlampe aus und schaltete sie an. Gott sei Dank hatte er daran gedacht sie mitzunehmen. Er blinzelte. Niki stand direkt neben ihm, auch ihre Augen mussten sich an das Licht erst gewöhnen. Ein Gang mit Türen rechts und links war zu sehen. Zögernd gingen sie ein paar Schritte den Gang entlang.

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“Warte mal, ich hab einen Stein im Schuh,” meinte Niki und als sie sich an einer der Türen abstützte, um ihren Schuh auszuziehen, ging diese mit einem lauten Quietschen plötzlich auf. Marc ließ vor Schreck beinahe die Taschenlampe fallen. Ihm schossen plötzlich Bilder seines letzten Adventure-Games durch den Kopf. Dort war alles ebenso unheimlich. Der Held musste in einem Schloss durch verschiedene Räume laufen, Gegenstände suchen, um schließlich einen Schatz zu finden. Hinter den Türen lauerten Fledermäuse mit vier Köpfen, Schlangen und andere Ungeheuer, die er mit den gefundenen Gegenständen und Waffen bekämpfen musste.

Der dunkle Keller

“Leuchte mal hierher”! Niki war schon neugierig in den Kellerraum gegangen. Marc schüttelte die Furcht erregenden Gedanken ab und folgte ihr. “Ungeheuer – so ein Quatsch!”, murmelte er und machte sich selbst Mut. Im Schein der Taschenlampe war nicht viel von dem kleinen Raum zu sehen. Eine alte Kommode, eine große Holzkiste und ein paar verrostete Gartenwerkzeuge. An der Tür und dem Fensterrahmen klebten Spinnweben. “Hm, da ist sicher seit Jahren keiner mehr gewesen”, meinte Niki und drehte sich wieder um. Plötzlich blieb sie stehen. “Marc, hast du das auch gehört?” “Ne, was denn?” Doch dann vernahm es auch Marc. Ein Scharren und Kratzen am Ende des Kellerganges! Niki fasste Marcs Hand und hielt sie ängstlich fest. Es lief ihr kalt den Rücken hinunter.

Die beiden Kinder standen wie angewurzelt da. Marc musste wieder an die Ungeheuer aus dem Computer-Spiel denken. Das Geräusch war ebenso schnell verstummt wie es aufgetreten war. “War wahrscheinlich nur der Wind oder so”, – irgendwie klang Nikis Stimme gar nicht sicher, sondern unnatürlich hoch. Sehr vorsichtig und langsam zog sie Marc zum Ausgang: „ Los, lass uns abhauen!“

Jetzt war es Marc, der den Vorstoß wagte. Irgendwie fühlte er sich mutiger mit Nikis warmer Hand in seiner. “Ach was, du hast Recht, das war nur der Wind.“ Er ließ Nikis Hand zögernd los und ging wieder ein paar Schritte den Gang zurück. “Da ist nichts, komm!”, flüsterte er Niki zu, die unentschlossen wartete.

Am Ende des Kellers gab es noch eine Tür, die nicht verschlossen war. Marc schob sie langsam auf und leuchtete mit seiner Taschenlampe hinein. Sein Herz klopfte so laut wie ein Donnerschlag. Der Raum war ebenfalls voller Gerümpel. Ein großer Schrank, Brennholz, Kohlen, ein verrostetes Fahrrad, eine Schubkarre. Doch was war das? Unter dem Schrank reflektierte etwas Marcs Taschenlampenlicht. Zwei leuchtende Punkte, fast wie zwei Augen sahen sie aus. In Marcs Ohren rauschte es vor Angst. Noch bevor er sich das seltsame Reflektieren genauer ansehen oder die Flucht ergreifen konnte, huschte ein Schatten unter dem Schrank hervor und stand plötzlich vor Niki und Marc. Nikis schrie auf. Sie konnte sich vor Furcht nicht rühren, und erst nach ein paar Sekunden realisierte sie, was da vor ihnen stand.

Eine niedliche Überraschung

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Es war ein schwarzer-weißer, kleiner Hund, der Schwanz wedelnd einfach dastand und Niki und Marc erwartungsvoll anschaute.

“Ein Hund….” Es dauerte eine Weile, bis sich Niki und Marc von dem Schreck erholt hatten. Vorsichtig beugte sich Niki zu dem Tier herunter und streckte ihre Hand aus. “Wir hatten auch mal einen Hund”, erklärte sie. Der schwarze Kerl schnüffelte an Nikis Hand und kam näher. Zielstrebig ging er dann aber an Niki vorbei und machte sich an Marcs Rucksack heran.

“Die Schokolade! Ich hab da Schokolade drin”, stotterte Marc, der langsam seine Fassung wiedergewann. Er holte die Tafel heraus, wickelte das Papier ab und hielt sie dem Hund hin. Der ließ sich nicht zweimal bitten, schnappte zu und verschlang das süße Fressen mit einem Schlag. “Na, eine gute Nase hat er ja”, meinte Niki. „Wo der wohl herkommt?„

“Keine Ahnung, mit Hunden kenne ich mich nicht aus und es ist mir auch völlig egal. Ich möchte jetzt wirklich gerne aus diesem Keller raus, komm Niki. Ich habe auch Hunger”, seufzte Marc, dem seine Angst nun unangenehm war.

“Mir reicht es auch!”, erwiderte Niki und freute sich auf Sonnenlicht und frische Luft. Erschöpft von der Aufregung traten sie den Rückzug an.

Niki und Marc kletterten durch den Bretterverschlag wieder nach draußen, den kleinen Hund dicht auf den Fersen. Auch ihm schien es in dem dunklen Loch nicht besonders gut gefallen zu haben. “Tja und jetzt?” Niki überlegte, was nun zu tun wäre, während sie sich einen Weg zurück durch das dichte Grasgestrüpp bahnten. Lukas hatten sie zwar nicht gefunden, dafür einen kleinen Hund, der Marcs Schokolade vertilgt hatte und nun nicht mehr von ihrer Seite wich.

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Kapitel 1: Sommerloch

Kapitel 4: Versteck

Kapitel 7: Spur

Kapitel 10: Kontaktaufnahme

Kapitel 13: Labor

Kapitel 16: Geteiltes Leid

Kapitel 19: Polizeieinsatz

Kapitel 22: Feuer

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Kapitel 2: Zeitungsmeldung

Kapitel 5: Mut

Kapitel 8: Dienstgeheimnis

Kapitel 11: Online News

Kapitel 14: Spionage

Kapitel 17: Unbeschrieben

Kapitel 20: Mc Gyver

Kapitel 23: Rettung

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Kapitel 3: Steckbrief

Kapitel 6: Schoko

Kapitel 9: Animals alive

Kapitel 12: Väterchen scherzt

Kapitel 15: Romball

Kapitel 18: Nackte Angst

Kapitel 21: weibliche Intuition

Kapitel 24: Fahndung

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