Testverfahren Dyskalkulie
Ich kann (nicht) rechnen

Die ganz aktuellen Testverfahren finden Sie in den Leitlinien zur Rechenstörung (2018), die Sie hier downloaden oder ansehen können. Die im weiteren Text aufgeführten Testverfahren sind noch aktuell, wurden aber erweitert.

Testdurchführende Stellen haben inzwischen eine größere Auswahl an Testverfahren, die nach einem Beratungsgespräch durchgeführt werden können. Dabei sind auch Testungen bei Kindern ab Klasse 5 möglich, auch wenn es dafür noch keinen Nachteilsausgleich in den Schulen gibt.

Älterer Beitrag: mit freundl. Unterstützung von Simone Wejda (Testverfahren Dyskalkulie)

Deutscher Mathematiktest für erste Klassen (DEMAT 1+) 

von K. Krajewski, P. Küspert, W. Schneider und unter Mitarbeit von M. Visé 

Testverfahren Dyskalkulie komplett bestehend aus: Manual, 5 Testhefte Form A, 5 Testhefte Form B, 3 Auswertungsschablonen Form A, 3 Auswertungsschablonen Form B und Mappe Euro 48,– 
Einsatzbereich: 
Ende 1. Klasse und Anfang 2. Klasse. Zur Überprüfung der mathematischen Kompetenz von Grundschülern in Bezug auf die Inhalte der Mathematiklehrpläne der 1. Klassen (aller deutschen Bundesländer) sowie zur frühzeitigen Diagnose einer Rechenschwäche. 

Das Testverfahren Dyskalkulie: 

Der DEMAT 1+ ist als Gruppentest mit zwei Parallelformen A und B konzipiert und damit zur ökonomischen Erfassung der Rechenleistung einer gesamten Schulklasse geeignet. Er ermöglicht es zudem, zu einem frühen Zeitpunkt leistungsschwächere Schüler im Klassenverband zu identifizieren.

Dem Aufbau des Tests liegen die Lehrpläne aller deutschen Bundesländer zu Grunde. Neun Inhaltsschwerpunkte sind in den Subtests Mengen-Zahlen, Zahlenraum, Addition und Subtraktion, Zahlenzerlegung-Zahlenergänzung, Teil-Ganzes-Schema, Kettenaufgaben, Ungleichungen und Sachaufgaben thematisiert.

Das Anlegen von Schablonen erlaubt eine rasche Auswertung der Testhefte. Durch Punktvergabe auf Subtestebene kann ein Leistungsprofil erstellt werden, das Hinweise auf mögliche Problembereiche gibt. Da das Verfahren besonders gut im unteren Leistungsbereich differenziert, ist es gut einsetzbar im Rahmen einer Förderdiagnostik sowie zur Diagnose einer Rechenschwäche.

Zuverlässigkeit: 

Die innere Konsistenz der Subtests variiert (mit Ausnahme des “warming-up”-Subtests Mengen-Zahlen) zwischen r = .56 und r = .84; die des Gesamttests beträgt r = .89 bzw. r = .88 für die 1. bzw. 2. Klasse. Zwischen den Leistungen des ersten und zweiten Schuljahres ergab sich eine Retest-Reliabilität von r = .65 (N = 52). 

Gültigkeit: 

Lehrplanvalidität, da der Testkonstruktion die Mathematiklehrpläne aller deutschen Bundesländer zu Grunde lagen. Die Übereinstimmungsvalidität mit dem Lehrerurteil beträgt r = .66. Korrelationen mit anderen Verfahren zur Erfassung der mathematischen Leistung liegen bei r = .77 (DBZ 1) und r = .57 (Schnelligkeit beim Kopfrechnen). 

Normen:

Nach Klassenstufe und Geschlecht getrennte Normen für den letzten Monat des 1. Schuljahres (N = 1.354) und die ersten drei Monate des 2. Schuljahres (N = 1.582). Geeicht durch Datenerhebung in 12 deutschen Bundesländern.

Bearbeitungsdauer:

Gruppentest: 40 Minuten, Einzeltest: 20-35 Minuten.

Testverfahren Dyskalkulie (ZAREKI)M. von Aster

Test komplett Euro 91,–, Einsatzbereich: Grundschulkinder, Einzeltest.

Das Verfahren:

Ziel ist, mit diesem Verfahren qualitative und quantitative Einblicke in wesentliche Aspekte der Zahlenverarbeitung und des Rechnens bei Grundschulkindern zu ermöglichen. Der Test ist vom Material her anschaulich gestaltet, die Testdauer ist kurz. Gerade wegen der häufig anzutreffenden Leistungsängste bei Kindern mit schulischen Lernstörungen sind zum einen vorbereitende Übungsaufgaben gegeben und zum anderen auch für schwache Kinder leicht zu lösende Aufgaben in ausreichender Zahl enthalten.

Subtests: 1. Abzählen, 2. Zählen rückwärts mündlich, 3. Zahlen schreiben, 4. Kopfrechnen, 5. Zahlenlesen, 6. Anordnen von Zahlen auf einem Zahlenstrahl, 7. Zahlenvergleich (Worte), 8. Perzeptive Mengenbeurteilung, 9. Kognitive Mengenbeurteilung, 10. Textaufgaben, 11. Zahlenvergleich (Ziffern). Jeder Subtest prüft einen möglichst umschriebenen Fertigkeitenbereich. Die Mehrzahl der Subtests wurde so konstruiert, dass sie zudem mit ihren einzelnen Items qualitativ unterschiedliche Schwierigkeiten abdecken.

Gültigkeit:

Innere Konsistenz (Cronbachs Alpha): Eichstichprobe ? = .89, Klinische Gruppe ? = .90.

Normen:

Repräsentative Stichprobe von Grundschülern der Klasse 2-4 des Kantons Zürich.

Bearbeitungsdauer:

Es besteht kein Zeitlimit; die Testdurchführung dauert im Durchschnitt zwischen 15 und 30 Minuten, wobei jüngere Kinder mehr und ältere Kinder weniger Zeit zur Bearbeitung benötigen.

Osnabrücker Test zur Zahlbegriffsentwicklung (OTZ)

J.E.H. van Luit, B.A.M. van de Rijt und K. Hasemann

Test komplett bestehend aus: Manual, 1 Testheft A, 1 Testheft B, 10 Ergebnisbogen A, 10 Ergebnisbogen B, 10 Gruppenlisten, 20 Holzwürfel und Mappe Euro 105,– 

Einsatzbereich:

Kinder im Alter von 4;6 bis 7;6 Jahren. Einsatz in Kindergärten, Vorschulen, Grundschulen, Schulen für Kinder mit Lernbeeinträchtigungen.

Das Testverfahren Dyskalkulie:

Der Erwerb mathematischer Fähigkeiten und Fertigkeiten ist ein Entwicklungsprozess, der lange vor dem Mathematikunterricht in der Schule beginnt. Mit Hilfe des OTZ können Niveaus in der Zahlbegriffsentwicklung bei Kindern zwischen 4;6 und 7 Jahren eingeschätzt werden. Es werden acht Komponenten des frühen Zahlbegriffs unterschieden und in zwei Paralleltestversionen operationalisiert.

Mit der vorliegenden deutschsprachigen Adaptation des ursprünglich niederländischen Verfahrens zeigt sich, daß der Test eine zuverlässige Erfassung der Zahlbegriffsentwicklung auch bei deutschen Kindern ermöglicht. Der Test ist besonders geeignet, etwa in der Mitte des zweiten Kindergartenjahres diejenigen Kinder zu identifizieren, bei denen die Zahlbegriffsentwicklung relativ zu ihren Altersgenossen verzögert ist.

Zuverlässigkeit:

Die innere Konsistenz liegt bei .88 für die Testversion A und .84 für die Testversion B (in den Niederlanden .90 bzw. .94). Als Indikator für die Retestreliabilitäten können die Korrelationen zwischen den ursprünglich konstruierten drei Testversionen betrachtet werden, die von den Testpersonen zu unterschiedlichen Zeitpunkten bearbeitet wurden, lagen zwischen r = .45 und r = .65.

Gültigkeit:

Soweit bekannt, gibt es bisher keinen vergleichbaren Test. Die jeweils 40 Items der beiden Testversionen sind einer Itembank entnommen und wurden in einem mehrstufigen Verfahren sowohl qualitativ als auch quantitativ getestet (Expertenurteil, Korrelationen, Faktorenanalyse und Analyse anhand der Item Response Theory); aufgrund dieser Verfahren ist die Annahme gerechtfertigt, daß die acht Komponenten der beiden Testversionen als das Kontinuum der frühen Zahlbegriffsentwicklung aufgefaßt werden können.

Normen:

In Deutschland für Kinder im Alter zwischen 5;0 und 7;6 Jahren sind fünf nach Altersstufen differenzierte Normgruppen (N = 330) dokumentiert. Zusätzlich werden Kennwerte der niederländischen Normgruppen angeführt (N = 823). Es bestehen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Testleistungen der untersuchten niederländischen und deutschen Kinder.

Bearbeitungsdauer:

Ca. 25 Minuten.

Diagnostikum:Basisfähigkeiten im Zahlenraum 0 bis 20 (DBZ 1) von H.-J. Wagner und C. Born 

hrsg. von K. Ingenkamp Mustermappe bestehend aus: Handanweisung, je 1 Muster-Testheft Blatt 1, 2, 3–7 und Auswertungsseite Euro 29,8

Einsatzbereich:

Ende der 1. bis Mitte der 2. Klasse nach der Behandlung des Zahlenraums 0 bis 20.

Das Testverfahren Dyskalkulie:

Das DBZ 1 ermöglicht die Beurteilung elementarer Rechenfähigkeiten (Addition und Subtraktion) im Zahlenraum 0 bis 20. Es soll helfen, individuelle Schwächen beim Rechnen zu erkennen und diese aufzuarbeiten. Es können auch Defizite im Vermittlungskonzept erkannt und erfolgreiche Rechen- und Vermittlungsleistungen bestätigt werden. Das Diagnostikum ist in vier Teile gegliedert.

Teil 1 (Mündliche Darstellung) und Teil 2 (Schriftliche Darstellung) können allen Schülern dargeboten werden, während die Teile 3 (Zeichnerische Darstellung) und 4 (Handelnde Darstellung) nur bei Kindern mit abgestuften Defiziten eingesetzt werden.

Zuverlässigkeit:

Die Reliabilität des Gesamtverfahrens liegt bei r = .94.

Gültigkeit:

Curriculare und fehleranalytische Gültigkeit.

Bearbeitungsdauer:

Die Teile werden an verschiedenen Tagen mit einem Zeitaufwand von je 10 bis 20 Minuten durchgeführt.

Diagnostischer Rechentest

für 3. Klassen (DRE 3) von K. Samstag, A. Sander und R. Schmidt hrsg. von K. Ingenkamp Mustermappe bestehend aus: Handanweisung, Muster-Testheft A und Testheft B, Lösungsblatt A und B, Klassenliste Euro 26,–

Einsatzbereich:

In den letzten vier Monaten der 3. Klasse und ggf. am Beginn der 4. Klasse. Individual- und Gruppentest.

Das Verfahren:

Der Diagnostische Rechentest für 3. Klassen (DRE 3) ist als Leistungstest und als diagnostischer Test verwendbar. Als Leistungstest ermöglicht er mittels Normen eine objektive Feststellung und Beurteilung der Rechenfertigkeit und des Rechenverständnisses. Als diagnostischer Test kann der DRE 3 aufgrund der Feststellung der häufigen Fehler und – bei der Einzelprüfung mit den Textaufgaben – durch die Analyse der Lösungsvorschläge sowie der erforderlichen Hilfen verwendet werden. Der DRE 3 liegt in zwei parallelen Formen (A und B) vor. Jede Form enthält 44 lehrplangemäße Aufgaben (40 Zahlenaufgaben und 4 Textaufgaben).

Zuverlässigkeit:

Die Halbierungsreliabilität liegt bei r = .94, die Paralleltestzuverlässigkeit bei r = .91.

Gültigkeit:

Die Übereinstimmung des Testergebnisses mit der Zeugnisnote beträgt ca. r = .58.&

Normen:

Prozentränge und T-Werte nach Geschlecht getrennt (N = 2.973).

Bearbeitungsdauer:

Ein bis zwei aufeinanderfolgende Schulstunden (max. 90 Minuten).