Warum das Growth Mindset entscheidend für dein Kind ist

Was ist eigentlich ein Growth Mindset? Stell dir vor, du stehst vor einer schwierigen Herausforderung, vielleicht in der Schule beim Erlernen einer neuen Sprache, beim Vorbereiten eines Referats oder beim Versuch, ein komplexes mathematisches Problem zu lösen. Ein Growth Mindset bedeutet, dass du glaubst, deine Fähigkeiten durch Anstrengung und Übung verbessern zu können. Dies steht im Gegensatz zum Fixed Mindset, bei dem du vielleicht denken würdest, dass deine Fähigkeiten festgelegt sind und du einfach “nicht gut in Mathe” bist.

Das Growth Mindset, oder Wachstumsdenken, ist ein psychologisches Konzept, das die Einstellung beschreibt, Fähigkeiten und Intelligenz durch Anstrengung, Lernen und Ausdauer entwickeln zu können. Ein Growth Mindset fördert die Resilienz gegenüber Herausforderungen und motiviert zu kontinuierlichem Lernen und Verbessern.

Blockiere die Entwicklung deines Kindes nicht

Allerdings gibt es bestimmte Verhaltensweisen, die das Growth Mindset blockieren können. Dazu gehören das Vermeiden von Herausforderungen, schnelles Aufgeben bei Schwierigkeiten, defensives Reagieren auf Kritik, Neid auf den Erfolg anderer, eine übermäßige Fixierung auf Noten sowie die Vermeidung von Feedback. Diese Verhaltensweisen können das Potenzial einer Person einschränken, da sie die Entwicklung von wichtigen Fähigkeiten und die Nutzung von Lernchancen behindern.

Indem man diese blockierenden Verhaltensweisen erkennt und aktiv gegensteuert, können sowohl Kinder als auch Erwachsene ein stärkeres Growth Mindset entwickeln. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für persönliches Wachstum und Erfolg in verschiedenen Lebensbereichen. Es ist wichtig, ein Umfeld zu schaffen, das Herausforderungen begrüßt, kontinuierliches Lernen fördert und eine positive Einstellung zu Fehlern und Feedback kultiviert.

Wie das Growth Mindset dir und deinen Kindern hilft

Für Schülerinnen und Schüler:

Resilienz: Schüler, die ein Growth Mindset entwickeln, geben nicht so schnell auf. Ein klassisches Beispiel: Du versuchst ein neues Sportspiel und bist zunächst nicht sehr gut darin. Mit einem Growth Mindset könntest du denken, „Ich bin zwar jetzt nicht stark, aber ich kann besser werden, wenn ich übe.“
Freude am Lernen: Das Growth Mindset ermutigt dich, Herausforderungen zu genießen und aus Fehlern zu lernen. Es nimmt den Druck, immer perfekt sein zu müssen, und verwandelt das Lernen in eine spannende Entdeckungsreise.

Für Eltern:

Positive Erziehung: Du lernst, dein Kind für den Prozess und die Anstrengung zu loben – nicht nur für das Ergebnis. Statt zu sagen: „Du bist so klug“, könntest du sagen: „Ich bin stolz darauf, wie hart du dafür gearbeitet hast.“
Vorbildfunktion: Kinder ahmen oft die Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Eltern nach. Wenn du ein Growth Mindset zeigst, hilfst du deinen Kindern, dasselbe zu tun.

Für Lehrkräfte:

Effektivere Unterrichtsgestaltung: Lehrkräfte, die das Growth Mindset fördern, entwickeln oft kreativere und interaktive Unterrichtsmethoden. Dies kann dazu führen, dass der Unterricht mehr auf individuelle Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingeht.
Verstärkung der Schülermotivation: Indem du das Growth Mindset im Klassenzimmer förderst, hilfst du Schülern, ihre eigenen Lernfortschritte zu erkennen und zu schätzen, was wiederum ihre Motivation steigert.

Ein praktisches Beispiel

Nehmen wir an, Lisa hat große Angst vor Präsentationen in der Schule, sie kann sich bei der Vorbereitung schlecht konzentrieren. Mit einem Growth Mindset könnte ihr Lehrer sagen: „Ich sehe, dass du nervös bist, aber jeder beginnt irgendwo. Was könnten wir tun, um dir zu helfen, dich sicherer zu fühlen?“ Gemeinsam könnten sie Techniken wie das Üben vor kleineren Gruppen oder das Aufnehmen ihrer Übungen zur späteren Betrachtung ausprobieren.

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Eine einfache Tabelle zum Verständnis von Growth Mindset

Mindset	Ansicht über Fähigkeiten	Umgang mit Fehlern	Reaktion auf Herausforderungen
Growth	Fähigkeiten sind entwickelbar	Fehler sind Lernchancen	Herausforderungen sind willkommen
Fixed	Fähigkeiten sind festgelegt	Fehler sind Rückschläge	Herausforderungen sind Bedrohungen

Wie du ein Growth Mindset fördern kannst – 5 Tipps

Du kannst jeden Tag kleine Schritte unternehmen, um ein Growth Mindset zu entwickeln. Beginne damit, deine eigenen Überzeugungen über deine Fähigkeiten zu hinterfragen und Herausforderungen als Möglichkeiten zu sehen. Ermutige auch dein Kind, das Gleiche zu tun.

Eltern können auf vielfältige Weise das Growth Mindset bei ihren Kindern fördern. Hier sind einige praktische Beispiele, wie das im Alltag umgesetzt werden kann:

Loben des Prozesses, nicht nur der Ergebnisse: Anstatt nur das Endergebnis (zum Beispiel eine gute Note) zu loben, können Eltern den Aufwand und die Strategien, die ihre Kinder verwendet haben, hervorheben. Sätze wie “Ich habe gesehen, wie hart du für diese Arbeit gelernt hast, und ich bin stolz darauf, wie du dich verbessert hast”, fördern das Verständnis, dass Anstrengung zu Verbesserungen führt.
Fehler als Lerngelegenheiten behandeln: Wenn Kinder Fehler machen, ist es wichtig, diese nicht zu kritisieren, sondern als Teil des Lernprozesses zu sehen. Eltern könnten sagen: “Was denkst du, was du aus dieser Erfahrung lernen kannst?” Das hilft Kindern zu verstehen, dass Fehler nicht ein Zeichen von Versagen, sondern Schritte auf dem Weg zur Verbesserung sind.
Ermutigung zu neuen Herausforderungen: Eltern können ihre Kinder ermutigen, neue Aktivitäten auszuprobieren, bei denen sie nicht sofort Erfolg haben werden. Dies könnte Sport, Kunst oder akademische Aktivitäten umfassen. Die Betonung sollte darauf liegen, Spaß am Prozess zu haben und durch Übung besser zu werden.
Vorbild sein: Kinder lernen viel durch Nachahmung. Wenn Eltern selbst ein Growth Mindset zeigen, zum Beispiel, indem sie nach einem Misserfolg bei einer eigenen Herausforderung nicht aufgeben, sondern ausdauernd weitermachen, setzen sie ein starkes Beispiel.
Gespräche über das Lernen führen: Regelmäßige Gespräche darüber, wie man etwas Neues gelernt oder ein Problem gelöst hat, können sehr lehrreich sein. Das zeigt Kindern, dass Lernen ein lebenslanger Prozess ist und dass alle Menschen, unabhängig von Alter oder Erfolg, weiter lernen und sich entwickeln.

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Denke daran, dass jeder die Fähigkeit hat, sich zu verbessern und zu wachsen. Es ist nie zu spät, ein Growth Mindset zu entwickeln und die vielen Vorteile zu genießen, die es mit sich bringt. Also, worauf wartest du noch? Starte heute auf deinem Weg zu einem erfüllteren Lern- und Lebensweg!

NoGos beim Entwickeln eines Growth Mindsets

Hier ist eine Tabelle, die Verhaltensweisen auflistet, welche das Growth Mindset bei dir uns bei deinem Kind blockieren können. Diese Verhaltensweisen zu erkennen, ist ein wichtiger Schritt, um sie zu vermeiden und stattdessen ein förderliches Umfeld für Wachstum und Lernen zu schaffen:

Blockierende Verhaltensweise	Beschreibung	Auswirkung auf das Mindset
Vermeidung von Herausforderungen	Das Ausweichen vor neuen oder schwierigen Aufgaben, um Misserfolge zu vermeiden.	Verhindert Erfahrungen, die für das Wachstum und Lernen notwendig sind.
Aufgeben bei Schwierigkeiten	Schnelles Aufgeben, wenn Aufgaben herausfordernd werden, statt durchzuhalten.	Verhindert die Entwicklung von Ausdauer und Problemlösungsfähigkeiten.
Defensives Reagieren auf Kritik	Nicht offen für Feedback sein oder sich gereizt und angegriffen fühlen, wenn man auf Fehler hingewiesen wird.	Erschwert die Fähigkeit, aus Rückmeldungen zu lernen und sich zu verbessern.
Erfolge anderer neiden	Das Gefühl der Bedrohung durch den Erfolg anderer, statt sich inspirieren zu lassen.	Begrenzt die Fähigkeit, von anderen zu lernen und sich motivieren zu lassen.
Fixierung auf Noten/Zensuren	Übermäßiger Fokus auf Noten statt auf den Lernprozess und persönliches Wachstum.	Reduziert das Lernen auf eine Bewertung, was das intrinsische Interesse mindert.
Vermeidung von Feedback	Widerwillen oder Angst davor, Feedback zu suchen oder anzunehmen, weil es als negativ empfunden wird.	Verhindert Lern- und Verbesserungsmöglichkeiten durch konstruktive Kritik.