Lernblockade auflösen

Lernblockaden haben einen negativen Einfluss auf den Schulerfolg, so viel ist klar. Doch woher kommt die Lernblockade? Manchen Kindern gelingt es trotz großer Anstrengung nicht, gute Noten in der Schule zu schreiben.

Obwohl sie den Lehrstoff verstehen, motiviert und engagiert sind, versagen sie in den entscheidenden Situationen jedes Mal aufs Neue. Die Auslöser dafür sind Angst vor dem Versagen, Selbstzweifel, Erwartungen anderer oder die Befürchtung, den Anforderungen nicht gerecht werden zu können.

Sobald sich dieses „Kopfkino“ einschaltet, ist das Wissen wie weggeblasen. Und das perfide ist: Je öfter ein Kind „versagt“, desto schneller meldet sich die Lernblockade.

Was ist das Schlimme an Lernblockaden?

Lernblockaden können sehr belastend sein, da sie den Lernprozess stören und den Fortschritt in der Bildung behindern können. Hier sind einige Gründe, warum Lernblockaden so schlimm sind:

Zeitverschwendung:

Wenn dein Kind in einer Lernblockade stecken bleibt, verschwendet es wertvolle Zeit und Energie, die es besser nutzen kann, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder Ihr Wissen zu vertiefen.

Frustration und Mutlosigkeit:

Lernblockaden können sehr frustrierend sein, da sie das Gefühl vermitteln, dass dein Kind nicht in der Lage ist, Fortschritte zu machen oder seine Ziele zu erreichen, selbst wenn es hart daran arbeitet.

Mangelndes Selbstvertrauen:

Wenn dein Kind häufig Lernblockaden erlebt, kann dies zu einem Mangel an Selbstvertrauen führen, da es möglicherweise den Eindruck hat, dass es nicht in der Lage ist, bestimmte Dinge zu lernen oder zu verstehen.

Stagnation im Lernprozess:

Wenn dein Kind in einer Lernblockade stecken bleibt, kann dies dazu führen, dass es sich nicht weiterentwickelt und auf der Stelle tritt, anstatt seine Fähigkeiten zu erweitern und neue Erfahrungen zu sammeln.

Angst vor dem eigenen Versagen:

Eine Lernblockade kann auch Ängste vor Versagen auslösen, da dein Kind möglicherweise befürchtet, dass es seine Prüfungen nicht bestehen wird oder dass es nicht in der Lage ist, bestimmte Aufgaben zu erledigen.

Lernblockaden sind schlimm, da sie die Kompetenz, neue Fähigkeiten zu erlernen und Wissen zu erwerben, beeinträchtigen und zu Frustration, mangelndem Selbstvertrauen, Stagnation und Ängsten führen können.

Das sind die häufigsten Ursachen für eine Lernblockade

  • Angst vor einer Blamage
  • Angst vor Sanktionen und Strafen
  • Angst vor Liebesentzug
  • Angst vor sozialer Ausgrenzung

Lernblockaden können sich entweder auf den gesamten Alltag deines Kindes auswirken, oder nur in bestimmten Situationen auftreten. Finde heraus, ob dein Kind immer hinter seinem Potenzial zurückbleibt, oder ob sich die Blockade nur auf Prüfungssituationen wie Klassenarbeiten oder Tests bezieht.

Lernblockade überwinden Schritt 1

Zunächst musst du einmal herausfinden, welche der beschriebenen Ängste bei deinem Kind zu einer Lernblockade führt. Natürlich kannst du einfach danach fragen, aber häufig wissen Kinder gar nicht genau, was bei ihnen die Blockade auslöst. Einfacher ist es, dies mit der folgenden Checkliste herauszufinden.

Dein Kind soll ankreuzen, welche Aussage zutrifft. Falls es manche Sätze nicht richtig versteht, darfst du ruhig ausführlich darüber sprechen. Schon dieser Gesprächsanlass kann Aufschluss darüber geben, was dein Kind blockiert.

Checkliste: Auf der Suche nach den Ursachen für die Lernblockade

 

Ja, passt.

Nein, passt nicht.

1.Ich versage meistens, wenn es darauf ankommt.

 

 

2.Ich könnte viel mehr, wenn ich nur wollte.

 

 

3.Wenn ich eine schlechte Note schreibe, gibt es Fernsehverbot (Medienverbot).

 

 

4.Wenn ich etwas nicht verstehe, wird meine Lernzeit verlängert.

 

 

5.Wenn ich die Klasse nicht schaffe, haben meine Eltern mich nicht mehr lieb.

 

 

6.Wenn ich eine schlechte Note schreibe, enttäuschte ich meinen Vater.

 

 

7.Ohne ein gutes Zeugnis, wird später nichts aus mir werden.

 

 

8.Ich kann mich anstrengen so viel ich will, aus mir wird sowieso nichts.

 

 

Auswertung: Trage die Ergebnisse deines Kindes in die Tabelle ein. Hier kannst du deutlich erkennen, welche Form von Angst zur Lernblockade führt. Als Ursache kann nur eine Angst, aber auch alle vier Ängste infrage kommen.

Welche Fragen hat dein Kind mit Ja beantwortet?

Frage Nr. 1

Frage Nr. 2

Frage Nr. 3

Frage Nr. 4

Frage Nr. 5

Frage Nr. 6

Frage Nr. 7

Frage Nr. 8

        

Angst vor Blamage

Angst vor Strafe

Angst vor Liebesentzug

Angst vor sozialer Ausgrenzung

Lernblockade auflösen Schritt 2

Ängste verursachen bei deinem Kind Stress, egal worauf sie sich beziehen. Zunächst einmal gilt es also, den Stress zu reduzieren. Stelle die schulischen Leistungen nicht immer in den Vordergrund, sorge für Pausen und Ablenkung vom Leistungsanspruch. Erfolgserlebnisse sind wichtig, um das Selbstwertgefühl zu stärken. Generell hilft eine entspannte und angstfreie Atmosphäre, den Lernblockaden entgegenzuwirken.

So können Lernblockaden entstehen
  • durch starkes Konkurrenzdenken in Schule und Familie
  • durch fehlende Freiräume (kreatives Spielen)
  • durch die Verbindung von Leistung und Elternliebe
  • durch erhöhten Ehrgeiz
  • durch den Vergleich mit Geschwistern oder Freunden
  • durch zu hohe Erwartungen

Lernblockade überwinden Schritt 3

Lernblockade

Sprich mit deinem Kind und überlegt gemeinsam, wie es seine Ängste überwinden kann. Wichtig dabei ist, dass du deinem Kind immer wieder versicherst, es zu unterstützen. Sei geduldig und überprüfe auch dein eigenes Verhalten.

Findest du Ursachen bei dir selbst, die Ängste bei deinem Kind auslösen könnten? Kennst du Lernblockaden aus deiner eigenen Kindheit? Sprich darüber und zeige deinem Kind so Auswege und Alternativen.

Lernblockade überwinden Schritt 4

Hilf deinem Kind dabei, sich optimal auf die schwierigen Situationen vorzubereiten. Beginne mit leichten Aufgaben, so sorgst du für Erfolgserlebnisse. Sei dabei wertschätzend und unterstützend, lobe dein Kind und gib deiner ehrlichen Anerkennung Ausdruck. Aber bitte nicht übertreiben, das merken Kinder schnell.

Beispielsätze: „Das klappt ja schon prima. Toll, wie du dich anstrengst. Das hast du ja direkt verstanden. Ich bin sicher, dass du das schaffst. Du wirst jeden Tag ein bisschen besser. Ich bin beeindruckt, wie gut du dich vorbereitet. Ich sehe, dass du das verstanden hast.“

Geduld ist wichtig

Upcycling und diy

Ist eine Lernblockade erst einmal entstanden ist, braucht es Geduld und Zeit, um sie wieder loszuwerden. Mit deiner Unterstützung beim Aufbau eines guten Selbstwertgefühles und bei der Vorbereitung auf Prüfungssituationen hat dein Kind alle Chancen, seine Lernblockade abzubauen.

Hilfreich ist dabei auch eine motivierende Lernumgebung, also eine entspannte Atmosphäre. Vergiss nicht, mit deinem Kind über Misserfolge zu lachen und diese nicht so ernstzunehmen. Sorge außerdem für Erfolgserlebnisse, indem dein Kind sich in seinem Hobby oder mit anderen Fähigkeiten hervortun kann.