Lernmethoden, die wirklich funktionieren – ohne stundenlanges Pauken

Nicht jedes Kind lernt gleich – aber viele Kinder lernen falsch. Und das hat nichts mit Faulheit oder Intelligenz zu tun. Oft fehlt einfach das Wissen über gute Lernmethoden, die helfen, den Stoff effektiv und stressfrei zu behalten.

In diesem Beitrag stelle ich dir 10 bewährte Lernmethoden vor – wissenschaftlich fundiert, erprobt im Schulalltag und sofort umsetzbar. So findest du genau die Methoden, die zu deinem Kind passen.

1. Spacing – Lernen in Etappen

Kurz erklärt:
Der Spacing-Effekt beruht auf zeitlich verteiltem Lernen. Statt in einer langen Session alles auf einmal zu lernen, wird der Stoff über mehrere Tage hinweg wiederholt.

Beispiel:
Dein Kind lernt heute 10 Englisch-Vokabeln. Am nächsten Tag wird wiederholt, dann 2 Tage später, dann nach einer Woche. So bleiben die Wörter im Langzeitgedächtnis.

Vorteil:
Nachhaltiger Lerneffekt – weniger Wiederholungen nötig.

2. Mindmaps – Lernen mit Struktur und Farben

Kurz erklärt:
Mindmaps helfen, komplexe Themen visuell zu strukturieren. Dein Kind malt Begriffe und Zusammenhänge als Netzwerk auf Papier oder Tablet.

Beispiel:
Beim Thema „Weltreligionen“ wird in der Mitte „Religion“ geschrieben, Äste führen zu Christentum, Islam, Judentum usw., jeweils mit Symbolen, Orten und Besonderheiten.

Vorteil:
Fördert das Verständnis, ideal für visuelle Lerntypen.

3. Karteikarten – der Klassiker neu gedacht

Kurz erklärt:
Karteikarten helfen beim Einprägen von Faktenwissen wie Vokabeln, Formeln oder Daten. Ideal in Kombination mit Spacing.

Beispiel:
Englischvokabel auf die Vorderseite, deutsche Übersetzung auf die Rückseite. Apps wie Anki oder StudySmarter machen’s digital einfacher.

Vorteil:
Mobil einsetzbar, gezieltes Wiederholen möglich.

4. Loci-Methode – Lernen mit Vorstellungskraft

Kurz erklärt:
Informationen werden mit Orten verknüpft. Dein Kind legt „Gedanken-Päckchen“ an bekannten Stellen ab, z. B. im Kinderzimmer oder auf dem Schulweg.

Beispiel:
Das Periodensystem wird mit Möbeln im Zimmer verknüpft: Wasserstoff liegt auf dem Schreibtisch, Sauerstoff auf dem Bett usw.

Vorteil:
Sehr effektiv für Reihenfolgen und Listen.

5. Feynman-Technik – einfach erklären

Kurz erklärt:
Das Kind erklärt einen Lernstoff so, als ob es ihn einem Grundschüler oder Stofftier beibringen müsste.

Beispiel:
Thema „Stromkreis“? Lass dein Kind es dir mit einer Zeichnung und einfachen Worten erklären.

Vorteil:
Vertieft das Verständnis, deckt Wissenslücken auf.

6. Lernposter – sichtbar lerne

Kurz erklärt:
Lerninhalte werden auf DIN-A3-Blättern gestaltet und sichtbar im Raum aufgehängt.

Beispiel:
Ein Poster zu französischen Verben im Präsens an der Zimmertür. Kurze, bunte Übersichten mit Beispielen.

Vorteil:
Wiederholung im Vorbeigehen, Lernen nebenbei.

7. SQ3R-Methode – sinnvoll lesen lernen

Kurz erklärt:
Diese Methode hilft beim Verstehen von Sachtexten:

  1. Überblick verschaffen
  2. Fragen stellen
  3. Lesen
  4. Zusammenfassen
  5. Wiederholen

Beispiel:
Beim Lesen eines Biologie-Kapitels werden zuerst Fragen formuliert, z. B. „Wie funktioniert die Fotosynthese?“

Vorteil:
Besseres Textverständnis, aktives Lesen.

8. ABC-Liste – Wissen sortieren

Kurz erklärt:
Eine Methode, um vorhandenes Wissen zu aktivieren. Zu jedem Buchstaben des Alphabets wird ein passender Begriff zum Thema gefunden.

Beispiel:
Thema „Europa“: A = Alpen, B = Brüssel, C = Christen usw.

Vorteil:
Ideal als Einstieg in ein neues Thema, regt zum Nachdenken an.

9. Lernspiele – Lernen darf Spaß machen

Kurz erklärt:
Spielerisches Lernen motiviert. Brettspiele, Quizze oder digitale Lernspiele bieten Abwechslung und Wiederholung.

Beispiel:
Ein Vokabel-Memory oder Mathe-Bingo mit den Grundrechenarten.

Vorteil:
Motivation steigt, besonders bei jüngeren Kindern.

10. Lernen mit Musik oder Rhythmus

Kurz erklärt:
Inhalte werden mit Musik oder Rhythmus verknüpft, ähnlich wie bei einem Ohrwurm.

Beispiel:
Ein Song zur Rechtschreibregel „Groß schreibt man Nomen“ – mit Reim und Melodie.

Vorteil:
Besonders gut für auditive Lerntypen, Inhalte bleiben spielerisch hängen.

Fazit: Finden, was wirklich passt

Nicht jede Methode passt zu jedem Kind. Deshalb: ausprobieren, kombinieren, beobachten! Oft hilft eine Mischung aus Spacing, Visualisierung (Mindmap) und Wiederholung (Karteikarten) am besten. Mehr Lerntechniken findest du auf www.reimann-hoehn.de.

Tipp: Lass dein Kind mitentscheiden, welche Methode es ausprobieren möchte. Eigenverantwortung stärkt das Lernen zusätzlich!

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