Diffit – Differenzierung leicht gemacht für dein Kind

Was bedeutet „Diffit“ – und warum ist es relevant für dich?

Diffit ist ein Begriff, den du als Elternteil kennen solltest: Mit Diffit gemeint ist eine digitale Plattform, die Lehrkräften und Lernbegleiter:innen hilft, Unterrichtsmaterialien automatisch auf unterschiedliche Niveaus anzupassen – also differenzierend aufzubereiten. Du gibst einen Text, Link, ein PDF oder eine Vokabelliste ein, wählst eine Zielgruppe (z. B. Grundschule, Mittelstufe, Förder­bedarf) und erhältst mehrere Varianten des Materials – mit angepasstem Wortschatz, Satzbau und Fragen. Diffit

Gerade in heterogenen Klassen mit sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen wird so die Idee der „Ein‑Variante‑für‑alle“ überholt. Als erfahrene Pädagogin sehe ich: Wenn Kinder im Unterricht Materialien erhalten, die nicht ihrem aktuellen Fähigkeitsniveau entsprechen, entweder weil sie zu schwer sind oder zu leicht – dann entstehen Frust und Demotivation. Eine gut durchdachte Differenzierung entlastet Lehrkräfte und gibt deinem Kind bessere Chancen auf Lernerfolg.
→ Dein Vorteil: Du als Elternteil verstehst besser, warum dein Kind eine andere Version des Arbeitsblatts bekommt – und wie du es sinnvoll unterstützen kannst.

Diffit

Wie funktioniert Diffit – Schritt für Schritt

  1. Material eingeben: Lehrkraft oder Lernbegleitung lädt einen bestehenden Text, Link, ein Video oder Vokabelliste hoch bzw. kopiert sie ein.
  2. Zielgruppe wählen: Lesestufe, Sprache (z. B. Deutsch, Englisch), ggf. Standards oder Lernziele festlegen.
  3. Automatische Generierung: Diffit erstellt mehrere Varianten – z. B. eine „Einsteiger“‑Version, eine „Mittel“‑Version und eine „fortgeschrittene“ Version. Dazu Generierung von Zusatzmaterialien wie Vokabellisten, Verständnisfragen und Quiz.
  4. Bearbeiten & Exportieren: Die Materialien sind editierbar – du oder die Lehrkraft können Feinjustierungen vornehmen. Dann lässt sich exportieren in Formate wie Google Docs, Slides, PDF etc.
  5. Im Unterricht/Nachbereitung nutzen: Dein Kind bekommt die passende Version – du kannst zuhause gezielt nacharbeiten und mit ihm besprechen, wie das Material für sein Niveau passt.

Als Elternteil kannst du dich beispielsweise fragen: Hat mein Kind die passende Version bekommen? Versteht es das Material? Wurden schwierige Wörter vorher besprochen? Und du kannst aktiv mitwirken und reflektieren.

Chancen & Vorteile – für dein Kind, für dich als Elternteil

Für dein Kind:

  • Motivation statt Frust: Wenn das Material zu schwierig ist, entsteht schnell die Stimmung „Ich kapier das sowieso nicht“. Ist es zu einfach, langweilt sich dein Kind. Differenzierte Materialien treffen den „sweet spot“.
  • Zugriff auf denselben Inhalt wie Mitschüler:innen: Statt einer völlig anderen Aufgabe zu bearbeiten, arbeitet dein Kind zum gleichen Thema – nur auf seinem Niveau. Damit bleibt das Gemeinschaftsgefühl erhalten.
  • Förderung von Lesekompetenz und Sprache: Gerade bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache oder Förderbedarf hilft es, wenn Texte angepasst sind – inkl. Vokabellisten und gezielten Fragen.

Für dich als Elternteil:

  • Transparenz im Lernprozess: Du verstehst besser, warum dein Kind andere Aufgaben bekommt. Du kannst Fragen stellen wie: „Welche Version hast du bekommen?“ und mit der Lehrkraft darüber sprechen.
  • Gezieltere Unterstützung zuhause: Du kannst dein Kind gezielt begleiten, z. B. gemeinsam schwierige Wörter anschauen oder fragen: „War der Text jetzt gut verständlich für dich?“
  • Entlastung im Eltern‑Lehrkraft‑Gespräch: Wenn du das Tool kennst, bist du besser auf Gespräche über Differenzierung und Materialien vorbereitet.

Für die Lehrkraft (und damit indirekt für dein Kind):

  • Zeitersparnis: Eine Lehrkraft berichtet, dass 96 % der Nutzer:innen sagen, Diffit spare ihnen Zeit.
  • Mehr Fokus auf Pädagogik: Weniger Aufwand für Kopieren, Anpassen, Drucken – mehr Energie für individuelles Feedback und Unterrichtsführung.
  • Bessere Zugänglichkeit: Kinder mit Förderbedarf oder mehrsprachige Kinder können auf dem Niveau arbeiten, das ihrem Stand entspricht, und trotzdem am selben Thema bleiben.

Grenzen und worauf du als Elternteil achten solltest

Auch wenn Diffit viele Vorteile bietet, gibt es wichtige Aspekte, die du kritisch sehen solltest – damit dein Kind wirklich davon profitiert und nicht passiv wird.

  • Nicht automatisch perfekt: Trotz KI‑Gestaltung empfiehlt es sich, Materialien kurz zu prüfen: Sind die Sätze korrekt? Ist der Inhalt didaktisch stimmig? Manche Versionen brauchen Nachbearbeitung.
  • Kein Ersatz für pädagogische Beziehung: Das Werkzeug ersetzt nicht die gute Beziehung zwischen Lehrkraft und Lernendem, das Gespräch, das Feedback. Als Elternteil bleibst du Teil dieses Prozesses.
  • Technische Voraussetzungen: Internetzugang, ein passendes Endgerät oder Druckmöglichkeit sind notwendig – nicht jedes Umfeld gewährleistet das vollständig.
  • Nicht alle Materialien gleich gut adaptierbar: Manche Fächer oder Aufgabenstellungen (z. B. komplexe Experimente, sehr abstrakte Aufgabenstellungen) lassen sich nur bedingt automatisiert umsetzen.
  • Differenzierung bleibt sinnvoll – aber darf nicht trennen: Wichtig ist, dass die Versionen nicht dazu führen, dass Kinder dauerhaft „weniger“ bekommen – sondern sie an ihrem Niveau effizient abholen und dann weiterführen.

Konkrete Tipps für dich zuhause – so unterstützt du dein Kind sinnvoll

  1. Sprich mit der Lehrkraft: Frag nach, ob in der Klasse Diffit oder eine ähnliche Lösung verwendet wird. „Mein Kind hat eine andere Version bekommen – wie wird das in der Klasse abgestimmt?“
  2. Überprüfe, wie dein Kind mit dem Material zurechtkommt: „Ist der Text zu lang? Zu schwer? Zu leicht?“ Das hilft dir einzuschätzen, ob das Niveau passt.
  3. Zusammen Vokabeln anschauen: Wenn das Dokument Vokabellisten enthält – nimm dir kurz Zeit, diese gemeinsam durchzugehen: Was bedeutet dieses Wort? In welchem Satz wird es verwendet?
  4. Gemeinsam nacharbeiten, nicht allein lassen: Gerade bei schwierigen Texten kannst du dein Kind begleiten: „Welche Stelle war unklar?“, „Welches Wort musstest du nachschlagen?“
  5. Rückmeldung geben: Sage deinem Kind: „Super, dass du gesagt hast, dass der Text zu schwer war – wir finden gemeinsam die passende Version.“ Das stärkt das Selbstvertrauen und die Fähigkeit zur Reflexion.
  6. Verbindung zur Klassendiskussion herstellen: Hilf deinem Kind, mit den Mitschüler:innen ins Gespräch zu kommen: „Wir hatten das Thema X – welches Arbeitsblatt hattest du?“, „Was war bei euch anders?“
  7. Nach Klassarbeit reflektieren: Falls eine Klassenarbeit ansteht: „Welches Material hast du genutzt? Hattest du die mittlere Version oder die einfachere? Hat dir das geholfen?“ So lernst du gemeinsam mit deinem Kind.

Visualisierung: Was bringt Differenzierung mit Diffit?

KriteriumOhne differenziertes MaterialMit Differenzierung (z. B. Diffit)
Arbeitsblatt‑VersionEine Variante für alle – oft nicht passendMehrere Varianten – passend für Niveau deines Kindes
Motivation deines KindesEntweder Überforderung oder LangeweileMotivation durch passende Herausforderung
Eltern‑Verständnis„Mein Kind bekam etwas anderes – warum?“Klarer erklärbar: „Die Version war auf dein Niveau“
Integration im UnterrichtTeilweise ausgeschlossen wegen NiveauunterschiedAlle arbeiten am selben Thema – mit Niveauangepasst
Zeit für LehrkraftViel Aufwand für AnpassungWeniger Aufwand dank automatischer Generierung
Sichtbarkeit von Lernfortschrittschwer nachzuvollziehenLeichter erkennbar: „Du bist auf dem passenden Niveau und machst Fortschritte“

Übungsaufgabe

Situation: Dein Kind kommt nach Hause und sagt: „Die Version des Textes war viel zu schwer, ich hab kaum etwas verstanden.“
Aufgabe: Formuliere in 3–4 Sätzen, wie du als Elternteil reagieren würdest.
Lösung – Schritt für Schritt:

  1. Höre zu und frage nach: „Welche Wörter waren schwierig?“
  2. Prüfe gemeinsam, ob eine andere Version des Materials verfügbar ist (z. B. durch Diffit oder durch die Lehrkraft).
  3. Setze dich mit deinem Kind hin und geht gemeinsam die schwierigsten Stellen durch – ggf. Vokabeln vorher besprechen.
  4. Gebe deinem Kind Rückmeldung: „Gut, dass du gesagt hast, dass es zu schwer war – wir suchen gemeinsam eine passendere Version, damit du mitreden kannst.“

Was bedeutet das für dein Familienleben rund ums Lernen?

Als Elternteil verfolgst du das Ziel, das Schulleben deines Kindes zu erleichtern – und genau dort setzt Diffit an. Mit differenziertem Material bekommt dein Kind zugeschnittene Aufgaben, die seinem Lernstand entsprechen. Du gewinnst Klarheit und Einfluss darüber, wie dein Kind unterstützt wird. Die Lehrkraft wird entlastet, dein Kind motivierter – und die gemeinsame Lernzeit zuhause kann sinnvoller und entspannter gestaltet werden.

Dennoch: Differenzierung ist kein Allheilmittel. Wichtig ist die gute Zusammenarbeit zwischen Lehrkraft, Kind und Elternhaus. Und: Tools wie Diffit unterstützen und ersetzen nicht die wertvolle pädagogische Beziehung und das bewusste Lernen.

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