Intrinsische Motivation Definition bei Schülerinnen und Schülern

Intrinsische Motivation Definition: Das bezeichnet den inneren Antrieb, eine Tätigkeit um ihrer selbst willen auszuführen, weil sie als interessant oder befriedigend empfunden wird. Nicht selten kommt jemand dadurch in einen positiven Flow. Im Gegensatz dazu steht die extrinsische Motivation, bei der äußere Anreize wie Belohnungen oder Bestrafungen das Verhalten steuern.​ Gibt es keine äußeren Belohnungen, wird auch keine Motivation erzeugt.

Intrinsische Motivation Definition bei Schülerinnen und Schülern

Bedeutung der intrinsischen Motivation im Schulalltag

Schülerinnen und Schüler, die intrinsisch motiviert sind, zeigen oft ein höheres Engagement, bessere Lernleistungen und eine größere Ausdauer beim Bewältigen von Herausforderungen. Sie lernen nicht für Noten oder Anerkennung, sondern aus echtem Interesse und Freude am Thema.​ Ihnen fällt das Lernen leichter und sie merken sich die Lerninhalte länger.

Beispiel: Ein Schulprojekt zum Thema „Wasser“

Intrinsisch motiviert: Lena interessiert sich schon lange für Umweltthemen. Als im Sachkundeunterricht das Thema „Wasser“ behandelt wird, ist sie begeistert. Sie möchte unbedingt herausfinden, wie man Wasser in Entwicklungsländern sauber machen kann. Sie recherchiert selbstständig, schaut Dokumentationen, fragt ihre Eltern und bereitet eine spannende Präsentation vor – einfach, weil sie das Thema so sehr interessiert. Die gute Note freut sie, aber sie hätte das Projekt auch ohne Note mit gleichem Einsatz gemacht.

Extrinsisch motiviert: Tom hingegen hört vom gleichen Projekt und denkt sofort: „Wenn ich eine Eins bekomme, bekomme ich 10 Euro von meinen Eltern.“ Er sucht im Internet die schnellsten Informationen zusammen, bastelt ein Poster und präsentiert es – nicht, weil ihn das Thema besonders interessiert, sondern weil er die Belohnung im Kopf hat. Sobald das Projekt vorbei ist, vergisst er das meiste wieder.

Faktoren, die die intrinsische Motivation beeinflussen

Laut der Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan gibt es drei grundlegende psychologische Bedürfnisse, deren Erfüllung die intrinsische Motivation fördert:​

  1. Autonomie: Das Bedürfnis, selbstbestimmt zu handeln und Entscheidungen zu treffen.​
  2. Kompetenz: Das Bedürfnis, sich als fähig und effektiv bei der Ausübung von Tätigkeiten zu erleben.​
  3. Soziale Eingebundenheit: Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und positiven Beziehungen zu anderen.​

Werden diese Bedürfnisse im schulischen Kontext erfüllt, steigt die Wahrscheinlichkeit für intrinsisch motiviertes Lernen.​

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Praktische Tipps zur Förderung der intrinsischen Motivation

Für Eltern

  • Interesse am Lernstoff zeigen: Frage dein Kind nicht nur nach den Noten, sondern erkundige dich, worum es im Unterricht geht und was es Neues gelernt hat. Dies signalisiert Wertschätzung für den Lernprozess an sich. ​Familienhandbuch
  • Selbstständigkeit unterstützen: Gib deinem Kind Raum, eigene Entscheidungen zu treffen, beispielsweise bei der Auswahl von Freizeitaktivitäten oder Lernmethoden.​ Nimm dabei in Kauf, dass es sich auch mal irrt und unzufrieden ist.
  • Fortschritte anerkennen: Betone die Fortschritte und Anstrengungen deines Kindes, nicht nur die Ergebnisse. Dies stärkt das Gefühl der Kompetenz. ​

Eltern-Impuls:
Stelle deinem Kind öfter Fragen wie:

  • „Was interessiert dich daran?“
  • „Was möchtest du selbst entdecken?“
  • „Wie würdest du es lösen?“
  • „Spannend, erkläre mir das mal.“

Solche Fragen wecken Neugier und zeigen: Dein Lernen zählt – nicht nur das Ergebnis.

Möchtest du dazu noch eine übersichtliche Tabelle zur Gegenüberstellung oder einen Mini-Test für Eltern: „Wie viel intrinsische Motivation fördern wir zuhause?“

Für Lehrkräfte

  • Autonomie ermöglichen: Biete den Schülerinnen und Schülern Wahlmöglichkeiten im Unterricht, etwa bei Projektthemen oder Arbeitsmethoden. Dies fördert das Gefühl der Selbstbestimmung. ​
  • Kompetenz fördern: Setze realistische, aber herausfordernde Aufgaben, die den Lernenden Erfolgserlebnisse ermöglichen.​
  • Positive Lernatmosphäre schaffen: Pflege ein unterstützendes und respektvolles Klassenklima, in dem sich die Schülerinnen und Schüler sozial eingebunden fühlen.​

Vorsicht bei externen Belohnungen

Obwohl Belohnungen kurzfristig die Motivation steigern können, besteht die Gefahr des sogenannten „Korrumpierungseffekts“: Die ursprüngliche intrinsische Motivation wird durch die externe Belohnung verdrängt, sodass die Tätigkeit ohne Belohnung weniger attraktiv erscheint. ​Wikipedia – Die freie Enzyklopädie

Übungsaufgabe: Förderung der intrinsischen Motivation

Aufgabe: Entwickle gemeinsam mit deinem Kind oder deiner Klasse ein kleines Projekt zu einem Thema, das sie besonders interessiert.​

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Thema wählen: Lass die Lernenden ein Thema auswählen, das sie begeistert.​
  2. Ziele setzen: Formuliere gemeinsam klare und erreichbare Ziele für das Projekt.​
  3. Planung: Erstelle einen Zeitplan und überlege, welche Ressourcen benötigt werden.​
  4. Durchführung: Arbeite selbstständig oder in Gruppen am Projekt.​
  5. Präsentation: Lass die Lernenden ihre Ergebnisse vor der Familie oder Klasse vorstellen.​
  6. Lob und Anerkennung: Stelle heraus, was gut gelungen ist.

Lösung: Durch die eigenständige Bearbeitung eines selbstgewählten Themas erleben die Lernenden Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit – die Grundpfeiler der intrinsischen Motivation.

No gos der intrinsischen Motivation

Manche gut gemeinten Maßnahmen können die intrinsische Motivation von Kindern unbewusst ausbremsen. Hier sind die häufigsten kontraproduktiven Faktoren, die du möglichst vermeiden solltest:

  1. Übermäßige Belohnungen
    Wenn Kinder ständig für ihre Leistungen belohnt werden – sei es mit Geld, Süßigkeiten oder sogar Lob – gewöhnen sie sich schnell daran, dass Lernen nur dann „etwas bringt“, wenn eine Belohnung folgt. Das kann den sogenannten Korrumpierungseffekt auslösen: Das Kind verliert das Interesse an der Tätigkeit selbst, weil der äußere Anreiz im Vordergrund steht.
  2. Druck und Kontrolle
    Sätze wie „Du musst jetzt lernen, sonst…“ oder „Wenn du keine gute Note schreibst, gibt’s Ärger“ erzeugen Stress, aber keine Begeisterung. Intrinsische Motivation lebt von Autonomie. Zwang und Kontrolle nehmen dem Kind die Freude am selbstbestimmten Lernen.
  3. Überbewertung von Noten
    Wenn ausschließlich gute Noten zählen, geraten Inhalte, Interessen und Lernprozesse in den Hintergrund. Das kann zur Folge haben, dass Kinder nur noch für Prüfungen lernen – und nicht fürs Leben. Der Fokus sollte vielmehr auf dem Lernweg, den Fortschritten und der persönlichen Entwicklung liegen.
  4. Vergleiche mit anderen
    Kinder mit anderen zu vergleichen („Warum kannst du das nicht so gut wie deine Schwester?“) wirkt entmutigend. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Stärken. Intrinsische Motivation braucht ein Gefühl von Sicherheit und individueller Anerkennung.
  5. Fehlende Mitbestimmung
    Wenn Kinder keine Möglichkeit haben, eigene Interessen einzubringen oder bei der Gestaltung von Aufgaben mitzuentscheiden, fühlen sie sich fremdgesteuert. Intrinsische Motivation wächst aber mit Eigenverantwortung und Mitgestaltung.

Intrinsische Motivation Definition

Die Förderung der intrinsischen Motivation bei Schülerinnen und Schülern erfordert ein bewusstes Eingehen auf ihre Bedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit. Eltern und Lehrkräfte können durch gezielte Maßnahmen und eine unterstützende Haltung dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche mit Freude und aus eigenem Antrieb lernen.

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