Lernblockade: So baut dein Kind sie einfach ab

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Wenn der Energiefluss zwischen Körper und Geist ins Stocken gerät, entstehen Blockaden. Schulkinder kennen diese Lernblockaden beispielsweise bei Prüfungen in der Schule, bei Wettkämpfen im Sport oder beim Vorspielen für ein Musik- oder Theaterstück. Immer führen sie dazu, dass ein spezifisches Potenzial zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht optimal abgerufen werden kann. Häufig steckt eine Form von Angst hinter dem lästigen Verhalten, das sich zäh halten kann. Wer nicht weiß, wie er diese Lernblockade lösen kann, steckt in einem Teufelskreis fest. Falls dein Kind unter einer Lernblockade leidet, erfährst du in diesem Beitrag, wie sie nach und nach aufgelöst werden kann.

Lernblockade? Hier findest du Hilfe.

Warum sind Lernblockaden so mies?

Eine Lernblockade hat einen negativen Einfluss auf den Schulerfolg, das Selbstbewusstsein, den Ehrgeiz und die Lebensfreude, so viel ist klar. Doch woher kommt die Lernblockade? Manchen Kindern gelingt es trotz großer Anstrengung nicht, gute Noten in der Schule zu schreiben. Obwohl sie den Lehrstoff verstehen, motiviert und engagiert sind, versagen sie in den entscheidenden Situationen jedes Mal aufs Neue. Die Auslöser dafür sind Angst vor dem Versagen, Selbstzweifel, Erwartungen Anderer oder die Befürchtung, den Anforderungen nicht gerecht werden zu können. Sobald sich dieses „Kopfkino“ einschaltet, ist das Wissen wie weggeblasen. Und das perfide ist: Je öfter ein Kind „versagt“ desto schneller meldet sich die Lernblockade.

Das sind die häufigsten Ursachen für Lernblockaden

  • Motivationsprobleme: Schülerinnen und Schüler können das Interesse an einem Fach verlieren oder sich unmotiviert fühlen, um zu lernen. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie mangelndes Interesse am Thema, fehlende Relevanz oder mangelnde Anerkennung.
  • Angst und Prüfungsangst: Die Angst vor Prüfungen, Tests oder schlechten Noten kann zu erheblichen Lernblockaden führen. Schülerinnen und Schüler können sich gestresst fühlen, was ihre Fähigkeit, Informationen aufzunehmen und abzurufen, beeinträchtigen kann.
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit und Konzentration können das Lernen erschweren. Ablenkungen in der Umgebung, persönliche Probleme oder innere Unruhe können dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler sich nicht auf den Lernprozess konzentrieren können.
  • Lernstil-Konflikte: Jeder lernt auf seine eigene Weise, und manchmal können Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten haben, die für sie am besten geeigneten Lernmethoden zu identifizieren oder anzuwenden.
  • Mangelnde Selbstregulation: Schülerinnen und Schüler können Schwierigkeiten haben, ihre Lernzeit effektiv zu organisieren, Ziele zu setzen oder sich selbst zu motivieren. Dies kann zu Prokrastination und ineffizientem Lernen führen.
  • Lernschwierigkeiten: Manchmal können Schülerinnen und Schüler spezifische Lernschwierigkeiten haben, wie Legasthenie oder Dyskalkulie, die das Lernen in bestimmten Fächern oder Bereichen erschweren.
  • Umweltfaktoren: Die Lernumgebung zu Hause oder in der Schule kann ebenfalls eine Rolle spielen. Störungen, unangemessene Lehrmethoden oder unzureichende Ressourcen können die Lernfähigkeit beeinflussen.
  • Mangelndes Selbstvertrauen: Ein geringes Selbstwertgefühl oder das Gefühl der Unfähigkeit kann Schülerinnen und Schülern das Vertrauen in ihre Fähigkeit zum Lernen nehmen.
  • Sozialer Druck: Der soziale Druck von Gleichaltrigen oder den Erwartungen der Eltern kann zu Stress und Angst führen und die Lernmotivation beeinträchtigen.

Lernblockaden können sich entweder auf den gesamten Alltag des Kindes auswirken, oder nur in bestimmten Situationen auftreten. Finde heraus, ob dein Kind immer hinter seinem Potenzial zurückbleibt, oder ob sich die Blockade nur auf Prüfungssituationen wie Klassenarbeiten oder Tests bezieht.

Finde heraus, was dein Kind blockiert

Die Identifizierung und Bewältigung von Lernblockaden erfordert oft eine individuelle Herangehensweise, da sie von Schülerin zu Schüler unterschiedlich sein können. Lehrkräfte, Eltern und Bildungsfachleute können zusammenarbeiten, um Schülerinnen und Schülern zu helfen, diese Blockaden zu überwinden und eine positive Lernumgebung zu schaffen, die ihren Bedürfnissen entspricht. Dies kann durch gezielte Unterstützung, Anpassung des Lehransatzes und die Förderung von Selbstregulation und Selbstvertrauen erreicht werden.

Laura hat eine Lernblockade: Ein Beispiel

Laura ist ein intelligentes Mädchen in der siebten Klasse. Sie hat in der Vergangenheit immer gute Noten erzielt und scheint das meiste Wissen schnell aufzunehmen. In letzter Zeit hat sie jedoch Schwierigkeiten in Mathematik. Egal wie hart sie sich anstrengt, sie versteht die neuen Konzepte einfach nicht. Sie geht regelmäßig zu Nachhilfestunden und bittet ihre Eltern und Lehrer um Hilfe, aber die Mathematikprobleme bleiben bestehen.

Lauras Lernblockade in Mathematik könnte mehrere Ursachen haben:

  1. Fehlende Grundlagen: Es ist möglich, dass Laura in den vorherigen Schuljahren einige grundlegende mathematische Konzepte verpasst hat, die für das Verständnis der aktuellen Lehrinhalte entscheidend sind. Dies könnte zu einer Blockade führen, da sie versucht, auf einem unsoliden Fundament aufzubauen.
  2. Angst und Frustration: Da Laura normalerweise gute Noten erzielt, könnte der Druck, in Mathematik zu scheitern, zu Angst und Frustration führen. Diese Emotionen können ihre Fähigkeit beeinträchtigen, sich auf das Lernen zu konzentrieren.
  3. Lernstil-Konflikt: Es könnte sein, dass Lauras bevorzugter Lernstil nicht gut zu den Lehrmethoden ihres Mathematiklehrers passt. Wenn sie beispielsweise visuell lernt, während der Lehrer vorwiegend verbal unterrichtet, kann das zu Verwirrung führen.
  4. Selbstzweifel: Laura könnte beginnen, an ihren eigenen Fähigkeiten zu zweifeln, da sie Schwierigkeiten hat, Mathematik zu verstehen. Dieser Mangel an Selbstvertrauen kann eine weitere Blockade schaffen.

Um Lauras Lernblockade zu überwinden, wäre es wichtig, die genaue Ursache herauszufinden. Möglicherweise muss sie zusätzliche Unterstützung erhalten, um ihre mathematischen Grundlagen aufzubauen, oder sie könnte von einer anderen Lehrmethode profitieren. Außerdem ist es entscheidend, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihr zu versichern, dass es in Ordnung ist, Schwierigkeiten zu haben und um Hilfe zu bitten. Schließlich ist Geduld und Unterstützung von Lehrern, Eltern und Tutoren unerlässlich, um ihr bei der Überwindung dieser Blockade zu helfen.

Erster Schritt, um Lernblockaden aufzulösen

Zunächst musst du einmal herausfinden, welche der beschriebenen Ursachen oder Ängste bei deinem Kind zu einer Lernblockade führt. Natürlich kannst du einfach danach fragen, aber häufig wissen Kinder gar nicht genau, was bei ihnen die Blockade auslöst. Einfacher ist es, dies mit der folgenden Checkliste herauszufinden. Dein Kind soll ankreuzen, welche Aussage zutrifft. Falls es manche Sätze nicht richtig versteht, dürft ihr ruhig ausführlich darüber sprechen. Schon dieser Gesprächsanlass kann Aufschluss darüber geben, was dein Kind blockiert.

Checkliste: Auf der Suche nach den Ursachen für die Lernblockaden

 Ja.Nein.
1. Ich versage meistens, wenn es darauf ankommt.  
2. Ich könnte viel mehr, wenn ich nur wollte.  
3. Wenn ich eine schlechte Note schreibe, gibt es Fernsehverbot (Medienverbot).  
4. Wenn ich etwas nicht verstehe, wird meine Lernzeit verlängert.  
5. Wenn ich die Klasse nicht schaffe, haben meine Eltern mich nicht mehr lieb.  
6. Wenn ich eine schlechte Note schreibe, enttäuschte ich meinen Vater.  
7. Ohne ein gutes Zeugnis wird später nichts aus mir werden.  
8. Ich kann mich anstrengen so viel ich will, aus mir wird sowieso nichts.  
Checkliste Lernblockade

Auswertung: Trage die Ergebnisse deines Kindes in die Tabelle ein. Hier kannst du erkennen, welche Form von Angst zur Lernblockade führt. Als Ursache kann nur eine Angst, es können aber auch alle vier Ängste infrage kommen.

Welche Fragen hat dein Kind mit Ja beantwortet?

Frage 1Angst vor Blamage
Frage 2Angst vor Blamage
Frage 3Angst vor Strafe
Frage 4Angst vor Strafe
Frage 5Angst vor Liebesentzug
Frage 6Angst vor Liebesentzug
Frage 7Angst vor sozialer Ausgrenzung
Frage 8Angst vor sozialer Ausgrenzung

Zweiter Schritt, um Lernblockaden aufzulösen

Ängste verursachen bei deinem Kind Stress, egal worauf sie sich beziehen. Zunächst einmal gilt es also, den Stress zu reduzieren. Stelle die schulischen Leistungen nicht immer in den Vordergrund, sorge für Pausen und Ablenkung vom Leistungsanspruch. Erfolgserlebnisse sind wichtig, um das Selbstwertgefühl zu stärken. Generell hilft eine entspannte und angstfreie Atmosphäre, den Lernblockaden entgegenzuwirken.

So können Lernblockaden entstehen

  • durch starkes Konkurrenzdenken in Schule und Familie
  • durch fehlende Freiräume (kreatives Spielen)
  • durch die Verbindung von Leistung und Elternliebe
  • durch erhöhten Ehrgeiz
  • durch den Vergleich mit Geschwistern oder Freunden
  • durch zu hohe Erwartungen

Dritter Schritt, um Lernblockaden aufzulösen

Sprich mit deinem Kind und überlegt gemeinsam, wie es seine Ängste überwinden kann. Wichtig dabei ist, dass du deinem Kind immer wieder versicherst, es zu unterstützen. Sei geduldig und überprüfe auch dein eigenes Verhalten. Findest du eine Ursache bei dir selbst, die Ängste bei deinem Kind auslösen könnte? Kennst du Lernblockaden aus der eigenen Kindheit? Sprich darüber und zeige deinem Kind so Auswege und Alternativen.

Vierter Schritt, um Lernblockaden aufzulösen

Hilf deinem Kind dabei, sich optimal auf die schwierigen Situationen vorzubereiten. Beginne mit leichten Aufgaben, so sorgst du für Erfolgserlebnisse. Sei dabei wertschätzend und unterstützend, lobe dein Kind und gib deiner ehrlichen Anerkennung Ausdruck. Aber bitte nicht übertreiben, das merken Kinder schnell.

Beispielsätze: „Das klappt ja schon prima. Toll, wie du dich anstrengst. Das hast du ja direkt verstanden. Ich bin sicher, dass du das schaffst. Du wirst jeden Tag ein bisschen besser. Ich bin beeindruckt, wie gut du dich vorbereitet. Ich sehe, dass du das verstanden hast.“

Darauf kommt es bei Lernblockaden an

Ist eine Lernblockade erst einmal entstanden ist, braucht es Geduld und Zeit, um sie wieder loszuwerden. Mit deiner Unterstützung beim Aufbau eines guten Selbstwertgefühles und bei der Vorbereitung auf Prüfungssituationen hat dein Kind alle Chancen, seine Lernblockade abzubauen. Hilfreich ist dabei auch eine motivierende Lernumgebung, also eine entspannte Atmosphäre. Vergiss nicht, mit deinem Kind über Misserfolge zu lachen und diese nicht so ernstzunehmen. Sorge außerdem für Erfolgserlebnisse, indem dein Kind sich in seinem Hobby oder mit anderen Fähigkeiten hervortun kann.

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