Macht Schachspielen wirklich schlauer?

Schach, das königliche Spiel, ist seit Jahrhunderten ein beliebter Zeitvertreib. Aber es ist nicht nur ein Spiel, sondern auch ein kraftvolles Werkzeug zur Steigerung der kognitiven Fähigkeiten. Schachspielen hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, insbesondere durch die Einführung von Schachprogrammen an Schulen und durch Online-Schachplattformen. Viele Schulen bieten Schach-AGs oder Schachclubs an, in denen SchülerInnen das Spiel lernen und ihre Fähigkeiten verbessern können. Es gibt auch zahlreiche Schachturniere für Kinder und Jugendliche, die auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene organisiert werden.

Macht Schach klug?

Hier sind die Vorteile des Schachspielens im Detail:

1. Gehirnwachstum: Schach fordert das Gehirn ständig heraus. Dies führt zur Bildung von Dendriten, den Verästelungen von Nervenzellen, die für die Signalübertragung im Gehirn verantwortlich sind. Ein dichteres Netzwerk von Dendriten ermöglicht eine schnellere Signalübertragung und verbessert die kognitive Leistung. Das ist besonders im Wachstum, also für SchülerInnen, interessant.

2. Aktivierung beider Gehirnhälften: Während viele Aktivitäten nur eine Gehirnhälfte dominieren, nutzt Schach beide. Eine deutsche Studie zeigte, dass Schachspieler, wenn sie Schachzüge analysieren, sowohl die linke (analytische) als auch die rechte (kreative) Gehirnhälfte aktivieren. Dies hat positive Auswirkungen auf das Problemlöseverhalten, da so viele Aspekte berücksichtigt werden können.

3. Steigerung des IQ: Eine bemerkenswerte Studie aus Venezuela zeigte, dass Schüler, die regelmäßig Schach spielten, nach nur vier Monaten einen signifikanten Anstieg ihres IQs verzeichneten. Allerdings wird immer wieder heftig diskutiert, ob der IQ wirklich gesteigert werden kann oder angeboren ist.

4. Förderung der Kreativität: Schach fördert das kreative Denken, insbesondere in der rechten Gehirnhälfte. Eine Studie zeigte, dass Schüler, die Schach spielten, in kreativen Aufgaben besser abschnitten als ihre Altersgenossen.

5. Verbesserung der Problemlösefähigkeit: Schachspielen ist ein Spiel der Strategie und Taktik. Spieler müssen ständig ihre Strategie anpassen und Probleme in Echtzeit lösen, was ihre Problemlösefähigkeiten erheblich verbessert.

6. Bessere Planung und Weitblick: Schach erfordert vorausschauendes Denken und Planung mehrerer Züge im Voraus. Dies trainiert den präfrontalen Kortex des Gehirns, der für die Planung und Entscheidungsfindung verantwortlich ist.

7. Gutes Leseverständnis: Eine Studie aus dem Jahr 1991 zeigte, dass Schachspielen das Leseverständnis verbessern kann. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Schachspieler lernen, Informationen sorgfältig zu analysieren und zu interpretieren.

8. Trainiertes Gedächtnis: Schachspielen erfordert, dass Spieler sich an die Züge ihres Gegners erinnern und ihre eigenen Strategien planen. Dieses ständige Erinnern und Planen trainiert das Gedächtnis und verbessert die Merkfähigkeit.

9. Schnellere Regeneration: Für Menschen, die einen Schlaganfall oder eine andere Art von Gehirnverletzung erlitten haben, kann Schach ein therapeutisches Werkzeug sein. Es fördert die Feinmotorik und hilft beim Wiederaufbau kognitiver Fähigkeiten.

Zusammenfassung: Schach ist nicht nur ein unterhaltsames Spiel, sondern auch ein mächtiges kognitives Werkzeug. Es bietet eine Vielzahl von Vorteilen, von der Steigerung des IQs bis zur Verbesserung der kreativen Fähigkeiten. Es ist nie zu spät, mit dem Schachspielen zu beginnen und von diesen Vorteilen zu profitieren.

Quellen: FOCUS online, Deutschlandfunk Nova

Bekannte jugendliche SchachspielerInnen

  1. Alireza Firouzja – Ein iranischer Schachspieler, der als eines der größten Talente im Schach gilt. Er hat mehrere Turniere gewonnen und ist bekannt für seine aggressive Spielweise.
  2. Nihal Sarin – Ein indischer Schachspieler, der als eines der vielversprechendsten Schachtalente Indiens gilt.
  3. Rameshbabu Praggnanandhaa – Ein weiterer junger indischer Schachspieler, der im Alter von nur 12 Jahren zum Großmeister wurde.

Diese Spieler haben in den letzten Jahren auf internationaler Ebene beim Schachspielen beeindruckende Leistungen erbracht und sind in der Schachgemeinschaft bekannt.

Wo können SchülerInnen Schach spielen?

  1. Schulische Angebote: Viele Schulen bieten Schach-AGs oder Schachclubs an. Hier können SchülerInnen regelmäßig trainieren und an Turnieren teilnehmen.
  2. Online-Plattformen: Es gibt viele Online-Schachplattformen wie Chess.com, Lichess.org und viele andere, auf denen SchülerInnen gegen Spieler aus der ganzen Welt antreten können.
  3. Schachvereine: In vielen Städten gibt es Schachvereine, die spezielle Trainingsprogramme für Kinder und Jugendliche anbieten.
  4. Öffentliche Veranstaltungen: In einigen Städten werden öffentliche Schachveranstaltungen in Parks oder auf öffentlichen Plätzen organisiert, bei denen jeder mitspielen kann.

Sehenswerte Filme mit dem Thema Schach

Schach hat im Laufe der Jahre viele Filmemacher inspiriert. Hier sind einige bemerkenswerte Filme, die sich um das Thema Schach drehen:

  1. Bauernopfer – Spiel der Könige (Pawn Sacrifice, 2014): Dieser Film erzählt die wahre Geschichte des amerikanischen Schachgenies Bobby Fischer und seines legendären Duells gegen den sowjetischen Champion Boris Spassky während der Schachweltmeisterschaft 1972.
  2. Die Queen des Schachs (The Queen’s Gambit, 2020): Eine Netflix-Miniserie, die auf dem gleichnamigen Roman von Walter Tevis basiert. Sie erzählt die Geschichte von Beth Harmon, einem Waisenkind, das zur Schachgroßmeisterin aufsteigt, während es mit persönlichen Dämonen und Abhängigkeiten kämpft.
  3. Searching for Bobby Fischer (1993): Ein Film, der auf der wahren Geschichte des Schachwunderkinds Joshua Waitzkin basiert und seine Reise durch die Welt des Schachs und seine Beziehung zu seinem Trainer und seiner Familie zeigt.
  4. Schachnovelle (1960 & 2021): Basierend auf Stefan Zweigs gleichnamiger Novelle, erzählt der Film die Geschichte eines Mannes, der während seiner Gefangenschaft durch die Nazis Schach spielt, um seinen Verstand zu bewahren.
  5. Brooklyn Castle (2012): Eine herzerwärmende Dokumentation über eine Gruppe von Schülern einer innerstädtischen Schule in New York, die sich in der Welt des Schachwettbewerbs einen Namen machen.
  6. Knight Moves – Ein mörderisches Spiel (1992): Ein Thriller über einen Schachgroßmeister, der in eine Reihe von Morden verwickelt wird, die nach Schachzügen inszeniert sind.
  7. Computer Chess (2013): Eine komödiantische Darstellung eines Wochenendes in den 1980er Jahren, in dem eine Gruppe von Computerprogrammierern in einem Hotel zusammenkommt, um ihre Schachprogramme in einem Turnier gegeneinander antreten zu lassen.
  8. Endgame (2015): Basierend auf einer wahren Geschichte, erzählt dieser Film von einem Schachtrainer, der in einer texanischen Grenzstadt lebt und Schülern das Schachspielen beibringt, um ihnen zu helfen, ihre Probleme zu überwinden.

Dies sind nur einige der vielen Filme, die sich um das Thema Schach drehen. Jeder dieser Filme bietet einen einzigartigen Blickwinkel auf das Spiel und die Menschen, die es lieben.

Eine kleine Schachgeschichte

Schachzüge des Lebens

In der kleinen Stadt Lüneburg lebte ein 13-jähriger Junge namens Timo. Timo war ein kluger Junge, aber er hatte Schwierigkeiten, sich in der Schule zu konzentrieren. Er war oft abgelenkt, und seine Gedanken schweiften ab, sobald der Lehrer zu sprechen begann. Dies führte dazu, dass seine schulischen Leistungen nicht seinen tatsächlichen Fähigkeiten entsprachen.

Eines Tages, während er durch den Park schlenderte, stolperte er über eine Gruppe von Kindern, die Schach spielten. Er war fasziniert von den Figuren und dem Spielbrett und beschloss, zuzusehen. Ein älterer Mann namens Herr Müller bemerkte Timos Interesse und bot ihm an, das Spiel zu lernen. Timo zögerte zuerst, aber die Neugier siegte, und er nahm das Angebot an.

Herr Müller war ein pensionierter Schullehrer und ein passionierter Schachspieler. Er erklärte Timo die Regeln und die Bedeutung jeder Figur. Timo war fasziniert von der Strategie und den unendlichen Möglichkeiten, die das Spiel bot. Er begann, regelmäßig mit Herrn Müller zu spielen und wurde schnell besser.

In der Schule bemerkte Timo, dass seine Konzentrationsfähigkeit sich verbesserte. Er konnte dem Unterricht besser folgen und fand es einfacher, sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Seine Noten verbesserten sich, und seine Lehrer waren beeindruckt von seiner plötzlichen Veränderung.

Durch das Schachspielen im Park lernte Timo auch andere Kinder kennen, die ebenfalls Schach spielten. Er freundete sich mit einigen von ihnen an, darunter Lena und Max. Sie bildeten einen kleinen Schachclub und trafen sich regelmäßig, um zu spielen und voneinander zu lernen.

Timo, Lena und Max wurden unzertrennlich. Sie unterstützten sich gegenseitig in der Schule und außerhalb. Sie nahmen an Schachturnieren teil und gewannen sogar einige Preise. Aber das Wichtigste für Timo war, dass er durch Schach nicht nur seine schulischen Leistungen verbessert, sondern auch wahre Freunde gefunden hatte.

Die Jahre vergingen, und Timo, Lena und Max blieben enge Freunde. Sie gingen gemeinsam aufs Gymnasium und später auf die Universität. Aber sie trafen sich immer noch regelmäßig zum Schachspielen, erinnerten sich an die alten Zeiten und dankten dem Schicksal und Herrn Müller, dass sie durch das Schachspiel zusammengeführt wurden.

Und so, durch die einfachen Züge auf einem Schachbrett, veränderte sich das Leben eines Jungen namens Timo für immer.

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