Sprachförderung bei Kindern

Lesen und schreiben sind Kernkompetenzen

Sprache gilt seit Jahrtausenden als wichtiger Bestandteil und Ausdruck eines gesellschaftlichen Status. Wer bei den alten Griechen und Römern als gelehrt galt, der beherrschte Sprache und Schrift. Bis heute hat sich daran wenig geändert. Um in der Gesellschaft akzeptiert zu sein, ist es beinahe eine Grundvoraussetzung, lesen und schreiben zu können und ganze Sätze unter der Beachtung von exakter Syntax und sinnvoller Grammatik zu bilden.

Nichts zeigt die Intelligenz eines Menschen so deutlich wie die Art und Weise, wie er seine Muttersprache verwendet. Kinder, die schon in ihrem Elternhaus eine hervorragende Sprachqualität erlernen, haben es daher in ihrer späteren Bildungs- und Berufslaufbahn oft einfacher als Kinder, mit denen wenig und größtenteils umgangssprachlich oder gar vulgär gesprochen wird. Genauso hat auch die Entscheidung, Kinder ein- oder mehrsprachig zu erziehen eine große Wirkung auf das gesamte Leben eines Menschen.

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Mehrsprachigkeit als Gehirnsport im Kleinkindalter

Die Sprachzentren im menschlichen Gehirn bilden eine breite Basis der Gehirnaktivität. Da sich ein Großteil dieser Sprachverarbeitungsareale im jungen Alter von zwei Jahren bilden, fällt es Menschen im Kleinkindalter besonders leicht, Sprachstrukturen zu verstehen. Das erklärt, warum bilingual aufwachsende Kinder so viel einfacher ein Gefühl für andere Sprachen entwickeln als Erwachsene, die sich an eine neue Fremdsprache heranwagen.

Außerdem haben Kinder, die zwei- oder mehrsprachig erzogen werden, oftmals weniger Probleme, neue Systeme zu verstehen. Viele sich mit diesem Thema befassende Studien bestätigten, dass mehrsprachig aufgewachsene Menschen bessere kognitive Fähigkeiten besitzen und selbst im hohen Alter seltener oder weitaus später an Demenz erkranken, als monolingual aufgewachsene Menschen.

Abgesehen von der Gehirnleistung und der Schulung der gegebenen Anlagen im Gehirn, erweist sich die Mehrsprachigkeit gerade in der heutigen globalen Zeit beim Reisen, Arbeiten und im Alltag als sehr hilfreich. Wer zwei oder mehrere Sprachen schon von klein auf beherrscht, dem stehen vor allem in der späteren Berufslaufbahn viele Türen offen, die sich einsprachig erzogene Menschen hart erkämpfen müssen.

Mehrsprachigkeit zahlt sich aus. So finden Menschen mit mehreren Muttersprachen oftmals einen guten Beruf in den Bereichen Bildung und Kommunikation, bei Ämtern, als Korrespondenten oder Dolmetscher.

Besonders in dieser Branche steigt die Nachfrage nach guten Muttersprachlern diverser Sprachen immer mehr, denn dank der Globalisierung wird auch international immer enger zusammengearbeitet, weshalb Internetseiten, Firmendokumente und schriftliche Texte aus allen möglichen Bereichen immer häufiger in unzählige Sprachen übersetzt werden.

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Hervorragende Voraussetzungen trotz Einsprachigkeit

Nur weil ein Mensch einsprachig aufgewachsen ist, bedeutet das nun nicht, dass er dadurch automatisch verschlechterte Chancen hat. Auch monolingual erzogene Kinder können hervorragende Gehirnleistungen erbringen und die besten Bildungs- und Berufschancen erlangen. Sprache bleibt jedoch der wohl wichtigste Ansatz, um die Gehirnaktivität von Kindern schon früh zu fördern.

Erwiesen ist auch, dass das persönliche Wort mehr Anklang findet, als ein über Medien abgespieltes. Besonders bei Kleinkindern ist der persönliche Bezug ein ganz wichtiges Element des Lernprozesses. Wichtig ist daher, viel, deutlich und sinnvoll mit Kindern zu sprechen, gemeinsam Kinderlieder zu singen und Bücher oder Gedichte vorzulesen.

Kindern, die gut sprechen, fällt es oftmals auch leichter, die Rechtschreibung zu erlernen. Reime, Sprachspiele, Geschichten erzählen und gemeinsam singen hilft die auditive Wahrnehmung zu stärken. Das gibt Kindern die besten Voraussetzungen für ihren gesamten Lebensweg, besonders aber für den Schriftsprachwerwerb. . Ein Mensch, der sich gut ausdrücken kann und seine Muttersprache beherrscht, hat es persönlich, beruflich und schließlich auch psychisch oftmals einfacher, als sprachlich weniger Bewandte.

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