Angst vor Diktaten: Legasthenie?

Die rund 5 Prozent betroffenen Legastheniker bekommen für ihre Rechtschreibfehler nicht nur schlechte Noten. Sie sind auch von seelischer Behinderung bedroht. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Bauchschmerzen, Einnässen, Herumkaspern in der Schule und andere körperlichen Beschwerden können darauf hindeuten, dass ein Kind Legasthenie hat und die Probleme kompensiert.

Treten ebenfalls viele Rechtschreibfehler auf, liest Ihr Kind weder gut noch gerne, ist es unmotiviert beim Erlernen der Rechtschreibung oder zeigt es eine Abneigung gegen das Schreiben, kann eine Legasthenie dahinter stecken. Probleme in der Schule können auch zu agressivem Verhalten führen.

Angst vor Diktaten

 

Angst vor Diktaten: „Hilfe, meinem Kind geht es schlecht!“

 

Es ist nachvollziehbar, dass Legastheniker vor Diktaten oder Aufsätzen große Angst entwickeln. Sie wissen einfach nicht, was sie anders machen sollen. Betroffene Schülerinnen und Schüler strengen sich an, bekommen aber dafür keine Anerkennung. Die wichtigen Erfolgserlebnisse fehlen.

Das macht traurig und krank, deshalb brauchen die Kinder Hilfe. In erster Linie sind die Lehrerinnen und  Lehrer dafür zuständig, eine Legasthenie zu erkennen. Sie sollten die Eltern dazu anregen, einen Test durchführen zu lassen.

 

Einen Legasthenietest machen Fachleute

In Erziehungsberatungsstellen, bei Lerntherapeuten, Psychologen oder in kinderpädiatrischen Zentren können Legasthenietests durchgeführt werden, wenn Kinder Angst vor Diktaten oder anderen schriftlichen Leistungen zeigen. Eine Reihe von wissenschaftlich anerkannten Verfahren, in Kombination mit einem Intelligenztest, klären die Lage.

Wird eine Legasthenie festgestellt, sollten wiederum nur Fachleute das Kind fördern. Dabei ist keine Therapie wie die andere, da sie sich am jeweiligen Kind orientieren muss. Die genaue Therapie ist also auf jeden Fall vom Einzelfall abhängig. Sie findet einzeln oder in Kleingruppen statt.

 

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Der Nachteilsausgleich entlastet

Wenn ein legasthenes Kind eine Förderung bekommt, kann die Schule durch den Nachteilsausgleich entlasten und Druck nehmen. Die Schule entscheidet bei jedem Kind aufs Neue, ob eine Zeitzugabe, der Notenschutz oder andere Hilfen gewährt werden.

Wichtig ist auch, dass die Kinder nicht blamiert werden. Leseschwache Kinder müssen beispielsweise nicht öffentlich vorlesen. Lehrer sollten die Kinder unterstützen und gemeinsam mit den Eltern und der Lerntherapie das Kind motivieren.