Human Design und Schule

von Corina Hennigs (Lerntherapeutin)

Seit einiger Zeit freut sich lernfoerderung.de über interessante Beiträge von FremdautorInnen, die in unregelmäßigen Abständen neue Aspekte und Sichtweise übers Lernen thematisieren. Human Design ist so ein Aspekt, über den Corina Hennigs schreibt. Mit kritischem Blick betrachtet sie das aktuelle Schulsystem und schlägt Reformen vor.

Alltag in der Schule und Human Design

Schreibtische stehen ordentlich aufgereiht im Klassenzimmer, die Lehrpersonen halten vor 20-32 Kindern ihre weitgehend regulierte und industrialisierte Standardvorlesung. Von deinem Kind wird erwartet, dass es 4-8 Stunden still in der Schule hockt und wie ein kleiner Wissensmülleimer alles in sich hineinschluckt. Und im aller schlimmsten Fall wird dieses Wissen genüsslich wieder ausgeschieden,

  • weil dein Kind vielleicht nicht im gleichen Tempo lernt, wie die anderen Kinder in der Klasse
  • weil dein Kind ganz andere Bedürfnisse hat, die das heutige Schulsystem nicht abdeckt
  • weil dein Kind auf eine ganz andere Art und Weise das Wissen aufnimmt
Human Design
Wir wollen nur das Beste für die Kinder

Bildungssystem als Zeitbombe?

Unser heutiges öffentliches Bildungssystem, das es seit mehr als 150 Jahren gibt, ist eine tickende Zeitbombe. Es ist veraltet und entspricht nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen der jetzigen Generation. Sogar die mehrwöchigen Sommerferien sind noch auf das vorindustrielle Ernteverhalten ausgelegt. Dies sagt doch schon alles!

Bereits Albert Einstein stellte fest: „Jeder ist ein Genie. Aber wenn man einen Fisch nach seiner Fähigkeit beurteilt, auf einen Baum zu klettern, wird er sein ganzes Leben lang glauben, er sei dumm.“

Wir haben das Industriezeitalter, in dem das Kapital die Macht darstellte und das Einheitlichkeit und Wiederholung schätzte, längst hinter uns. Wir bewegen uns auch schnell über das Informationszeitalter, in dem das Wissen die Macht war und seine Fixierung auf Effizienz und Geschwindigkeit hinaus. 

Unser größtes heutiges Kapital sind Kreativität, Zusammenarbeit und Eigenverantwortung: Wir befinden uns weit im vernetzten digitalisierten Zeitalter. Die größte Macht dieser Tage ist die Fähigkeit, Wissen auf kreative Weise anzuwenden. Durch das Internet stehen uns Informationen in Sekundenbruchteilen zur Verfügung. Die digitale Revolution hat die Art und Weise, wie Dinge zukünftig behandelt werden, komplett verändert.

Was wird in der Schule gelernt?

Aber das Bildungssystem bringt den Schülern nach wie vor bei, WAS sie denken sollen, anstatt WIE sie denken sollen. Dinge zu hinterfragen, kommt weitgehend zu kurz, da der Sinn von heutigen Tests und Klassenarbeiten auf dem Auswendiglernen und Wiederholen basiert. Das Bildungssystem bringt den Kindern bei, die Antworten zu kennen, aber nicht, die Antworten zu finden, geschweige denn selbst eine Lösung zu finden. Gerade Dinge zu hinterfragen ist ein wichtiger Teil unseres analytischen Verstandes und ein Schlüssel zur gesellschaftlichen Entwicklung. 

Unsere heutige Wirtschaft basiert auf Wettbewerb, Zahlen und Wachstum. Junge Menschen werden darauf „gedrillt“ sich den Normen anzupassen, um später in diesem System zu funktionieren. So herrscht in Schulen bereits Ellenbogenmentalität: Lehrer bestrafen Fehler, tadeln und maßregeln. Schülerinnen und Schüler werden anhand des Wettbewerbsprinzips bewertet, um zu erkennen, wer „gut“ oder „schlecht“ ist. Diejenigen, welche die Normen erfüllen, kommen in dieser Hierarchie weiter nach oben. Wer nicht mitspielt oder systemkonform „funktioniert“ bleibt weitgehend auf der Strecke oder wird regelrecht aussortiert. Solange aber Noten maßgeblich sind, spielt die Persönlichkeit des Einzelnen keine Rolle. Persönlichkeitsfördernde Themenbereiche und Fächer wie Theater-/Rollenspiel, Geld, Psychologie und Sexualität fehlen meist komplett oder werden wie Sport, Musik, Kunst und Philosophie nur zeitweise unterrichtet oder im Notfall aufgrund Lehrermangels ganz weggelassen.

Ist das eine gute Vorbereitung auf das Leben?

„Wie viele Golfbälle passen in einen Schulbus?“ Dies ist eine häufige Frage in Vorstellungsgesprächen bei Google und anderen führenden Unternehmen. Tatsächlich geht es aber nicht die Antwort, die Personalvermittler fasziniert, sondern wie die Frage beantwortet wird, um die Kreativität, Ansätze zu Problemlösungen, Vorstellungskraft und ähnliche Fähigkeiten zu testen. Die Branche spricht von Innovation, Kreativität und Out-of-the-Box-Denken. Das traditionelle Schulsystem fördert jedoch keine von ihnen. 

Wir können uns kaum vorstellen, welche Jobs es für heutige Grundschulkinder einmal geben wird, da das digitale Zeitalter so rasant voranschreitet.

Wie das Human Design System unsere Kinder unterstützen kann

Würden wir beginnen, das aktuelle Bildungssystem durch die Augen des Human Design Systems zu betrachten, ist schnell zu erkennen, dass jedes Kind in seiner Individualität gezielt gefördert und gefordert werden könnte.

Kinder lernen alle auf unterschiedliche Weisen. Manche Kinder durch visuelle Stimulation, andere durch aktiven und praktischen Anschauungsunterricht und wieder andere durch eine ruhige Lernumgebung, wo sie nur zuhören müssten, um das Wissen aufzunehmen. Einige Kinder brauchen nach der Schule erstmal eine Verschnaufpause, andere haben unbegrenzte Energie bis zum Abend. Die Realität ist, dass das aktuelle Bildungssystem keinem der Lernstile wirklich unterstützt..

Das Human Design System vereint modernste wissenschaftliche Erkenntnisse mit den Lehren der Quantenphysik, Biochemie, Genetik, Astronomie, Kabbala, Chakren Lehre, I-Ging, der Astrologie und beschreibt somit die Einzigartigkeit jedes Menschen.

Mittels des eigenen Geburtscharts können wir auf unserer persönlichen genetischen Landkarte erkennen, welche Prägungen, Strukturen, Fähigkeiten, Herausforderungen und vielen weitere Eigenschaften wir in dieses Leben mitgebracht haben.

Es handelt sich um einen Blueprint, eine Gebrauchsanweisung, mit der wir unsere Kinder genauer und tiefer kennen lernen können, um sie so gezielt auf ihrem ganz eigenen Weg zu begleiten. Es hilft dabei, die Funktionen im Leben zu verstehen, die die Kinder ausdrücken möchten. Eltern werden nicht mehr als Autorität gesehen, sondern als engagierte Mentoren, die ein sicheres Umfeld bieten, in dem sich ihre Kinder entwickeln können.

Kinder optimal unterstützen

Auf Basis der einzelnen Profile können so Bsp.. individuelle Lernprofile erstellt werden, welches die Kinder optimal in der Schule und bei Hausaufgaben unterstützen.

Human Design zeigt Eltern und Lehrern, wofür das Kind da ist, welche Lebenswege seine Stärken und Fähigkeiten sind und es ermöglicht den Eltern, ihr Kind dabei zu unterstützen, ganz sie selbst zu werden. Genau das, was die zukünftige Welt braucht: Individuen, die neue kreative Lösungsansätze und innovative Ideen einbringen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Anstatt bei einem Kind, das „faul“, „hyperaktiv“ oder „aufmüpfig“ erscheint, etwas falsch zu sehen, können Eltern die Unterschiede ihres Kindes erkennen, annehmen und individuell in den Alltag und die Schule einbinden. Sobald Eltern und Lehrer ein Kind als das sehen, was und wer es wirklich ohne Konditionierung ist, ist der erste Schritt getan, um die Grenzen zu überwinden und das Anderssein zu feiern.

Auch ist es spannend, die Blueprints im familiären Kontext zu betrachten, gegenseitige Blockaden aufzudecken und neue entspanntere und harmonischere Möglichkeiten des Umgangs unter bzw. miteinander zu erkennen und zu fördern.

Und ja, in naher Zukunft wird es vielleicht nicht möglich sein, das Human Design System als Grundlage in die Schulen einzubringen. Wenn die Human Design Ansätze aber auf häuslicher Ebene beginnen, können Eltern ihre Kinder optimal begleiten und die Kindergarten- und Schulzeit zu einer stressfreien Zeit für alle Beteiligten werden lassen. Die Kinder leiden nicht mehr unter den einheitlichen Reflexionen des Schul- und Lehrersystems, das sich bisher auch darauf ausgewirkt hat, wie Eltern ihre Kinder gesehen haben.

Und wie Laotse schon so schön sagte: „Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt“. In diesem Fall bei den Eltern.

Corina Hennigs ist Lerntherapeutin aus Würselen. Hier findest du ihre Internetseite.

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