Das Lesen lernen vollzieht sich in Stufen, in Lesestufen. Je mehr Stufen ein Leser erklettert, desto besser und schneller liest er und desto mehr steigt auch seine Lesemotivation. Lesen ist in unserer Gesellschaft unverzichtbar, es gibt eine Kernkompetenz Lesen. Den größten Teil der ungeheuren Informationsflut, hauptsächlich Zeitungen, Bücher und das Internet, können wir uns nur durch die Fähigkeit des Lesens erschließen. Auf welcher Lesestufe befindet sich ihr Kind?
Bitte unterschätzen Sie das Lesen nicht
Wer nicht lesen kann wird zum Außenseiter. Im Supermarkt, auf der Behörde und bei Vertragsabschlüssen – gelesen wird überall.
Es geht beim Lesen nicht nur um die Kenntnis der Buchstaben, und wie man diese miteinander verbindet, sondern vielmehr um ein sinnerfassendes, schnelles, leises, inneres Lesen. Dabei muss das menschliche Gehirn bekannte Wörter und Wortelemente bereits abgespeichert haben, damit es sich nicht mühsam immer wieder den Sinn einzelner Silben oder Wörter erlesen muss.

Leseschwäche behindert überall
Kinder und Erwachsene mit einer Leseschwäche lesen langsam, ungenau und stockend. Obwohl sie alle Buchstaben kennen und oft auch verbinden können, ist ihr Lesefluss nicht flüssig. Sie verbrauchen ihre Energie damit, die Wörter hinter den Buchstaben zu entschlüsseln. Für den gesamten Textzusammenhang haben sie dann keine Kraft mehr übrig. Sie stecken auf einer sehr frühen Lesestufe fest und entwickeln keine Lust am Lesen.
Eine sinnvolle Leseförderung baut nach und nach einen sicheren Wortschatz auf. Sie verharrt so lange auf einer Lesestufe, bis das Kind oder der Erwachsene diese sicher bewältigen kann. Zu den vertrauten und möglichst schon automatisierten Wörtern kommen langsam neue hinzu. Häufige Wörter werden zuerst gelernt, seltene vorerst vernachlässigt. Es gilt dabei immer, dem Leser nicht den Mut zu nehmen, sondern ihm im Gegenteil zu verdeutlichen, wie viel er mit seinem Wissen schon anfangen kann.
Lesetest: Auf welcher Lesestufe steht Ihr Kind?
In Deutschland gelten über 7 Millionen Erwachsene als sogenannte funktionale Analphabeten. Alle haben in der Schule lesen und schreiben gelernt, sind aber auf einer bestimmten Stufe stehen geblieben. Sie haben große Mühe, einen längeren zusammenhängenden Text zu verstehen. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Wie fit ist Ihr Kind im Lesen?
Wenn ein Kind in die erste Klasse kommt, kennt es meistens schon ein paar Buchstaben. Es kann seinen Namen schreiben (das ist eher ein Malen) aber in der Regel noch nicht sinnentnehmend lesen. In den ersten Schuljahren ist das Lesen eine wichtige Kernkompetenz, die intensiv gefördert wird. Manche Kinder erlernen das Lesen sehr schnell, andere tun sich noch in der dritten Klasse schwer damit.

Legastheniker lernen Bücher auswendig
Schülerinnen und Schüler, die unter einer Legasthenie leiden, können mit dem Leben lebenslang Probleme haben. Da diese Schwierigkeiten nichts mit ihrer Intelligenz zu tun haben, sind sie sehr clever im Kompensieren. Sie lernen die Texte einfach auswendig und tun so, als ob sie sie lesen könnten. Diese kluge Strategie geht nicht mehr auf, wenn die Texte umfangreicher und komplexer werden. Spätestens dann brauchen die Kinder die Hilfe von Fachleuten.
Manche Kinder lesen einfach nicht gerne
Viele Jungen und auch einige Mädchen finden keine richtige Freude am Lesen. Weil sie diese Fähigkeit nicht trainieren, wird auch ihr viel Lesefluss nicht besser. Mühsam erlesen sie sich jedes Wort, sodass sie keine Kapazitäten mehr haben, um Freude an der Gesamtgeschichte zu finden. Immer wieder vergessen sie, was in den vorherigen Sätzen gestanden hat. Motivieren Sie Ihr Kind doch mal mit einer Lesekiste.
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“Lesen lernen ist ein schwieriger und langwieriger Prozess. Um diese Aufgabe zu bewältigen braucht ein
Kind liebevolle und kompetente Hilfe. Der Unterricht in
der Schule reicht dazu alleine kaum aus, denn ohne
zusätzliche Übung geht es nur schleppend voran.”
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Tabelle der Lesestufen
Die folgende Tabelle orientiert sich an den Entwicklungsstufen des Lesenslernens nach Renate Valtin, eine deutsche Erziehungswissenschaftlerin.
Lesestufe 1 | Kind erkennt Symbole |
Lesestufe 2 | Kind erkennt seinen Namen |
Lesestufe 3 | Kind erkennt einzelne Buchstaben und errät Wörter anhand ihres Anfangsbuchstabens |
Lesestufe 4 | Kind kann die meisten Großbuchstaben in Druckschrift erkennen, erkennt einige Kleinbuchstaben und liest einfache Wörter, ohne deren Bedeutung zu erkennen |
Lesestufe 5 | Kind kann Silben erlesen? Dabei benötigt es oft noch viel Zeit, muss den Anfang noch mal lesen, um die Bedeutung zu verstehen |
Lesestufe 6 | Kind erfasst Bedeutung von Wörtern und beginnt das Lesen langsam zu automatisieren. Das bedeutet, dass es bekannte Buchstabenverbindungen und einfache Worte schnell erfasst. Es kann sich jetzt voll und ganz auf den Inhalt des gelesenen Textes einlassen und aut eine Erwartung über die Weiterführung des Satzes auf. Es erkennt grammatikalisch und inhaltlich passende Wörter immer schneller und liest flüssig und betont |
Ziel aller Lesestufen: Ihr Kind kann den flüssig gelesenen Text wiedergeben und hat verstanden, was es liest.
Auswertung: Je nachdem auf welcher Lesestufe Ihr Kind steht, hat es noch einen weiten Weg bis zum Ziel vor sich. Um seine Lesefähigkeiten zu verbessern, braucht ein Kind individuell passenden Lesestoff, der nicht zu schwer, aber auch unterhaltsam, lustig oder spannend ist.
Lesen lernt Ihr Kind nur durch lesen
Wenn Ihr Kind sich mit dem Lesen noch schwer tut, brauchen Sie viel Geduld. Richten Sie jeden Tag feste Lesezeiten von zehn bis 15 Minuten ein, an denen Ihr Kind üben kann. Lesen Sie sich gegenseitig etwas vor, diskutieren sie über schwierige Wörter und loben Sie stets die Bemühungen Ihres Kindes.