Elternsünden: Diese 4 sind vermeidbar

Immer wieder regen sich Eltern über die Lehrer ihrer Kinder auf, aber auch Lehrer sind oft nicht gut auf die über-engagierten Mütter und Väter zu sprechen. Aus Lehrersicht gibt es vier Elternsünden, die Sie leicht vermeiden können.

Elternsünde

1. Dauerhaft gemeinsam Hausaufgaben machen

Ein Kind kann nur dann gut in der Schule mitkommen und ausdauernd lernen, wenn es vorwiegend selbstständig arbeitet. Lassen Sie Ihr Kind deshalb möglichst viel alleine und nehmen Sie ihm so wenig Verantwortung wie möglich ab. Vermeiden Sie die Elternsünde, Ihr Kind zu stark zu unterstützen.

2. Lehrergespräche zwischen Tür und Angel vermeiden

Wenn Lehrer zwischen Tür und Angel zu bestimmten Vorkommnissen Stellung beziehen müssen, sind sie gestresst und nicht gut vorbereitet. So überrumpelt wird er Ihnen aber keine überlegte Antwort geben. Vereinbaren Sie bitte bei allen Anliegen einen Gesprächstermin. Die Lehrkräfte Ihres Kindes werden es Ihnen danken, wenn sie zeit genug haben, sich auf ein Gespräch vorzubereiten.

3. Aus Mücken keine Elefanten machen

Nicht jeder Streit zwischen zwei Kindern ist gleich Mobbing und nicht jede Note ungerecht. Zu viel Nachfrage kann nerven und kostet wertvolle Zeit. Gehen Sie davon aus, dass der Lehrer Ihres Kindes Sie auf jeden Fall informieren wird, wenn in der Schule etwas Schwerwiegendes vorgefallen ist. Es ist eine Elternsünde, bei jeder Kleinigkeit die Lehrerinnen und Lehrer Ihres Kindes anzusprechen.

4. Nachhilfe nicht um jeden Preis

Leistungsdruck und Erfolgszwang führen manchmal dazu, dass schon Grundschüler mit durchschnittlichen Leistungen zur Nachhilfe angemeldet werden. Wenn der Lehrer Ihres Kindes Sie nicht explizit auf Lernprobleme anspricht, ist dies aber nicht nötig.

Vermeiden Sie die Elternsünden und machen Sie Lehrkräfte glücklich

Es ist gar nicht schwer, Lehrerinnen und Lehrer zufriedenzustellen: Kommen Sie zu allen Elternabenden und Sprechtagen, bezahlen Sie das Milchgeld (Wassergeld) pünktlich und sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind vollständige Materialien hat und immer gut ausgeruht zum Unterricht kommt. Machen Sie keine Vorwürfe, sondern suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Und stellen Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes nicht jedes Mal in den Mittelpunkt – in einer Klasse gibt es viele Herausforderungen für die Pädagogen.

Wer Lust hat, kann noch mehr tun

Bei Klassenausflügen, Bastelnachmittagen, Projekttagen und Klassenfesten benötigt der Lehrer Ihres Kindes Ihre Mithilfe in Form von Fahrdiensten, Kuchenspenden oder dem Basteln von Kostümen. Manchmal wird auch das Klassenzimmer gestrichen oder das Schulgelände verschönert.

Jedes 4. Kind bekommt Nachhilfe

Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2010 zufolge besuchen je nach Klassenstufe, Region und Schulform zwischen sechs und 24 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland kommerziellen Nachhilfeunterricht. Und – jeder vierte Elternteil glaubt, dass die Schule Kinder nicht optimal fördere, das hat eine aktuelle Studie Fast alle halten zusätzliche Lernangebote für sinnvoll. Auch die Zahl der organisierten Institute wächst noch immer und neue Angebote für den Schulerfolg schießen aus allen Ecken. Doch was ist gut und was nur Geldmacherei?

Wenn die Noten in den Keller purzeln und das Üben zu Hause nicht funktioniert, kann eine Unterstützung durch Nachhilfekräfte durchaus sinnvoll sein. Doch nicht immer halten die Institute, was sie versprechen. Auch wenn die Noten nicht besser werden, müssen die Eltern die Kosten für die Investition tragen. und das kann auf Dauer ganz schön teuer werden.