AD(H)S: Immer weniger Ri|ta|lin

ADHS
AD(H)S: Immer weniger Ri|ta|lin

Kinder und Jugendliche mit ADHS oder ADS, also einer Aufmerksamkeitsstörung mit oder ohne Hyperaktivität bekommen nach einer Auswertung der DAK immer weniger Medikamente verschrieben. Von 2011 bis 2013 gingen die Verordnungen für den Wirkstoff Methylphenidat bei DAK-Versicherten zwischen fünf und 14 Jahren um zehn Prozent zurück, ermittelte die Krankenkasse. Erfreulich, denn vermutlich bekamen mehr Kinder als nötig das umstrittene Medikament.

Ri|ta|lin ist Methylphenidat

Der Rückgang ist nicht unerheblich. Innerhalb von zwei Jahren (2011 bis 2013) wurden zehn Prozent weniger Ri|ta|lin verschrieben als in den Jahren zuvor. Der weltweite Trend ist allerdings gegenläufig, was für einen sorgfältigen Umgang mit der Verordnung deutscher Ärzte spricht. Die neuen Arzneimittelrichtlinien von 2010 sind vermutlich die Ursache für den Rückgang der Verordnung von Methylphenidat. Nach den hohen und immer mehr steigenden Verschreibungszahlen war es Zeit, das Thema intensiver zu betrachten und neue Regelungen zu finden.

2010 gab es neue Richtlinien für AD(H)S

Im Jahr 2010 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss beschlossen, dass die Diagnose für ADHS umfassender gestellt werden müsse und nur Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen Psychopharmaka verschreiben dürften. Zudem muss die Therapie mit Methylphenidat jetzt regelmäßig unterbrochen werden, um den Effekt auf das Kind genau zu beobachten. Methylphenidat muss an das sich verändernde Körpergewicht angepasst werden, um optimal zu wirken.

Nur eine Therapieform greift zu kurz

Heute werden meist multimodale Therapien empfohlen, eine Kombination verschiedener Therapie-Bausteine. Dabei wird eine Verhaltenstherapie mit Elternschulungen oder Trainings – und nur notfalls Medikamenten kombiniert. Oft hilft den Kinder schon ein fest strukturierter Alltag, einfache und klare Regeln und soviel Sport wie möglich, um ihrem Bewegungsdrang gerecht zu werden. Doch es gibt natürlich auch Fälle, bei denen eine Medikation den enormen Leidensdruck effektiv lindert. Es muss also immer abbgewogen werden, was das individuelle Kind oder der Jugendliche braucht und welche Therapie in seiner Situation am besten hilft.

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