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Gedichte auswendig zu lernen gehört für viele zum Schulalltag – sei es für den Deutschunterricht, einen Vortrag oder einfach aus Freude an der Sprache. Doch wie gelingt es, ein Gedicht nicht nur kurzfristig zu behalten, sondern es wirklich sicher und mit Ausdruck vortragen zu können? In diesem Beitrag erfährst du, wie du ein Gedicht strukturiert auswendig lernen kannst – mit bewährten Techniken, kreativen Methoden und hilfreichen Tipps. Dazu gehört auch Konzentration.
Sei im Vorteil – lerne dein Gedicht
Gedichte auswendig zu lernen gehört in vielen Bundesländern fest zum Lehrplan – und das bereits ab der Grundschule. Meist beginnt es in der 2. oder 3. Klasse mit kurzen, kindgerechten Gedichten, die spielerisch das Sprachgefühl fördern sollen. In der Mittelstufe, etwa ab Klasse 5 oder 6, werden die Anforderungen anspruchsvoller: Die Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur den Text sicher aufsagen, sondern auch die Bedeutung erfassen und den Vortrag lebendig gestalten. Besonders im Deutschunterricht sind Gedichte beliebte Prüfungs- und Übungsformen – oft passend zu Themen wie Natur, Jahreszeiten, Freundschaft oder klassischen Dichtern wie Goethe, Eichendorff oder Fontane. Auch im Fremdsprachenunterricht – z. B. Englisch oder Französisch – kann das Auswendiglernen kurzer Gedichte Teil der Bewertung sein. Wer früh eine gute Strategie zum Gedicht auswendig lernen entwickelt, ist also klar im Vorteil!
Warum ist das Auswendiglernen von Gedichten sinnvoll?
Gedichte fördern nicht nur das Sprachgefühl, sondern auch Konzentration, Gedächtnisleistung und Ausdrucksfähigkeit. Das Auswendiglernen stärkt das deklarative Gedächtnis und trainiert die Fähigkeit, Inhalte strukturiert und sicher wiederzugeben. Zudem hilft es, ein tieferes Verständnis für die poetische Sprache und deren Rhythmus zu entwickeln.

10 kreative Methoden, um ein Gedicht auswendig zu lernen
1. Gedichte hören und verstehen
Lies das Gedicht mehrmals laut vor und achte auf den Rhythmus, das Reimschema und die Betonung. Unbekannte Wörter oder Metaphern solltest du nachschlagen und den Inhalt in eigenen Worten zusammenfassen. So entwickelst du ein Gefühl für die Struktur und Bedeutung des Gedichts.
2. Gedichte einfärben
Markiere Reime, wichtige Wörter oder relevante Daten farbig. Diese visuelle Hervorhebung hilft, sich die Struktur des Gedichts besser einzuprägen. Schreibe die markierten Wörter auf einen Zettel und versuche, das Gedicht nur mithilfe dieser Wörter aufzusagen oder den Inhalt wiederzugeben.LernfoerderungSchule+Familiegrundschule-herdorf.de
3. Gedichte auswendig lernen durch Verkürzen
Kopiere das Gedicht auf DIN-A3-Größe und hänge es an eine häufig frequentierte Stelle (z. B. Kühlschrank oder Badezimmertür). Überklebe in den nächsten Tagen nach und nach Wörter, Zeilen und Strophen mit weißen Zetteln. Sprich die Lücken mit und überprüfe, ob du den Text korrekt ergänzt.
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4. Gedichte in Bewegung setzen
Bewegung kann das Lernen unterstützen. Gehe beim Aufsagen des Gedichts auf und ab oder klopfe den Rhythmus mit der Hand oder dem Fuß mit. Auch das Singen oder Rappen des Gedichts zu einer bekannten Melodie kann das Memorieren erleichtern.
5. Gedichte visualisieren
Erstelle zu jeder Strophe eine kleine Zeichnung oder ein Symbol, das den Inhalt widerspiegelt. Diese visuellen Anker helfen dir, die einzelnen Abschnitte besser zu erinnern. Alternativ kannst du schwierige Verse auf Karteikarten schreiben und diese an verschiedenen Orten in deinem Zimmer platzieren.
6. Gedichte veralbern
Mache aus dem Auswendiglernen ein Spiel. Sprich das Gedicht mal laut, mal leise, mal schnell, mal langsam, mal mit piepsiger Mäusestimme, mal mit Löwengebrüll. Diese spielerische Herangehensweise macht das Lernen unterhaltsamer und effektiver.
7. Das Gedicht aufnehmen
Nimm das Gedicht auf (z. B. als MP3, Video oder mit einem Diktiergerät) und höre es dir regelmäßig an. So kannst du das Gedicht auch unterwegs oder beim Spielen nebenbei lernen.
8. Gedichte singen oder rappen
Vielleicht lernst du mit Rhythmus leichter? Singe das Gedicht auf eine bekannte Melodie (z. B. „Alle meine Entchen“) oder sprich es rhythmisch wie einen Rap. Der musikalische Zugang kann das Memorieren erleichtern.

9. Gedichte begreifen durch Gegenstände
Suche zum Gedicht passende Gegenstände (z. B. Playmobilfiguren oder Kaufladenzubehör), die in die Hosentasche passen. Während des Gedichtvortrags kannst du danach greifen und dich an den Text erinnern.
10. Gedichte schreiben
Es ist erwiesen, dass einmaliges Schreiben wie siebenmaliges Lesen ist. Deshalb solltest du das Gedicht auf jeden Fall einmal in Schönschrift abschreiben! Vielleicht möchtest du es in zwei Farben schreiben oder die Seite mit einem Schmuckrahmen verzieren? Ein Notizbuch, in dem du alle deine Gedichte sammelst, kann zusätzlich motivieren.
Übersicht: Was beim Gedicht auswendig lernen hilft – und was nicht
Hilfreich | Nicht hilfreich (No-Gos) |
---|---|
Gedicht gemeinsam laut lesen | Gedicht nur leise durchlesen |
Inhalt verstehen und besprechen | Ohne Sinnzusammenhang lernen |
In kleinen Portionen lernen | Alles auf einmal oder auf den letzten Drücker lernen |
Kreative Methoden nutzen (singen, spielen, malen) | Reines Abschreiben oder stures Wiederholen |
Wiederholen mit kleinen Tests | Keine Kontrolle des Gelernten |
Visuelle und körperliche Reize einsetzen | Nur mit einem Sinn lernen (z. B. nur sehen) |
Motivation durch Lob | Lernen unter Druck oder mit Kritik |
Was du beim Gedicht auswendig lernen unbedingt vermeiden solltest
Nicht alle Lernmethoden sind hilfreich – manche können sogar den Lernprozess blockieren. Hier kommen die 5 häufigsten Fehler, die du beim Gedicht auswendig lernen vermeiden solltest:
1. Stures Auswendiglernen ohne Verstehen
Gedichte leben von Bildern, Gefühlen und Sprache. Wenn dein Kind einfach nur Wörter auswendig lernt, ohne den Sinn dahinter zu begreifen, wird es sich schwer tun, den Text sicher und mit Ausdruck vorzutragen.
Besser: Gemeinsam das Gedicht besprechen, Fragen stellen wie „Wer spricht?“, „Was passiert hier?“ oder „Welche Stimmung wird vermittelt?“.
2. Auf den letzten Drücker lernen
Gedichte brauchen Zeit – und das Gehirn liebt Wiederholung. Wenn dein Kind erst am Vorabend mit dem Lernen beginnt, bleibt der Text meist nicht langfristig im Gedächtnis.
Besser: Jeden Tag eine Strophe wiederholen, z. B. morgens beim Frühstück oder abends vorm Schlafengehen.
3. Lernen unter Druck
Stress, Angst oder Druck machen das Gedicht auswendig lernen zur Qual – und führen zu Blackouts beim Vortrag.
Besser: Ermutigung statt Kritik. Kleine Lernfortschritte loben und bei Fehlern ruhig bleiben – so bleibt die Motivation erhalten.
4. Nur leise lesen statt laut sprechen
Gedichte brauchen Klang. Wer sie nur im Stillen liest, verpasst wichtige Reize für das Sprachgedächtnis.
Besser: Gedicht laut sprechen – gerne mit Betonung, verschiedenen Stimmen oder sogar singen. Auch das Nachsprechen in Rollen hilft enorm.
5. Keine Wiederholungen oder Tests
Einmal durchgelesen heißt nicht gelernt. Wenn nicht regelmäßig wiederholt wird, vergisst das Kind schnell wieder, was es gestern noch konnte.
Besser: Gedichtstellen verdecken, spielerisch Lücken füllen lassen oder kleine Gedicht-Quiz-Fragen stellen („Was kommt nach…?“).
Gedicht auswendig lernen mit Spaß und System
Ein Gedicht auswendig zu lernen erfordert Zeit, Geduld und die richtige Methode. Durch das laute Lesen, das Verstehen des Inhalts, die Nutzung visueller Hilfen, die Einbeziehung von Bewegung und den Einsatz von Mnemotechniken kannst du Gedichte effektiv und nachhaltig memorieren. Mit regelmäßiger Wiederholung und kreativem Üben wird das Auswendiglernen nicht nur einfacher, sondern macht auch Spaß.