Spätzünder und ADHS

ADHS – Einblicke in das neue Buch von Uta Reimann-Höhn: Spätzünder und ADHS

Oskar ist 13 Jahre alt und geht in die 7. Klasse. Umgangssprachlich würde man ihn als Spätzünder bezeichnen, typisch für Kinder mit ADHS. Er ist noch immer verspielt, naiv, unselbstständig, ungestüm ehrlich und an den Beziehungsdramen seiner Mitschüler nicht interessiert. Wenn er könnte, würde er gerne weiterhin am Computer gegen andere Minecraft spielen oder Flugzeuge aus Bausätzen zusammenbasteln. Er merkt, dass seine Klassenkameraden sich mit anderen Themen befassen und fühlt sich zunehmend unwohl. Nachmittags hat er sich schon eine ganze Weile mit niemandem mehr verabredet.

Gleichaltrige entwickeln sich schneller

Auch thematisch tritt der Heranwachsende in so manches Fettnäpfchen und fragt Mädchen gerne mal nach ihrem Gewicht oder kommentiert ihre Kleidung negativ “Das siehst ja aus wie ein leerer Sack!” Immer öfter wird er von Gleichaltrigen ausgeschlossen, weil seine Äußerungen unangemessen sind und er die Trends und Verhaltenscodexe der Heranwachsenden nicht erkennt. Er kommt sich oft wie ein Autofahrer vor, der Gas und Bremse verwechselt. Dabei ist er einfach nur noch nicht soweit wie die anderen. Oskar ist ein Spätzünder und hat ADHS.

Oskar ist ein Spätzünder und ADHS ler: typisch!

Die Pubertät bei Jugendlichen mit einer AD(H)S beginnt oft später als bei ihren Klassenkameraden, besonders wenn sie Medikamente nehmen. Oft zeigen sie noch lange Verhaltensweisen, die dem Jugendalter nicht entsprechen. Sie vermischen Realität und Fantasie, spielen immer wieder mal mit ihrem Kinderspielzeug und beharren stark auf ihrer Sicht der Dinge. Die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel, die in der Pubertät entwickelt wird, kommt nur langsam in Gang. Oft fühlen sie sich ungerecht behandelt, wenn an ihr Alter und an ihre zunehmende Selbstständigkeit appelliert wird. Sie reagieren mit Widerworten, laut vorgebrachten Gegenargumenten und aggressivem Verhalten und sind sehr kritikempfindlich. Schnell kann es zu einem unkontrollierten Wutausbruch kommen, wenn sich der Jugendliche missverstanden fühlt.

ADS: So stärken Sie Ihr Kind

Das Buch “ADS-So stärken Sie Ihr Kind” von Uta Reimann-Höhn erscheint jetzt in der 14. Auflage. Noch in diesem Jahr gibt es ein weiteres Buch zum Thema ADHS von der Pädagogin, diesmal geht es speziell um die Jugendlichen.  [mehr zu ADHS]

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