Aufräumen mit ADHS – für die betroffenen Kinder und ihre Eltern eine Herausforderung. Ordnung und konzentriertes Aufräumen sind ein echtes Problem, an dem sich immer wieder heftiger Streit entzündet. Mit ein paar wertvollen Tipps, Geduld und den folgenden 5 Schritten kann Ihr Kind sein Chaos in den Griff bekommen.
Wer ein Kind mit ADHS hat, muss sich über mangelnde Aufregung ganz sicherlich nicht beklagen. Sobald die lieben Kleinen einen starken eigenen Willen entwickeln, geben Sie ihren Impulsen nach und machen viel Unsinn. Das drückt sich in vielerlei Dingen aus.
Aufräumen mit ADHS ist schwer
Ganz bestimmt kennen alle Eltern von ADHS Kindern die permanente Unordnung und das Unvermögen aufzuräumen. Aufräumen mit ADHS ist eine wirklich schwere Aufgabe, die oft nicht gelingt. Warum ist das so?

Chaos im Kinderzimmer
“Immer diese Unordnung, ich werde noch wahnsinnig!” Ein Kind mit ADHS hat laufend neue Ideen, die alle umgesetzt werden wollen. Diese Kreativität ist toll, macht aber auch jede Menge Arbeit. Da die betroffenen Kinder sich meistens nicht lange mit einer Sache beschäftigen, beginnen sie dauernd etwas Neues.
Sie kippen die Legosteine aus, malen ein Bild, hüpfen auf dem Bett, beginnen ein Hörbuch, kleben Sammelbilder ein oder verschönern die Wand mit Filzstiften. Natürlich räumen sie Spielzeug niemals weg, denn sie könnten es ja noch mal irgendwann gebrauchen. Außerdem kostet das Zeit, die gerade für etwas anderes benötigt wird.
Aufräumen mit ADHS ja, aber wie?
Anfangs finden die Kinder mit ADHS ihre Unordnung gut und fühlen sich in ihrem Zimmer wohl. Sobald sie aber selber nichts mehr finden oder sich wehtun, wenn sie einen Weg durch ihr Zimmer finden wollen, würden sie das Chaos gerne ändern. Doch ohne konsequente Unterstützung gelingt ihnen das nicht.

Nichts klappt mehr
Sie räumen nur Spielzeug A an einen anderen Platz, legen Spielzeug B zur Seite und werfen Spielzeug C einfach unter das Bett. Dadurch wird die Unordnung noch größer. Die Kinder werden zunehmend frustriert und verlieren die Motivation, überhaupt noch etwas anzufassen. Das Aufräumen wird zum Horror, der bald auf die gesamte Familie übergreift und die Atmosphäre vergiftet.
Ordnungssysteme können helfen
Im Kinderzimmer eines ADHS Kindes kann nur Ordnung herrschen, wenn viele verschiedene Faktoren bedacht werden. Selbst dann dauert es lange, bis die Kinder sich an eingeübte Strukturen gewöhnen und selber Ordnung halten. In ihrem Kopf herrscht eine innere Unordnung, die sie selber nicht in den Griff bekommen.
Dieses Chaos kann von außen reguliert und geordnet werden. Mit viel Geduld und klugen Strukturen gelingt das Aufräumen mit ADHS früher oder später bei jedem Kind. Viele Tipps zu AD(H)S finden Sie in diesem Bestseller von Uta Reiman-Höhn ADS – So stärken Sie Ihr Kind.
Aufräumen mit ADHS: Schritt 1 – Reduktion
Die Anzahl der Spielsachen im Kinderzimmer muss überschaubar bleiben. Am besten gelingt das, wenn ein Kind für jedes neue Spielzeug ein altes aussortieren muss.
Aufräumen mit ADHS: Schritt 2 – Stellplatz
Jedes Spielzeug hat seinen eigenen Platz, der mit dem Kind vorab besprochen wird. Die Bücher stehen im Bücherregal, die Legos haben eine eigene Kiste, und viele Schubladen mit aufgeklebten Bildern zeigen ganz genau, wo was hingehört.
Aufräumen mit ADHS: Schritt 3 – Regelmäßigkeit
Regelmäßiges Aufräumen muss konsequent eingeübt werden. Auch wenn es mühsam und anstrengend ist, ein Kind mit ADHS sollte jeden Abend vor dem Schlafengehen irgendetwas in seinem Zimmer aufräumen. So gewöhnt es sich langsam daran, Ordnung im Chaos herzustellen.
Aufräumen mit ADHS: Schritt 4 – Unterstützung
Ohne Hilfe geht es nicht. Aufräumen mit ADHS gelingt nur, wenn die betroffenen Kinder geduldig und liebevoll angeleitet werden. Es kann sehr lange dauern, bis sie das eingeübte Verhalten irgendwann auch einmal selber anwenden. Spätestens auf dem Weg zum Erwachsenwerden profitieren sie jedoch von dieser Phase.
Aufräumen mit ADHS: Schritt 5 – keine Lebensmittel
Lebensmittel und Getränke haben im Kinderzimmer nichts zu suchen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind am Esstisch oder in der Küche isst und trinkt. Sobald es die Regel bricht, können Sie mit logischen Konsequenzen reagieren. Weniger Süßigkeiten, kein Eis, keine Limo – außer Ihr Kind hält die Regeln ein. So können Sie auch gut kontrollieren, was Ihr Kind isst und trinkt.
Nerven behalten und einfach weitermachen
Für viele Eltern ist es sehr frustrierend, wenn ihr Kind so große Probleme mit dem Aufräumen hat. Doch das lässt sich einfach nicht ändern. Am besten ist es, diese Begleiterscheinung des ADHS einfach zu akzeptieren und sich darüber nicht aufzuregen. Hat Ihr Kind ADHS? Hier können Sie einen vorab Test machen.