Strafarbeit und Nachsitzen – was ist erlaubt?

Linus hat heimlich mit seinem Smartphone im Unterricht gespielt und muss nun eine zusätzliche Rechenhausaufgabe als Strafarbeit bearbeiten. Finn hat mit seinem Freund Sam gerauft, obwohl die Stunde bereits begonnen hatte und alle Schüler im Klassenraum waren. Er soll 20 mal den gleichen Satz aufschreiben und am nächsten Tag mitbringen.

Dürfen die Lehrer das, bestrafen?

Die Eltern von Linus, Sam und Finn sind erstaunt. Strafarbeiten haben ihre Kinder bisher noch nicht bekommen. Sie sind sich auch unsicher, ob diese überhaupt noch erlaubt sind. Trotzdem wollen sie nicht die Autorität der Lehrkräfte untergraben und fragen zunächst bei ihren Kindern nach, was denn eigentlich passiert ist. Sowohl Linus als auch Finn geben ihr Verhalten zu. Beide können nachvollziehen, dass eine Strafe angemessen ist, also respektieren ihre Eltern die Strafarbeiten. Insgeheim fragen sich die Eltern aber, ob das so okay ist.

Diese Informationen Informieren Sie über Strafarbeiten

Die Eltern der Kinder wollen es jedoch genauer wissen. Ist eine Strafarbeit heutzutage wirklich noch erlaubt? Und wenn ja, was dürfen Lehrer an Strafen verhängen und wo sind die Grenzen? Sie möchten die Autorität der Lehrerinnen und Lehrer nicht untergraben, es ist ihnen aber auch wichtig, die Rechte der Kinder zu achten. Das Thema ist spannend, denn in den letzten Jahren hat sich auch durch den Gebrauch von Medien einiges geändert.

Strafen in der Schule
Mist, morgen ist das Handy weg.

Strafen und Strafarbeiten sind in der Schule erlaubt, wenn sie..

  • nicht willkürlich sind, sondern im Zusammenhang mit einem Fehlverhalten stehen.
  • angemessen sind, denn das Kind hat mehrfach gegen eine Regel verstoßen.
  • unmittelbar nach einem störenden Vorfall verhängt werden.
  • einen Sinn haben und einen Bezug zum Fehlverhalten.

Diese Strafen und Strafarbeiten dürfen die Lehrer verhängen

  • Nachsitzen: Sofern die Eltern vorher informiert wurden und ihre Einwilligung gegeben haben.
  • Zusätzliche Hausaufgaben als Strafarbeit aufgeben.
  • Störende Dinge oder Gegenstände wegnehmen: Nur für die Dauer eines Schultages.
  • Strafarbeiten im Rahmen des Lernstoffs aufgeben.
  • Umsetzen im Klassenzimmer.
  • Bei Fehlverhalten Eintrag ins Klassenbuch.
  • Verursachte Schäden beheben lassen.
  • In die Parallelklasse schicken.
  • Von Schulveranstaltungen (Klassenfahrt, Wandertag) ausschließen.

Auf der Webseite der Kultusministerkonferenz stehen die Schulgesetze der Bundesländer www.kmk.org

Für Strafarbeiten und Sanktionen gibt es Richtlinien

Aha, das Abschreiben ist Unsinn! Trotzdem kann es sinnvoll sein, die Strafarbeit auszuhalten. Viele Eltern sind der Meinung, Kinder müssen auch eine ungerechte Situation aushalten können. In Zukunft würden sie solch eine Strafarbeit aber nicht mehr akzeptieren. Sie wissen jetzt, ist eine Strafe zu heftig oder unangemessen, können die Eltern einschreiten und sich bei der Schulleitung beschweren.

So gehen Sie bei einer Strafarbeit am besten vor

Vorgehen bei einer Strafarbeit
Fazit: Strafarbeiten sind nicht „ausgestorben“

Bei einem Fehlverhalten einer Schülerin oder eines Schülers können Lehrer eine Strafarbeit erteilen, die im sinnvollen Zusammenhang mit dem Regelverstoß oder dem Fehlverhalten steht.

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