Was tun, wenn der Schulstart zum Problem wird?

Es ist erst wenige Wochen her, da haben bundesweit Tausende von Kindern bei schönstem Sommerwetter mit Freunden und Familie ihre Einschulung gefeiert. Inzwischen steht die Schultüte längst vergessen hinter der Zimmertür und alle Süßigkeiten sind aufgegessen. Statt Festen und Geschenken heißt es nun, pünktlich aufzustehen, den Stundenplan einzuhalten und Hausaufghaben zu machen. Doch bei einigen Kindern ist der Schulstart zum Problem geworden.

Schulstart

Manche Kinder und Eltern hadern mit dem Schulstart

Bei manchen Kindern ist der Schulstart geglückt. Sie fühlen sich in ihrer Klasse wohl, haben Freunde gefunden und kommen mit den Anforderungen in der ersten Klasse gut zurecht. Es gibt aber auch eine nicht kleine Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die sich wie im falschen Film fühlen. Und auch die Eltern sind nicht immer glücklich über den neuen Lebensabschnitt.

Eine ganze Reihe von Problemen kann dazu führen, dass der Schulstart zum Problem wird.

  • Die Lehrerin oder der Lehrer kommen mit dem Kind nicht klar.
  • Das Kind verkraftet die tägliche Trennung von zu Hause nicht gut.
  • Das Kind fühlt sich überfordert und braucht mehr Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen.
  • Das Kind möchte keine Hausaufgaben machen, sondern lieber spielen nach der Schule.
  • Die Organisationen der Unterrichtsmaterialien überfordert Kinder und Eltern.
  • Das Kind hat jeden Tag etwas weniger Lust, pünktlich aufzustehen und den Anforderungen der Schule zu genügen.
  • Das Kind fühlt sich alleine und findet keine Freunde der neuen Klasse.

Natürlich gibt es auch noch andere Schwierigkeiten, auf die Erstklässler treffen können. In Kombination mit den Leistungsanforderungen, die zum Schulalltag untrennbar dazugehören, kann der Schulstart zum Problem werden.

Schulstart

Eltern müssen sich Zeit nehmen und geduldig sein

Was die wenigsten Eltern wissen, ist dass die neue Lebenssituation aller Beteiligten Aufmerksamkeit und Zeit fordert. Das geht schon beim Frühstück los, welches die Kinder nicht im Stress und unter Zeitdruck absolvieren sollten.

Mein Tipp 1: Stehen Sie lieber eine halbe Stunde früher auf und geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, sich auf den kommenden Schultag Ruhe einzustellen.

Hausaufgaben sind kein Selbstläufer

Viele Kinder fühlen sich mit den Hausaufgaben total überfordert. Sie brauchen die liebevolle Unterstützung ihrer Eltern, um sich langsam daran zu gewöhnen, auch nach der Schule noch zu lernen. Nach und nach kristallisiert sich heraus, wann ein Kind am besten Hausaufgaben macht und wie sein Schulnachmittag eingeteilt werden sollte.

Mein Tipp 2: Testen Sie jeweils eine Woche lang unterschiedlichen Zeiten, zu denen Ihr Kind Hausaufgaben macht. Direkt nach dem Essen, direkt vor dem Schlafengehen, nach einer Spieleinheit oder vor dem Abendbrot. Entscheiden Sie erst am Ende der vier Wochen, wie sie in Zukunft mit den Hausaufgaben umgehen wollen.

Einsamkeit kann ein Kind blockieren

Wenn ihr Kind sich in der Schule nicht wohl fühlt und keine Freunde findet, dann wird es auch Schwierigkeiten mit dem Lernen bekommen. Nur wer sich sicher und angenommen fühlt, kann sein Potenzial zu 100 Prozent ausschöpfen.

Mein Tipp 3: Helfen Sie Ihrem Kind dabei neue Freunde zu finden. Vielleicht organisieren Sie einen Spielnachmittag bei sich zu Hause, nehmen Kontakt zu anderen Eltern auf und schlagen gemeinsame Projekte vor.

Kleine Chaoten brauchen Ordnungssysteme

Wenn ihr Kind jeden zweiten Tag nicht weiß, was es eigentlich aufhört, müssen sie an der Organisation arbeiten. Auch zerknittert der Zettel im Ranzen, vergessene Bücher oder alte, nicht abgegebene Elternbriefe sind ein Signal, etwas am Ordnungsverhalten zu verändern.

Mein Tipp 4: Bestimmen Sie eine Mappe, in die Ihr Kind jeden Tag die neuen Unterlagen gelegt. Sortieren Sie diese dann gemeinsam jeden Nachmittag in die entsprechenden Ordner.

Wenn sich die Probleme Ihres Kindes in den ersten Schulsorten nicht legen, müssen sie mit der Lehrkraft sprechen. Fragen Sie nach, wie sich das Verhalten Ihres Kindes in der Klasse zeigt. Sprechen Sie dann darüber, welche Interaktion notwendig ist, um Ihrem Kind den Schulalltag zu erleichtern.